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1537 - Was die Götter schenken

Titel: 1537 - Was die Götter schenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die angeblich vom Vulkan ausgespuckt worden sind. Es sieht ganz so aus, als hätten er und seine Freunde alle Wissenschaftler umgebracht."
    Er tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Schläfe, um anzuzeigen, was er von dem Vorhaben der Expedition hielt. „Und? Haben sie etwas gefunden?"
    „Wir sind dabei, Gonoz Krejt zu foltern", berichtete der Gittermeister, während er sich ein weiteres Stück Fleisch einverleibte. „Decapitans hat angeordnet, ihm glühende Stahlzangen anzusetzen, um die Wahrheit aus ihm herauszuholen. Ich bin sicher, daß wir es schaffen werden."
    Er rülpste ungeniert und trank dann einen kräftigen Schluck Wein. „Es gibt elegantere Methoden, jemanden dazu zu bringen, die Wahrheit zu sagen."
    „Mag sein, aber wir sind ganz zufrieden mit dem, was wir haben."
    „Seltsam", sagte der Chef des Hanse-Kontors. Er erkannte, daß es wenig Sinn hatte, mit dem Gittermeister über Verhörmethoden zu diskutieren. Das brachte ihn nicht weiter. „Der Scout ist allein zurückgekehrt? Was kann passiert sein?"
    Der Gittermeister lächelte. „Scout behauptet, aus den Göttergaben, die vorher aus vielen Einzelteilen bestanden hätten, wäre es den Wissenschaftlern gelungen, eine Art Säule zu formen, und diese habe genau das getan, was man von ihr verlangte. Sie habe Wünsche erfüllt. Er sagt, er habe die anderen beiden Scouts zur Hölle gewünscht, und dorthin seien sie auch gefahren. Das ist natürlich völliger Unsinn. Wer soll so etwas glauben?"
    „Vielleicht ist es die Wahrheit?" gab Morken Kattush zu bedenken. Er lächelte versteckt. Er war sich absolut sicher, daß die erwähnten „Göttergaben" reine Hirngespinste waren. Doch das wollte er den Gittermeister nicht spüren lassen, um ihn nicht zu verunsichern oder gar zu beleidigen. Er wollte Informationen, und dafür wollte er ihn bei guter Laune halten. „Ganz sicher nicht", widersprach Yascar Jellino. „Aber das werden wir noch heute wissen."
    „Und wenn nicht?"
    „Dann wird Gonoz Krejt enthauptet."
    Morken Kattush griff nach seinem Becher und trank etwas Wein. Er verzichtete darauf, sich über die Feudalherrin der Stadt und ihre Vorliebe für eine bestimmte Hinrichtungsart zu äußern. Er wußte, daß Yascar Jellino ihr treu ergeben war und jeden ihrer Befehle bedingungslos ausführen würde. Es wäre ein Fehler gewesen, ihm gegenüber Kritik an Decapitans zu äußern.
    Drei weitere Palpyroner kamen in das Lokal. Auch sie trugen rote Roben, die Oberkörper und Beine hauteng umschlossen, die Arme jedoch frei ließen. Sie bemerkten Yascar Jellino und Morken Kattush und traten respektvoll an den Tisch.
    Der Gittermeister blickte sie fragend an. „Was gibt es?"
    „Neuigkeiten über die Expedition", erwiderte einer von ihnen. „Setzt euch", forderte der Chef des Hanse-Kontors sie auf. „Wenn es dir nichts ausmacht, Yascar, würde ich gerne hören, was sie zu sagen haben."
    „Vor dir habe ich nur wenige Geheimnisse", erwiderte der Palpyroner.
    Die drei Männer setzten sich an den Tisch. Bedauernd blickten sie auf die Fleischreste. Ihnen war anzusehen, daß sie auch gern etwas von dem Braten gegessen hätten, doch dafür war es nun zu spät. Der Gittermeister hatte alles vertilgt, was auf dem Tisch gewesen war. Die kümmerlichen Reste - ein Knochen und einige Fettstreifen - verbreiteten jedoch noch immer einen verführerischen Duft. „Was gibt es?" fragte Yascar Jellino. „Raus damit."
    „Die Wissenschaftler sind tot", erwiderte der Gehilfe des Gittermeisters, der auch bisher das Wort geführt hatte. „Wir haben sie in der Wüste gefunden. Sie sind verdurstet. Die beiden Scouts sind mit Energiestrahlen getötet worden. Wir haben die toten Epsalpyroner und die Reste der beiden Scouts nach Palpyr-City geschickt."
    „Richtig. Sollen die Behörden dort sich damit herumschlagen", entgegnete der Gittermeister. „Was ist mit den Dingen, nach denen die Expedition gesucht hat?" Morken Kattush lachte.
    Dieses Mal scheute er sich nicht, seine Zweifei zu zeigen. „Gibt es sie wirklich?"
    „Wir haben sie gesehen", erwiderte der Gehilfe. „Es sind 43 Teile. Wir haben sie nach Norden in die technische Versuchsstation Graund schaffen lassen."
    „Gut so", lobte Yascar Jellino. „Nach Norden?" fragte Morken Kattush. „Ist das nicht zu gefährlich? Die Widerstandskämpfer sind dort ziemlich stark."
    Jetzt lachte der Gittermeister. Dabei wackelte er belustigt mit den Ohren. „Graund ist ein militärischer Stützpunkt. Die Widerstandskämpfer holen

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