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1537 - Was die Götter schenken

Titel: 1537 - Was die Götter schenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Klippen der Bucht.
    Durch die verglaste Fensterfront reichte der Blick bis weit auf den Ozean hinaus.
    Groban Tear nahm ein kopfgroßes Teil auf und schob es in eines der Analysegeräte, um es zu untersuchen.
    Yammon Craskno gesellte sich zu ihm. Gemeinsam beobachteten sie die Instrumentenanzeigen des Geräts. „Es gibt nichts von seinen Geheimnissen preis", stellte Tear enttäuscht fest. „Man kann es nicht durchleuchten oder in weitere Einzelteile zerlegen. Es ist wie aus einem Guß."
    „Und das Material, aus dem es besteht, läßt sich nicht analysieren", fügte Yammon Craskno hinzu. „Wir wissen lediglich, daß es sich um irgendeine Legierung handelt. Ich frage mich, was wir in unseren Bericht schreiben sollen. Daß wir nichts wissen?"
    Groban Tear legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. „Wir fangen ja erst an", erwiderte er. „Ich schlage vor, daß wir Stück für Stück von der Syntronik vermessen lassen. Dann führen wir eine Simulation durch. Die Syntronik soll uns ausrechnen, ob und wie sich die einzelnen Teile zu einem Ganzen zusammensetzen lassen."
    „Eine gute Idee", stimmte Yammon Craskno zu.
    Sie setzten die syntronischen Rechner ein, um Teilstück für Teilstück zu erfassen und zu vermessen. Diese Arbeit war erst in den späten Abendstunden abgeschlossen. Müde und erschöpft zogen sich die beiden Techniker zurück. Auf den Gedanken, die einzelnen Teile einfach mal zusammenzusetzen, waren sie nicht gekommen. Sie konnten sich nicht vorstellen, daß so etwas möglich war, und wenn sie auf diesen Gedanken verfallen wären, hätten sie ihn aus Furcht vor der unbekannten vermeintlichen Waffe nicht ausgeführt.
    Am nächsten Morgen arbeiteten sie voller Eifer weiter, denn die Syntronik hatte ihnen erste, überraschende Ergebnisse mitgeteilt. Danach sah es so aus, als sei es völlig egal, wie man die einzelnen Teile zusammensetzte, da sie sich auf jeden Fall zu einem sinnvollen Ganzen zusammenfügten.
    Dieses Ergebnis erschien ihnen wenig glaubhaft, und sie kamen erst wieder darauf zurück, nachdem sie einige andere Experimente durchgeführt hatten. So konnten sie feststellen, daß schwache energetische Ströme in den Teilen flossen, sobald man wenigstens zwei miteinander verband. „Je mehr Teile zusammen sind, desto komplizierter und aktiver wird ihr Innenleben", sagte Yammon Craskno. „Die Frage ist nur, wie aktiv wird es, wenn alle zusammen sind", bemerkte Groban Tear.
    Craskno, blickte ihn unsicher an. „Wie meinst du das?"
    „Ich denke gerade darüber nach, was passiert, wenn alle Teile zueinander kommen. Wie groß wird die Aktivität dann? Entlädt sich die Energie dann womöglich mit einem Schlag?"
    „Wie bei einer Bombe?"
    „Wer will das ausschließen?" Groban Tear verschränkte die Arme vor der Brust. „Es ist ein Teufelsding. Da bin ich ganz sicher."
    Yammon Craskno ging zur Syntronik. „Wie müssen wir die Teile zusammensetzen, um zu einem sinnvollen Ganzen zu kommen?" fragte er. „Das ist ganz egal", antwortete der Syntro mit dunkler, ein wenig verzerrt klingender Stimme.
    Craskno hatte diesen kleinen Fehler absichtlich programmiert. Eine allzu vollkommen klingende Stimme irritierte ihn bei einer Syntronik. Für ihn mußte immer noch erkennbar bleiben, daß es sich um eine Maschine handelte, so vollkommen sie auch sein mochte. „Was soll das heißen?" faßte Groban Tear nach. „Die Puzzleteile sind so raffiniert geformt, daß man sie nahezu beliebig zusammensetzen kann.
    Dadurch ergibt sich eine Vielzahl von möglichen Endformen. Nur eine aber scheint ideal zu sein und den höchsten ästhetischen Ansprüchen zu genügen."
    „Und welche ist das?"
    „Eine kreisrunde Plattform mit einer sich darauf erhebenden Säule."
    „Und dann?" fuhr Yammon Craskno auf. „Was geschieht, wenn wir diese Endform erreicht haben?"
    „Das entzieht sich meiner Kenntnis", erklärte der Syntro. „Diese Frage kann allein ein praktisches Experiment beantworten."
    „Ein praktisches Experiment." Craskno fluchte. „Das ist genau das, was wir am liebsten überhaupt nicht machen würden."
    Groban Tear ging zu der großen Frontscheibe und blickte auf den Ozean hinaus. Es war nahezu windstill. Ein blauer Himmel wölbte sich über dem Wasser, das sich unbewegt wie gegossenes Blei bis zum Horizont erstreckte. „Der Scout Gonoz Krejt muß es gewagt haben", sagte er, nachdem er lange nachgedacht hat. „Er hat das Experiment gemacht."
    „Und die Folge?" erwiderte Yammon Craskno. „Bis auf den Scout

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