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1537 - Was die Götter schenken

Titel: 1537 - Was die Götter schenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich blutige Köpfe, wenn sie sich in seine Nähe wagen."
    Morken Kattush überraschte den Gittermeister mit einer Bitte: „Ich würde Gonoz Krejt gern einmal sprechen.
    Geht das?"
    „Ich habe nichts dagegen einzuwenden", erwiderte Jellino. Er rülpste und strich sich genußlich über seinen prallen Bauch. „Nach so einem Essen kann ich sowieso nichts abschlagen."
    Pirrts sprang auf einen Stuhl und von dort auf den Tisch. Auf der Bratenplatte legte er eine tote Maus ab. „Hat jemand Ketchup für mich?" fragte er mit schriller Stimme. „Oder soll ich die Maus etwa pur essen?"
    Yascar Jellino erbleichte. Er griff sich an den Hals und würgte, sprang auf und eilte aus dem Raum. „Ist was mit ihm?" fragte Pirrts. „Oder holt er Ketchup für mich? Nett von ihm, daß er sich so beeilt!
     
    4.
     
    Graund Jag hoch im Norden des größten Kontinents von Palpyr, dessen Landmasse mit vier fingerartigen Ausläufern vom südlichen Polarkreis her über den Äquator hinwegreichte. Die Wüste Karhoori befand sich im Äquatorbereich. Sie wurde im Süden durch eine Vulkankette begrenzt, deren höchster Berg der Yanozin bis vor seinem letzten Ausbruch gewesen war.
    Nördlich des Äquators schmiegte sich Graund in eine von hohen Felsen begrenzte Bucht, die nach Westen hin offen war. Hier hatten sich die ersten epsalpyronischen Siedler niedergelassen, weil ihnen ein Naturphänomen stets einen reich gedeckten Tisch bescherte, denn in der Bucht öffnete sich der Schlund zu einem subplanetaren Höhlensystem. Ungeheure Wassermassen drückten sich ständig in das System hinein, um unter dem Kontinent hindurch zu einem der östlichen Meere zu strömen und dort wieder zutage zu treten. Die Wissenschaftler des Planeten wußten, daß es so war, sie hatten sich bisher jedoch noch nicht die Mühe gemacht, herauszufinden, wohin das Wasser wirklich floß. Ihnen genügte es, daß mit der Strömung Massen von Seegetier in die Höhlen geschwemmt wurden, und daß man nur ins Wasser greifen brauchte, um sich zu holen, was man haben wollte.
    Aus dem gleichen Grund war später auch der militärische Stützpunkt in Graund angesiedelt worden, weil es hier keine Versorgungsprobleme gab. Seit dieser Zeit wachten allerdings die Priester verschiedener Sekten und die Militärs darüber, daß keine weiteren Epsalpyroner zuzogen. Palpyrönern war es ohnehin nicht gestattet, sich in diesem Bereich niederzulassen. Man wollte nicht mit allzu vielen teilen.
    Im Stützpunkt beschäftigten sich zwei Techniker mit den 43 Teilen, die man ihnen aus der Wüste gebracht hatte. „Göttergaben!" Yammon Craskno lachte dröhnend. Er trug ein grünes Stirnband, das mit vier Perlen besetzt war. Er war ein Pragmatiker, der sich nicht vorstellen konnte, von einer wie auch immer gearteten Macht etwas geschenkt zu bekommen. „Blühender Unsinn. So etwas können sich nur Schwachköpfe wie die Palpyroner ausdenken."
    „Und aus dem Vulkan stammt das Zeug auch nicht", bemerkte Groban Tear. Er war etwas kleiner als Craskno, dafür aber einige Zentimeter breiter in den Schultern. Er trug eine flache Kappe auf dem Kopf, kleidete sich aber ansonsten ebenso wie sein Mitarbeiter. Beide hatten grüne Arbeitskombinationen angelegt, in denen sie sich bequem bewegen konnten. „Natürlich nicht", stimmte Yammon Craskno zu. Er trank einen Tee, um sein Nierenleiden zu lindern. „Wenn der Vulkan sie ausgeschleudert hätte, müßten irgendwelche Spuren an den Teilen zu sehen sein."
    Niemand im Stützpunkt glaubte an „Göttergaben". Die Militärs taten diese Version als Märchen ab. Man war vielmehr davon überzeugt, daß es sich bei den 43 Teilen um eine zerlegte Geheimwaffe der palpyronischen Widerstandskämpfer handelte. Das war der Grund dafür, daß die Teile zum Stützpunkt gebracht worden waren. „Es muß eine Waffe sein", sagte Groban Tear. „Es gibt genügend Waffenhändler in der Galaxis, die von Sonnensystem zu Sonnensystem reisen, um ihre Ware loszuschlagen. Ich war vor Jahren im Walnein-System.
    Dort hatte ein Waffenhändler einer Gruppe von Radikalen eine Virenbombe verkauft, ohne sie über die wahren Gefahren der Waffe aufzuklären. Die Bombe wurde gezündet, und nahezu alles Leben auf dem 4.
    Planeten des Systems wurde ausgelöscht."
    „Du meinst, es könnte sich hier ebenfalls um so ein gefährliches Ding handeln?" fragte Yammon Craskno erschrocken. „Wissen kann man so etwas nie!"
    Sie befanden sich in einer mit modernster Technik ausgerüsteten Halle hoch oben auf den

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