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1536 - Der Weise von Fornax

Titel: 1536 - Der Weise von Fornax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beth ausgeknobelt hast?"
    „Das soll sie dir selbst sagen." Als Alaska Saedelaere wieder auf der Straße war, atmete er erst einmal kräftig durch, bevor er sich in Richtung von Inxters Bar wandte.
    Chronik: VATER 591 NGZ Das Ungeborene sorgte im Lauf der nächsten hundert Jahre noch für viele Nocturnentänze, so daß die Hanseaten auf ihr liebstes Vergnügen nicht zu verzichten brauchten. Und VATER wuchs bei jeder Show ein Stück - und wurde damit auch ein wenig intelligenter und immer aufnahmefähiger für das Wissen, das MUTTER ihm aus ihren Speichern vermitteln konnte.
    Im Jahre 591 NGZ bestand er bereits aus drei Stöcken, die sich auf Planet 14 um die Hyperfunkanlage gruppierten. Zwar war mit ihm noch nicht über tiefschürfende Dinge zu philosophieren, aber er begriff durchaus, was es für ihn bedeutete, die Patenschaft für ein ungeborenes Menschenkind übernommen zu haben.
    Und VATER kannte die Geschichte des Schiffes und des Kindes.
    Aber er war vergeßlich, so daß er immer wieder dieselben Fragen stellte. Im Lauf der weiteren Jahrhunderte verbesserte sich sein Lern- und Merkvermögen proportional zu seiner Größe. Aber im Alter von 100 Jahren konnte er noch kein umfangreiches Wissen speichern. „Wie war das noch, als du unser Ungeborenes aufnahmst und dann zu dem Treffpunkt mit dem Informationsträger flogst, MUTTER?" fragte der Nocturnenstock zum xtenmal auf Hyperbasis. „Nichts war", antwortete das Schiff auf die gleiche Weise. „Ich erhielt keinerlei Informationen über die Eltern unseres Patenkindes."
    „Und warum nicht?"
    „Weil feindliche Spione von dem Treffen erfahren haben und Galbraith Deighton und seine Cantaro bereits an den vereinbarten Koordinaten warteten."
    „Was geschah dann?"
    „Wie oft muß ich dir das noch erzählen, VATER?"
    „Hast du das schon mal getan? Ich erinnere mich nicht. Was geschah also, MUTTER? Sag’s schon."
    „Das Raumschiff meines Informanten wurde abgeschossen, und ich konnte froh sein, mit unserem Ungeborenen aus der Milchstraße fliehen zu können."
    „Ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Genauso hat es sich abgespielt."
    Das Seltsame bei dem Nocturnenstock war, daß er sich eigene Erlebnisse und Erfahrungen viel besser merkte.
    Er konnte sich an jeden einzelnen Schwarmtanz genau erinnern, und natürlich erinnerte er sich an alle Begebenheiten im Zusammenhang mit seinem ungeborenen Adoptivkind. „Weißt du noch, Kleines, als wir beide ..." war eine seiner liebsten Redewendung. Danach folgten irgendwelche Erlebnisberichte, mit denen VATER das Kind meistens zum Lachen brachte. „Es wäre an der Zeit, ein wenig ernsthafter zu werden, VATER", rügte MUTTER. „Schließlich bist du ein Hundertjähriger."
    Als ob sich der Nocturnenstack diese Worte gemerkt und sich vorgenommen hätte, sich daran zu halten, zeigte er an seinem hundertsten Geburtstag tatsachlich einen Anflug von Ernsthaftigkeit. „Wir bilden ein gutes Team, wißt ihr das?" philosophierte er. „Und die Hanseaten können wirklich mit uns zufrieden sein. Aber eigentlich habt ihr beiden gegen alle eure Vorsätze verstoßen und eure ursprünglichen Ziele verworfen. Es war nie geplant, dieses Dreigestirn zu bilden, wenn ich mich recht erinnere."
    „Das ist richtig", stimmte MUTTER zu. „Wir hatten vor, das Werk von Leila Terra weiterzuführen und den Hanseaten dazu zu verhelfen, Kontor Fornax zu verlassen und ihnen die Heimkehr zu ermöglichen. Aber dann wurde dieser verflixte Nocturnenschwarm angelockt und erschuf dich."
    „Was für eine glückliche Fügung", sagte das Kind. „Ich bin froh, daß es so gekommen ist, und die Hanseaten haben wir damit auch glücklich gemacht. Es fehlt ihnen an nichts. Wir bieten ihnen alles, was sie haben wollen."
    „Eines können wir ihnen jedoch nicht bieten - Ersatzteile für ihre technischen Geräte", sagte MUTTER. „Die Hanseaten müssen schon jetzt auf viel Komfort verzichten. Und obwohl sie ein raffiniertes Recyclingsystem ausgetüftelt haben und zu wahren Improvisationskünstlern geworden sind, muß ihre Zivilisation einmal zusammenbrechen, wenn ihre Technik keinen Innovationsschub bekommt. Wir könnten ihnen aber noch immer die Heimkehr ermöglichen. Die erforderlichen Raumschiffe wären vorhanden."
    „Kannst du nicht in kürzeren Sätzen sprechen, MUTTER?" klagte der Nocturnenstock. „Ich weiß nicht, ob ich dir folgen konnte."
    „Unser Kind hat mich schon verstanden."
    „Ich sehe trotzdem keinen Grund, sich plötzlich wieder auf Leila Terras

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