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1534 - Nocturnen-Alarm

Titel: 1534 - Nocturnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwiesen, war es zu spät, um sich bei einem betrügerischen Händler zu beschweren.
    Nur sehr selten kam man in den Genuß einer kostenlosen Probevorstellung.
    Die meisten „Gäste" schienen jedoch nicht imstande zu sein, die nötigen Konsequenzen zu ziehen.
    Die gegenwärtige Situation lieferte den besten Beweis dafür, daß die auf Ang-Oeban im Umlauf befindlichen Passagesymbole alle miteinander vollkommen wertlos waren. Denn wenn auch nur eines dieser Symbole etwas getaugt hätte, dann hätte man es wohl vernünftigerweise dazu verwendet, die im Anmarsch befindlichen Nocturnenschwärme umzuleiten. „Macht nichts", behaupteten die Händler. „Das hat überhaupt nichts zu bedeuten. Erstens wirken nicht alle Passagesymbole bei allen Nocturnen - die da draußen scheinen aus einer sehr abgelegenen Gegend zu stammen.
    Und zweitens ist ja noch nichts passiert. Wenn es brenzlig wird, werden wir etwas unternehmen."
    Die Besucher, je nach Herkunft auf die eine oder andere Weise sichtbar nervös, verwiesen auf die riesigen Projektionen, die die sich nähernden Schwärme deutlich zeigten.
    Die Händler lachten nur. „Na und?" fragten sie höhnisch. „Wir auf Ang-Oeban sind an ganz andere Dinge gewöhnt! Wenn euch dieser Anblick nervös macht, solltet ihr euch ablenken. Ich wüßte da etwas, das einfach ideal ist - ein kleines Casino, gleich hier um die Ecke ..."
    Und die mehr oder weniger sichtbar schlotternden Fremden ließen sich tatsächlich überreden und büßten auf diese Weise schon im Vorfeld ihrer Kaufgesuche mehr Geld ein, als sie für die Passagesymbole hatten ausgeben wollen.
    Und dann - kaum daß die ARDUSTAAR gelandet war - fiel der erste der zwei Dutzend Nocturnenschwärme in Höhe des sechsten Planeten in das Ang-Uilin-System ein.
    Das bedeutete, daß der Trimaran fürs erste an Ort und Stelle bleiben würde.
    Mindestens so lange, bis die Nocturnen sich zurückzogen.
    Denn solange auch nur dieser eine kleine Schwarm durch das System tobte, war jede Form von überlichtschneller Raumfahrt absolut unmöglich.
     
    *
     
    Da alle regulären Landeplätze total überfüllt waren, mußten sie nehmen, was sie bekommen konnten, und das war in diesem Fall eine eisbedeckte Insel auf der südlichen Hemisphäre. „Das Ausschleusen von Gleitern und anderen Fahrzeugen ist verboten!" teilte eine gereizt klingende Stimme über Normalfunk mit. „Unsere Kontrollnetze brechen zusammen. Jede weitere Belastung ist zu vermeiden.
    Zuwiderhandlungen werden bestraft!"
    „Reizend", kommentierte Tekener. „Und wie kommen wir von hier weg?"
    Dao-Lin-H’ay sah ihn an und lächelte auf ihre katzenhafte Weise. „Glaubst du etwa, daß die Ang-Debaner in diesem Durcheinander jedes einzelne Schiff überwachen können?" fragte sie. „Das ist völlig unmöglich."
    Und damit marschierte sie los, geradewegs in einen Hangar, setzte sich in einen Gleiter und startete. Sie legte dabei ein solches Tempo vor, daß weder Ronald Tekener noch irgendein anderer Mensch ihr hätte folgen können. „Na also", sagte sie zufrieden, als sie nach einem kurzen Rundflug zurückkehrte. „Nichts passiert. Jetzt müssen wir bloß noch herausfinden, wo die drei Schiffe abgeblieben sind."
    Sie lösten dieses Problem während des Fluges in Richtung Hauptstadt.
    Die TAMBO stand friedlich auf dem Raumhafen von Tatan-Pan. Die beiden kartanischen Diskusraumer waren ebenfalls vorhanden.
    Aber Ernst Ellert, Alaska Saedelaere und Testare waren verschwunden. „Sie haben das Schiff verlassen, um Passagesymbole zu besorgen", erklärte Modlar Pereviz, der Erste Pilot der TAMBO, der während der Abwesenheit der drei Sucher das Kommando an Bord übernommen hatte. „Das war vor fast zwei Wochen. Und seither haben wir nichts mehr von ihnen gehört."
    Ronald Tekener starrte den Terraner fassungslos an.
    Modlar Pereviz war zweiundsiebzig Jahre alt, korpulent und pausbäckig. Er rieb sich seine gerötete Knollennase, kratzte sich verlegen hinter den Ohren und fuhr sich mit beiden Händen durch den gelbbraunen Haarschopf - eine künstlich eingepflanzte Pracht, bei deren Wahl er sich gewaltig in der Farbe vergriffen hatte. „Zwei Wochen"? fragte Tekener. „Es tut mir leid", murmelte der Pilot verlegen und wich Tekeners Blicken geflissentlich aus. „Ich nehme an, ihr habt nach ihnen gesucht", fragte Tekener eisig. „Selbstverständlich haben wir das!" versicherte Modlar Pereviz. „Und wie wir sie gesucht haben.
    Aber wir haben sie nicht gefunden."
    „Hier auf Ang-Oeban

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