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1536 - Der Weise von Fornax

Titel: 1536 - Der Weise von Fornax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ganz üble Burschen, Meuterer, die den Kapitän ihres Schiffes gelyncht haben. Darum sind sie zu Zwangsarbeit in den Quarzminen verurteilt worden."
    Beth setzte ihn auf einem Parkplatz nahe von Inxters Bar ab und erinnerte ihn noch einmal an Shimko Aranui als ihren Verbindungsmann, warnte ihn aber: „Shimy ist ein richtiges Schlitzohr. Laß dir von ihm nicht den SERUN ausziehen."
    Der Terraner versicherte, daß er sich vorsehen würde, und winkte Bethia Malaro zum Abschied, als sie mit dem Gleiter wieder startete.
    Nachdem der Gleiter im Mittagshimmel verschwunden war, ließ er Ernst Ellerts Funkspruch abspielen. Aber Ellert hatte nichts Bedeutungsvolles zu sagen.
    Im Raum des 14. Planeten war alles beim alten. Die TAMBO und die WO-MUN hatten keine weitere Phantomortung erhalten, und der Nocturnenstock legte die Hypersysteme der beiden Schiffe immer noch mit seinen Störimpulsen lahm.
    In seiner Antwort erzählte Alaska, was er von Bethia Malaro erfahren und mit ihr vereinbart hatte. In seinem Schlußwort sagte Alaska: „Der lästige Nocturnenstock von Planet vierzehn hat einen Namen. Ihr dürft VATER zu ihm sagen."
    Als Alaska Saedelaere vom Parkplatz auf die Hauptstraße trat, da wurde er von dem regen Fußgängerverkehr überrascht. Ein dichter Strom von Passanten, darunter auch vereinzelte Kartanin und Gurrads, schob sich in beiden Richtungen dahin. Und noch etwas überraschte Alaska: Kaum einer der Fußgänger schenkte ihm weitere Beachtung, obwohl er in seinem SERUN als einer der Gestrandeten erkannt werden mußte.
    Er registrierte, daß die Leute, sobald sie ihn sahen, den Blick geradezu ängstlich von ihm abwandten, miteinander tuschelten, aber angestrengt in irgendeine andere Richtung sahen.
    Alaska nahm eine Kartanin aufs Korn, die ihn noch nicht erblickt hatte. Sie trug ein terranisches Kleid, das vermutlich der Mode des 5. Jahrhunderts entsprach, und wirkte darin wie ein Clown. „Entschuldige die Belästigung, aber ich hätte einige Fragen an dich", sprach er die Kartanin an; sie zuckte wie unter einem Energiestoß zusammen, als sie erkannte, daß er kein Hanseate war. „Mein Name ist Alaska Saedelaere, und ich gehöre zur Mannschaft der gestrandeten TAMBO. Da du irgendwann ein ähnliches Schicksal wie ich erlitten haben mußt, möchte ich mich mit dir über die Formalitäten einer Einbürgerung unterhalten."
    Die Kartanin faßte sich schnell. „Ich heiße Sei-Sya-H’ay", sagte sie höflich, aber distanziert. „Leider kann ich dir keine Auskunft geben, denn ich wurde bereits auf Kontor Fornax geboren. Es waren meine Ururgroßeltern, die im Faalin-System Schiffbruch erlitten. Gedulde dich bis zu dem Augenblick, da dir die Bürgerrechte übertragen werden, Alaska Saedelaere. Dann wirst du alles erfahren. Auf Wiedersehen!"
    Die Kartanin nickte ihm zu und ging ihres Weges, bevor Alaska noch Gelegenheit hatte, sie auf ihre Zugehörigkeit zu Dao-Lins Familie anzusprechen.
    Inzwischen hatte es sich der Terraner anders überlegt. Er wollte nicht sofort Inxters Bar aufsuchen, sondern sich zuerst einmal in der Stadt umsehen. Er wandte sich nach links. Und während er die Hauptstraße entlangschritt, teilte sich vor ihm der Ström der Fußgänger.
    Alaska sprach noch einige Passanten an. Keiner von ihnen war unhöflich oder ablehnend. Ja, sagten sie, sie erkannten ihn als einen der Schiffbrüchigen, die meisten von ihnen sogar aufgrund eines Features, das FTV vor zwei Tagen gesendet hatte, als den Zellaktivatorträger Alaska Saedelaere - aber Auskünfte über das Leben auf und in Kontor Fornax wollte ihm keiner geben. Alle vertrösteten ihn auf den Zeitpunkt seiner Einbürgerung.
    Eine uralte Frau, die in einem Schwebestuhl durch den Passantenstrom glitt, sagte geheimnisvoll: „Warte es ab, mein Sohn. Du könntest einen hohen Preis erzielen. Du könntest sogar Kontorchefwerden."
    Plötzlich stand Alaska vor einem Geschäft, über dem das Schild „Smortys Syntroniken" prangte.
    Kurz entschlossen trat er ein. Das Geschäft war bis auf einen rotbärtigen Mann mit Glatze, der inmitten des leeren Verkaufsraums in einem Schaukelstuhl saß, verlassen. „Bist du Smorty?" sprach Alaska den Mann an, und als dieser wortlos nickte, während er durch den Terraner hindurchsah, als sei er aus Glas, fuhr er fort: „Ich möchte eine Vorbestellung aufgeben. Heute hat mich Bethia Malaro interviewt. Ich habe bei ihr einen Portable mit Scan-Cam und allem technischen Drum und Dran gesehen. So ein Gerät möchte ich

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