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1534 - Nocturnen-Alarm

Titel: 1534 - Nocturnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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System einzufliegen - sicher in der irrigen Annahme, daß hier ein wohlentwickelter „Stock" auf sie wartete.
    Bis jetzt waren es stets nur kleine Schwärme gewesen, aber schon deren Anwesenheit brachte stets gehörigen Ärger mit sich.
    Es gab unweigerlich Störungen im Hyperfunkverkehr. Gelegentlich wurden Raumschiffe von den Nocturnen attackiert, und verschiedene empfindliche Kontrollmechanismen, die im Glücksspiel-Betrieb von Daban-Tia eine gewichtige Rolle spielten, gerieten unweigerlich aus dem Takt und lieferten plötzlich höchst überraschende Ergebnisse.
    Schon mehrere Touristen hatten bei derartigen Gelegenheiten die ungewöhnlichsten Glückssträhnen erlebt - und anschließend große Mühe gehabt, dieses Ereignis zu überleben.
    Um die ätherisch zarten, flirrenden Membranwesen wieder loszuwerden, gab es zwei Methoden, von denen eine so unbeliebt war wie die andere. Beide wurden diesmal angewandt.
    Aber die Nocturnen kümmerten sich nicht darum.
    Die erste Methode bestand darin, daß man Robotschiffe mit starken Hypersendern an Bord in Richtung der Sonne Zyklop schickte. Wenn man Glück hatte, folgten die Nocturnen diesen Schiffen und ließen sich dann vom „Narren" einfangen. Vorher taten sie sich allerdings unweigerlich an dem ihnen vorgesetzten Köder gütlich, was normalerweise zur völligen Zerstörung des betreffenden Robotschiffs führte.
    Raumschiffe waren für die Bewohner von Ang-Deban ein so kostbares Gut, daß sie sich dieser Methode sehr ungerne bedienten.
    Diesmal würden sie ihre Schiffe wohl behalten können.
    Die Robotraumer waren den Nocturnen entgegengeflogen, folgten ihnen nun wie ratlose Schäferhunde einer plötzlich renitent gewordenden Herde, funkten, was das Zeug hielt und bewirkten - nichts.
    Die Alternative zu diesem Verfahren war für die Bewohner von Ang-Deban auch nicht wesentlich angenehmer, denn sie bestand darin, daß man vorübergehend auf alle Geräte verzichtete, die fünfdimensionale Energien ausstrahlten. Mit etwas Glück vernahmen die Schwarm-Nocturnen in der sie plötzlich umgebenden fünfdimensionalen Stille die Lockrufe des „Narren" und machten sich davon.
    Aber auch dazu schienen sie diesmal keine Lust zu haben.
    Der vorderste Schwarm war mittlerweile bis auf ein Lichtjahr herangekommen. Schon die nächste Transition würde ihn in das System hineintragen.
    Angesichts dieser Situation waren selbst die kaltblütigsten Ang-Debaner bestrebt, wenigstens ihr kostbares Leben zu retten.
    Es war bekannt, daß Nocturnen nur auf Himmelskörpern mit geringer Gravitation zu landen pflegten. Den Planeten Ang-Deban konnte man nicht in diese Kategorie einordnen. Es war also zu erwarten, daß man sich auf seiner Oberfläche in Sicherheit fühlen durfte.
    Dementsprechend war alles, was sich bisher im Raum herumgetrieben hatte, auf dem Weg nach unten. Selbst die drei gurradschen Raumstationen wurden geräumt: Die „Regierung" entdeckte plötzlich, daß es unter den gegebenen Umständen sicherer war, festen Boden unter den Füßen zu haben.
    Das Ergebnis war ein wüstes Durcheinander. „Ich wollte, ich hätte diesem Planeten schon früher einen Besuch abgestattet", bemerkte Ronald Tekener, als die ARDUSTAAR sich in dieses Gewühl hineintastete - sehr, sehr vorsichtig, wie man sich wohl vorstellen kann. „Dann hätte ich unseren Freunden schon von vornherein geraten, es an einer anderen Stelle zu probieren."
    „Immerhin hat diese Situation auch eine gute Seite", meinte Dao-Lin-H’ay. „Sie bringt vielleicht den einen oder anderen Dummkopf auf die Idee, daß er auf Ang-Oeban an der falschen Adresse ist."
    Nach der Landung des Trimarans stellte es sich heraus, daß auch das ein Irrtum war.
    Die Bewohner von Ang-Oeban handelten mit allem, was ihnen unter die Finger kamen, und sie verkauften alles, wofür sich Kunden finden ließen. Das heikelste Angebot auf dem Markt waren die begehrten Passagesymbole, mit deren Hilfe man die Nocturnen besänftigen und lenken konnte - falls man tatsächlich die richtigen Symbole erwischte.
    Da die Raumfahrt ohne Passagesymbole im Innern des Fornax-Nebels nichts anderes als eine komplizierte Form von Selbstmord darstellte und der Wert des eigenen Lebens bei den meisten Intelligenzen sehr hoch im Kurs stand, zahlte man für diese Art von Ware fast jeden Preis.
    Das Dumme an diesen Passagesymbolen war, daß man sie nicht ausprobieren konnte. Wenn man erst einmal in die Verlegenheit kam, sie anwenden zu müssen, und sie sich dann als wirkungslos

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