1533 - Das Tarot-Rätsel
Schultern. »Also nichts.«
»So ist es.«
»Aber du glaubst nicht daran, dass diese Ruhe normal ist?«
Was sollte ich darauf antworten? »Doch, sie ist normal. Sie ist sogar sehr normal. Aber es kann auch sein, dass sich in dieser Ruhe etwas verbirgt.«
»Dann rechnest du damit, dass sich unsere Freundin hier im Ort aufhält?«
»Ja. Sie hat noch etwas vor. Sie will uns, Suko, denn ich glaube nicht, dass sie uns so einfach laufen lassen will.«
Der Inspektor hob die Schultern, bevor er sagte: »Wir haben ja schon einige oder massenhaft ungewöhnliche Fälle erlebt, dieser aber gehört zu den abnormen.«
»Was meinst du damit?«
»Zu einem reagiert dein Kreuz nicht.«
»Das stimmt.«
»Zum anderen wirkt meine Dämonenpeitsche. Es steckt etwas Urböses in dieser Person und etwas Uraltes. Die Sternengöttin. Das rätselhafte Ägypten. Eine Person, die nicht in die Reihe der Tarotkarten aufgenommen wurde, weil sie zu kalt oder zu grausam war und den Menschen nicht diente. Das ist alles nicht ohne Grund geschehen, John, ich sage es dir in allem Ernst.«
»Ja, du hast recht.«
»Und dann gibt es diese verdammte Frau, die alles gefunden hat. Die sich mit der Vergangenheit beschäftigte und den Weg fand, so zu werden, wie sie jetzt ist. Sie hat die alte Kraft übernommen, sie ist praktisch die Nachfolgerin der Sternengöttin, und sie wird ihre böse Herrschaft antreten wollen.«
»Auch da gebe ich dir recht.«
»Aber…«, und jetzt lächelte Suko, »… es gibt eine Waffe, die ebenso alt ist, vielleicht sogar noch älter, meine Dämonenpeitsche. Ich hoffe, dass sie auch stark genug ist, um diese Sternengöttin zu vernichten. Das jedenfalls wünsche ich mir.«
»Ich denke nicht, dass du damit Probleme haben wirst.«
»Sehr schön.«
»Und wie verhält sich unser junger Kollege?«
Suko lächelte. »Simon Braddock wartet ab. Für ihn ist ja auch alles so verdammt neu. Er muss sich vorkommen wie jemand, den man ins kalte Wasser geworden hat. Bisher sah er die Welt mit normalen Augen an, doch jetzt muss er erkennen, dass es noch andere Dinge gibt, die den Lauf der Welt stören.«
»Ich weiß. Wenn möglich, sollten wir ihn raushalten.«
»Das will ich…« Suko stoppte mitten im Satz, denn hinter uns bewegte sich die Tür. Wir warfen einen knappen Blick über die Schulter und sahen Simon Braddock hinter uns. Er wusste nicht, ob er lächeln oder ernst bleiben sollte, und es fiel ihm auch schwer, etwas zu sagen.
»Wie läuft es denn?«, fragte er schließlich.
»Schauen Sie selbst«, antwortete ich. »Es ist alles normal, abgesehen von den neugierigen Blicken, denen wir als Fremde hin und wieder ausgesetzt sind.«
»Das ist verständlich. Es stehen nicht oft Fremde vor meiner Tür.«
»Haben Sie denn etwas Neues für uns?«
Er hob die Schultern. »Ja, aber das ist mehr meine Sache.«
»Was denn?«
»Die Ausbrecher sind hier in der Nähe von Woodside gesehen worden. Sie haben sich einen Wagen besorgt. Es soll ein Toyota sein, wenn man den Zeugen trauen kann. Aber ich weiß nicht, um welches Modell oder Baujahr es sich dabei handelt.«
»Sie sind also damit unterwegs?«, fragte Suko.
»Ja.«
»Und glauben Sie, dass die beiden hierher kommen werden?«
»Ich habe keine Ahnung. Aber wachsam müssen wir sein. Ich bekam auch die Fotos oder die Steckbriefe der beiden zugefaxt, sodass ich weiß, wie sie aussehen.«
Uns interessierte das nur am Rande. Für uns war es wichtig, an die neue Sternengöttin heranzukommen, und es stellte sich die Frage, ob es Sinn machte, wenn wir hier vor der Polizeistation warteten.
Suko und ich denken oft konform. In diesem Fall traf das wieder zu.
»Wie wäre es denn, wenn wir einen kleinen Rundgang machen? Wie zwei Townmarshals?«
»Nicht schlecht.«
»Soll ich Ihnen das Dorf erklären?«, fragte Braddock.
»Nein, nein, so groß ist es ja nicht.«
»Okay.«
Wir konnten uns die Richtung aussuchen. Wir wollten Braddock fragen, welcher Weg am besten war, als uns etwas auffiel. Nicht in der Nähe, sondern weiter entfernt, wo die Häuser nicht so dicht standen, sahen wir zwei gelbliche helle Flecken oder Kreise, die über der Fahrbahn standen und sich nicht bewegten.
Man musste nicht erst groß raten, um zu wissen, dass dort ein Fahrzeug angehalten hatte. Wenn wir uns stärker darauf konzentrierten, war auch eine Personen zu sehen, die neben dem Fahrzeug stand und mit dem Fahrer sprach.
»Sehen Sie das Auto?«, fragte Suko.
Braddock nickte. »Es scheint ein Fremder zu
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