Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1534 - Nocturnen-Alarm

Titel: 1534 - Nocturnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wieder jemand an den Flugschneisen der Schwärme auftauchen wird, der dort nichts zu suchen hat."
    „Es kann doch eigentlich gar keinen Paratau mehr geben", überlegte der Terraner. „Mit der Absenkung der Psi-Konstante ..."
    „Es gibt welchen. Ich weiß es, weil ich dort war. Sieh mich nicht so an - das ist schon lange her.
    Ich hatte damals Schwierigkeiten, mich mit der Realitäten abzufinden. Natürlich ist es kein Paratau mehr in dem Sinne, wie wir es damals erlebt haben. Es sind ... Schlacken. Beim Geist von Ardustaar, die Nocturnen sind lebende Wesen! Sie fressen und verdauen, sie haben einen Stoffwechsel, und natürlich gibt es Stoffe, die sie ausscheiden müssen. Das ist völlig normal. Was bei diesem Prozeß übrigbleibt, das ist etwas, das wie Paratau aussieht. Es gibt weniger davon, als früher, und das Zeug verflüchtigt sich, wenn man es berührt.
    Es bewirkt nichts mehr. Und das ist alles."
    Sie sah ihn ratlos an. „Wie soll ich ihnen das begreiflich machen?" fragte sie.
    Ronald Tekener dachte über das Problem nach. „Ich weiß es auch nicht", sagte er schließlich. „Aber wir werden unterwegs noch genug Zeit haben, uns darüber den Kopf zu zerbrechen. Vielleicht finden wir vor Ort eine vernünftige Lösung. Was machen wir mit Shan-Ga-T’ho? Nehmen wir sie mit?"
    „Nein."
    „Sie könnte vielleicht helfen."
    „Vielleicht. Aber Mei-Mei-H’ar hat mir höchstpersönlich einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet, und das gefällt mir nicht. Shan-Ga-T’ho bleibt hier."
    Es war offensichtlich, daß sie nicht die Absicht hatte, ihre Meinung in dieser Sache zu ändern.
    Ronald Tekener verzichtete denn auch weise auf jeden Versuch, der in diese Richtung zielte.
    Offiziell verließen sie Kartan natürlich in der Absicht, auf geradem Wege in die Milchstraße zurückzukehren.
    Dies klang in den Ohren der Kartanin keineswegs unwahrscheinlich, denn Fornax lag gewissermaßen auf dem Weg, wenn man nach Sayaaron wollte, in den „Fernen Nebel", wie die Kartanin die Milchstraße noch immer zu nennen pflegten.
     
    6.
     
    24.9.1170 NGZ
    Das Ang-Uilin-System lag im Randbereich des Fornax-Nebels, nach kosmischen Begriffen in unmittelbarer Nähe eines der ältesten und größten Nocturnenstöcke, den man den „Narr von Fornax" getauft hatte.
    Ungeachtet der damit gegebenen Gefahr - denn der „Narr" lockte selbstverständlich zahlreiche Nocturnenschwärme zu sich heran - hatten sich hier, in diesem Sonnensystem, rund eine halbe Million intelligenter Wesen niedergelassen. Die Zahl derer, die nur auf der Durchreise hier vorbeikamen, war jedoch weitaus größer.
    Es schien eine Art von Naturgesetz zu sein, daß das, was schwer oder gar nicht zu bekommen war, gleichzeitig als ganz besonders begehrenswert erschien.
    Im Fall des Fornax-Nebels war es so, daß man dort ungeheure Reichtümer und Schätze vermutete.
    Es gab keinerlei Beweise dafür, daß in Fornax tatsächlich etwas zu holen war. Aber das widerspenstige Verhalten der Nocturnen heizte das Interesse immer wieder an.
    Dabei mußte eigentlich jedem halbwegs logisch denkenden Geschöpf klar sein, daß die Nocturnen an Reichtümern herkömmlicher Art überhaupt nicht interessiert waren. Wenn die Stöcke keine Passagesymbole mehr lieferten und die Schwärme sich wilder denn je gebärdeten, dann taten sie das ganz gewiß nicht in der Absicht, irgendwelche phantastischen Schätze vor den gierigen Blicken diverser Konkurrenten zu verbergen.
    Die Zahl derer, die es trotzdem versuchen wollten, war groß. Die Kleingalaxis Fornax erschien vielen als ein rätselhaftes, gleichsam verwunschenes Gebiet: Ein kosmisches Atoll, exotisch, fremd und voll unerklärlicher Dinge.
    Kurzum: Eine Herausforderung für jedes phantasiebegabte Wesen.
    Besonders für Schatzjäger, Abenteurer und Glücksritter.
    Von denen übrigens die meisten ihre mühsam ersparte Ausrüstung schon im Ang-Uilin-System loswurden.
    Natürlich war das Ang-Uilin-System nicht der einzige Ausgangspunkt für derartige Expeditionen ins Innere des Sternennebels. Es gab noch ein paar andere Orte dieser Art.
    Aber Ang-Uilin besaß einen gewissen, ziemlich zweifelhaften Ruhm, der es für manche Leute geradezu unwiderstehlich machte.
    Die Bewohner dieses Systems lebten nicht schlecht von den Ersparnissen ihrer Kunden. Sie waren andererseits aber auch klug genug, einen beträchtlichen Teil ihrer Einnahmen in jene Einrichtungen zu investieren, die der weidgerechten Ausschlachtung fremder Geldbeutel, Konten und

Weitere Kostenlose Bücher