Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1537 - Was die Götter schenken

Titel: 1537 - Was die Götter schenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
schiefgegangen. Zwei Techniker sind verschwunden, und niemand weiß, wo sie geblieben sind."
    Morken Kattush betrat das Gelände. Er ließ den Olltrocc im Gleiter zurück. Er wollte das Risiko nicht eingehen, daß er einen der Militärs im Stützpunkt durch seine frechen Äußerungen beleidigte. Es war schon schwer genug gewesen, den Gittermeister zu besänftigen, nachdem der den Braten unfreiwillig wieder von sich gegeben hatte.
    Morken Kattush war hellhörig geworden. Er hatte sich königlich über die naive Vermutung der Epsalpyroner amüsiert, bei den Dingen aus der Wüste könne es sich um eine „Göttergabe" handeln. Doch nahm er die ganze Angelegenheit nicht auf die leichte Schulter. Er war erfahren genug, um zu wissen, daß jederzeit ungewöhnliche Objekte auftauchen konnten, die von höchster Bedeutung waren. Deshalb hatte er sich entschlossen, so viele Informationen wie möglich über die Funde einzuholen.
    Mittlerweile sah er sich in seiner Ansicht bestätigt, daß es wichtig war, sein Wissen über die Objekte zu erweitern. Es war einiges geschehen, was aufgeklärt werden mußte.
    Auf dem Weg zur Halle trat ihm ein hochdekorierter Offizier entgegen und hielt ihn auf. „Morken Kattush", sagte er. „Ich habe dich erwartet. Commander Tresh ist bereit, mit dir zu reden. Er befindet sich mit seinen Führungsoffizieren in der Rotunde."
    Er deutete auf einen kleinen Bau, der aus einem marmorähnlichen Material errichtet worden war.
    Er befand sich etwa fünfzig Meter unterhalb der Halle am Fuß der Klippen.
    Der Chef des Hanse-Kontors blickte ihn überrascht an. „Er will mich dort sprechen?" fragte er. „Genau das will er", bestätigte der Offizier. „Geh zu ihm. Er erwartet dich."
    Er lüftete das Käppchen, das er auf dem Kopf trug und ging weiter. Morken Kattush zögerte. Er hatte sich darauf eingestellt, daß der Commander ihm in seinem Büro allein begegnen würde. Doch ihm blieb keine andere Wahl. Wenn er mehr über die geheimnisvollen Objekte aus der Karhoori-Wüste erfahren wollte, dann mußte er die Rotunde wohl oder übel betreten.
    Er fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund, räusperte sich kräftig und betrat den kleinen Bau.
    Schulter an Schulter saß Commander Tresh mit seinen zwölf Führungsoffizieren auf steinernen Hockern. Nur ein Sitz war noch frei. „Nimm Platz", rief Commander Tresh.
    Morken Kattush verneigte sich respektvoll. „Hallushcrans Gnade", grüßte er. „Hallushcrans Gnade", erwiderte der Commander. „Setz dich endlich, oder hast du Hemmungen?"
    „Hemmungen habe ich nur, weil meine Brust nicht mit so vielen Orden geschmückt, sondern sozusagen nackt ist", erwiderte Morken Kattush. „Für Geschäftsleute werden keine Orden verliehen."
    Commander Tresh lachte dröhnend. Er war ein übergewichtiger Mann, der seinen Schädel bis auf eine kleine Stelle über der Mitte der Stirn kahlgeschoren hatte. „Du könntest dir ein paar Münzen oder Zinsbescheinigungen an die Brust heften", schlug er vor. „Das würde dir nicht schlecht stehen."
    Die anderen Offiziere schwiegen. „Kommen wir zur Sache", sagte Tresh, nachdem er noch einmal über seine Bemerkung gelacht hatte. Er ließ keinen Zweifel daran, daß er von Zivilisten nicht viel hielt. „Du bist wegen der Objekte hier, die in der Karhoori-Wüste gefunden worden sind."
    „Richtig", bestätigte der Kontorist. „Ich habe bereits gehört, daß es zu einem mysteriösen Zwischenfall gekommen ist."
    „Stimmt", antwortete der Commander. „Zwei Techniker haben die Objekte zu einem Ganzen zusammengebaut. Es gibt mehrere Zeugen, die mit eigenen Augen gesehen haben, daß die Techniker das Ding bis auf ein einziges Teil komplettiert hatten. Wir können nur vermuten, daß sie auch dieses Teil noch eingesetzt haben, als sie allein waren."
    „Und?" fragte Morken Kattush, als der Commander nicht weitersprach. „Wir hörten es in der Halle poltern und krachen. Wir sind hingelaufen und haben hineingesehen.
    Da lagen alle 43 Einzelteile auf dem Boden verstreut herum, und die beiden Techniker waren verschwunden.
    Wir haben das gesamte Gelände abgesucht, aber es gibt keine Spur von ihnen. Auch die Syntronik, an der sie gearbeitet haben, gibt keine Auskunft. Es ist, als hätten sie sich in Luft aufgelöst."
    Er unterbrach sich erneut, als ob er nachdachte, und wandte sich dann seinem Besucher wieder zu: „Die Zeugen haben auch angegeben, wie das fast fertige Objekt ausgesehen hat. Auf einer runden Plattform erhob sich eine Säule,

Weitere Kostenlose Bücher