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1537 - Was die Götter schenken

Titel: 1537 - Was die Götter schenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Einen Moment", sagte die Säule. „Das Problem ist schnell gelöst."
    Admat Athal und Tollos Trak lachten nicht mehr.
    Es blitzte zweimal an der Säule auf. Zwei Energiestrahlen schossen zu den beiden Männern hinüber und äscherten sie ein.
    Gonoz Krejt warf sich entsetzt auf den Boden. „Gnade", flehte er mit brechender Stimme. „Ich flehe dich an. Gnade! Bitte!"
    „Einverstanden", antwortete der Wünsche-Erfüllungs-Recycler.
    Es war der dritte Wunsch, den WER erfüllte.
    Gonoz Krejt sprang auf und rannte wie von tausend Furien gehetzt zum Gleiter. Mit fliegenden Händen drückte er einige Tasten. Die Maschine startete und jagte mit der höchst möglichen Beschleunigung davon.
    Kaum war er gestartet, als es in der Säule und ihrem kreisrunden Sockel zu knirschen begann.
    Der Wünsche-Erfüllungs-Recycler zerlegte sich wieder in seine 43 Einzelteile.
     
    *
     
    Morken Kattush, der Chef des Hanse-Kontors, schob den Braten zur Seite, von dem er gegessen hatte, als er einen ganz in Rot gekleideten Palpyroner in die Gaststube kommen sah. Er saß in einer Ecke des Raumes, abseits von einigen lärmenden epsalpyronischen Soldaten der Feudalherrin Decapitans. Grüßend hob er einen Arm.
    Yascar Jellino bemerkte ihn. Er atmete erleichtert auf und kam zu ihm. Ihm war anzusehen, daß er angesichts der übermütigen Soldaten nicht gern allein an einem der Tische gesessen hätte. Obwohl er die rote Robe des Gittermeisters trug, fühlte er sich vor ihren Übergriffen nicht sicher. „Setz’ dich zu mir", forderte Morken Kattush den Palpyroner auf, der alle Gefängnisse der Stadt unter sich hatte. „Iß mit mir. Es ist das Filet eines Sumpf Sauriers. Der Braten ist so groß ausgefallen, daß ich ihn allein nicht essen kann. Du bist eingeladen."
    „Die Einladung nehme ich gerne an", erwiderte Yascar Jellino. Er leckte sich in Vorfreude auf den zu erwartenden Genuß die Lippen. Als Palpyroner hatte er nur selten Gelegenheit, so gutes Fleisch zu essen. Auch für die Privilegierten seines Volkes waren nur die minderen Qualitäten vorgesehen.
    Ein katzenähnliches Wesen mit feuerrotem Fell sprang auf den Stuhl neben ihn und blickte ihn mit leuchtend grünen Augen an. „Da läuft dir das Wasser im Maul zusammen, was?" fragte es mit piepsiger Stimme. „Vergiß den Fraß. Ich habe was Besseres. Mäusesülze mit Heuschreckenmus! Hört sich gut an, was?"
    Pirrts leckte sich die Lippen. „Na?"
    „Nein danke", brachte der Gittermeister verlegen hervor. „Weißt du, ich möchte dir nichts wegessen."
    Pirrts wandte sich ab, sprang vom Stuhl und verschwand unter einem der Tische, wo er nach Art der Hunde ein Bein hob. „Es gibt keine Feinschmecker mehr", verkündete er. Morken Kattush lachte dröhnend. „Mach dir nichts draus", bat er. „Der Kleine kann nicht anders. Und von seiner Mäusesülze hätte er dir ganz sicher nichts abgegeben. Greif zu!"
    Yascar Jellino folgte dem Rat des Epsalers und nahm Messer und Gabel in die Hand. Er ließ sich das Fleisch schmecken, und auch Morken Kattush schnitt sich noch ein weiteres Stück ab, obwohl er eigentlich längst satt war. Er hätte es jedoch nicht für klug gefunden, den Gittermeister allein essen zu lassen. „Du siehst erschöpft aus", stellte er fest, nachdem er Wein für beide bestellt hatte. „Gibt es so viel zu tun?"
    Yascar Jellino winkte ab. „Mehr als das", brachte er mühsam hervor, da er den Mund voller Fleisch hatte.
    Morken Kattush beherrschte sich. Normalerweise hätte er jeden geohrfeigt, der es gewagt hätte, ihm mit einer derartigen Unhöflichkeit zu begegnen. Doch auf der einen Seite schrieb er es der Primitivität des Palpyroners zu, daß dieser mit vollem Mund sprach, und auf der anderen Seite verzichtete er auf einen Tadel, weil er etwas vom Gittermeister wissen wollte. .„Es heißt, daß es den Soldaten von Decapitans gelungen ist, einen Widerstandskämpfer aufzugreifen." Yascar Jellino blickte auf und nickte. Er stopfte sich ein weiteres Stück Fleisch zwischen seine Zähne.
    Um der Feudalherrin seine Ergebenheit zu beweisen, hatte er sich die vier Eckzähne ziehen lassen, um wenigstens in dieser Hinsicht wie ein Epsalpyroner auszusehen. Morken Kattush dagegen hatte noch alle seine Zähne. Er war ein Epsaler, und er dachte nicht daran, sich dieser lokalen Sitte anzupassen. „Wir haben Gonoz Krejt geschnappt", erwiderte er. „Einen der Scouts der wissenschaftlichen Expedition, die in die Karhoori-Wüste geflogen ist, um den Göttergaben nachzuspüren,

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