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1534 - Nocturnen-Alarm

Titel: 1534 - Nocturnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versprochen: Es war für ihn offenbar ein Kinderspiel, die Nocturnenschwärme zu dirigieren.
    Er hatte die Schwärme gerufen, und er schickte sie auch wieder fort. Wenn man ihn dabei beobachtete, dann schien das die einfachste Sache der Welt zu sein.
    Wobei man natürlich nicht feststellen konnte, wie er es anstellte.
    Sichtbar war nur der Erfolg: Innerhalb kürzester Zeit war der Spuk vorbei.
    Das blieb natürlich auch den Bewohnern von Ang-Oeban sowie den zahllosen Touristen nicht verborgen.
    Und so kam es auch Tane-Tin zu Ohren.
    Der Karaponide fiel aus allen Wolken. Eben noch hatte er sich angenehmen Träumen von Macht und Reichtum hingegeben, und plötzlich war es damit vorbei.
    In höchster Eile verließ er sein Domizil im sicheren Schutz der Polarsiedlung und raste dorthin, wo er mit Recht den Urheber der unerwarteten Veränderungen vermutete: In den Hangar, in dem sich der Nakk Sabasin seinen seltsamen Spielen gewidmet hatte.
    Tane-Tin kam gerade noch rechtzeitig, um die CHRINAAR starten zu sehen.
    Natürlich waren auch die Gefangenen auf und davon.
    Und von denen, die diese Gefangenen befreit hatten, fehlte jede Spur. Sie hatten sich gleichsam in Luft aufgelöst.
    Tane-Tin hatten sie kurzerhand dem Zorn der Ang-Debaner überlassen.
    Das war jedoch nicht halb so schlimm, wie es sich anhören mochte.
    Erstens würde es eine Weile dauern, bis diese Ang-Debaner endlich herausgefunden hatten, wer der wahrhaft Schuldige war, dem man das ganze Debakel zu verdanken hatte.
    Bis es soweit war, würde sich die erste Wut bereits gelegt haben. Und ein großer Teil der Touristen, deren Wut aus verständlichen Gründen besonders groß war, würde sich bis dahin wohl bereits auf dem Heimweg befinden.
    Zweitens gehörte Tane-Tin zu denen, die stets auf die Füße fielen. Er würde es auch diesmal verstehen, sich mit heiler Haut herauszuwinden.
    Zu denen, die dem gastlichen Planeten Ang-Oeban so schnell wie möglich den Rücken kehrten, gehörten die ARDUSTAAR, die TAMBO und die beiden kartanischen Diskusraumer CHIANG-LU und WO-MUN, sowie der Nakk in der CHRINAAR.
    Erst nach dem Start bemerkte man in der CHIANG-LU, daß Giu-Nal-H’ay verschwunden war.
    Sie hatte eine Nachricht zurückgelassen: Sie wollte auf Ang-Oeban bleiben.
    Rea-Nam-G’or trug es mit Fassung. Es war nicht anzunehmen, daß irgend jemand auf Kartan allzu großen Wert darauf legen würde, Giu-Nal-H’ay mit aller Gewalt in den Schoß ihrer Familie zurückzuholen.
    Schon gar nicht, nachdem die kartanischen Teilnehmer der Expedition sich mit eigenen Augen davon überzeugen konnten, daß die ParatauÄra ein für allemal vorbei war.
    Die Nocturnen-Schwärme hatten lange genug im Ang-Uilin-System getanzt. Es war nicht sonderlich schwer, ihre Ausscheidungen aufzuspüren.
    Eine Gefahr für die Raumfahrt ging von dieser seltsamen, flüchtigen Materie wirklich nicht aus.
    Aber auch nichts anderes. Rea-Nam-G’or und alle anderen, die heimlich davon geträumt hatten, die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen, konnten sich eigenhändig davon überzeugen.
    Sie blickten nicht sehr geistreich drein, als sie dastanden und zusahen, wie sich die angeblichen Tränen der N’jala in ihren Händen auflösten und nichts, aber auch wirklich gar nichts zurückließen.
    Immerhin war damit ein Problem gelöst, das die Teilnehmer der Expedition sonst sicher noch vor ernste Probleme gestellt hätte.
    Die Kartanin in den beiden Diskusraumern würden nach diesem enttäuschenden Erlebnis kein Verlangen mehr danach haben, eigene Wege zu gehen, die Sucher im Stich zu lassen und die Nocturnen zu ärgern. „Ihr solltet mit uns kommen!" sagte Ernst Ellert nach dieser Demonstration zu Dao-Lin-H’ay und Ronald Tekener. „Wir könnten euch gut gebrauchen. Und du", wandte er sich an die Kartanin, „verstehst mit Sicherheit mehr von den Nocturnen als die, die die Hohen Frauen uns zugeteilt haben."
    „Ich weiß entschieden weniger als der Nakk", erwiderte Dao-Lin-H’ay. „Haltet euch an ihn, dann seid ihr gut beraten. Was mich betrifft, so werde ich in der Milchstraße gebraucht."
    Ronald Tekener schloß sich ihr an.
    Sabasin war noch immer nicht ganz davon überzeugt, daß er den drei Humanoiden einen Gefallen schuldete.
    Hätte ihn plötzlich das Verlangen gepackt, sich aus dem Staub zu machen, so hätte niemand ihn zurückhalten können.
    Aber rein zufällig traf es sich so, daß Sabasin und die drei Humanoiden den gleichen Weg hatten. „Ob ich euch zum Narren von Fornax begleite?"

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