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1537 - Was die Götter schenken

Titel: 1537 - Was die Götter schenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Planeten zu ihren Gunsten.
    Der Chef des Hanse-Kontors zuckte mit den Schultern. Ihm war egal, wer den Kampf gewann.
    Wichtig war nur, daß die Macht der Feudalherrschaft gebrochen wurde, damit der Weg frei wurde für eine wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung. Von dieser, so hoffte er, würde dann vor allem die kosmische Hanse profitieren.
    Es ließ ihn jedoch nicht gleichgültig, daß nun offenbar eine Waffe in die Hände der Widerstandskämpfer geraten war, die weit höhere Anforderungen stellte, als die Männer und Frauen der „Befreiungsfaust" erfüllen konnten. Damit wurde die Waffe möglicherweise lebensbedrohend für den ganzen Planeten, Die Palpyroner befanden sich nach wie vor auf einem niedrigen Entwicklungsstand. Daran änderte auch nichts, daß sie in der Lage waren, moderne Technik mit gewissen Einschränkungen zu benutzen. Sie konnten einen Gleiter fliegen, verstanden aber nichts von seiner Technik. Ebenso waren sie in der Lage, mit einem Energiestrahler umzugehen, glaubten aber, damit ein von Hallushcran, einem ihrer Hauptgötter, beseeltes Gerät in den Händen zu halten. Sie wußten zwar, wie man die Batterie einer solchen Waffe auswechselte, hatten aber noch nicht begriffen, daß die Batterie die benötigte Energie lieferte. „Es ist besser, ich kaufe ihnen die Elemente ab und schicke sie zur Erde", sagte Morken Kattush. „Dann kann sich Homer G. Adams damit befassen. Er kann ganz sicher mehr damit anfangen als jeder andere hier auf Palpyr."
    Er kehrte zum Tor am Eingang des Stützpunkts zurück, wo sein Gleiter nach wie vor parkte. Die Maschine hatte ein paar Schrammen an der Seite, war aber ansonsten unbeschädigt. Wahrscheinlich hätten die Widerstandskämpfer sie mitgenommen, wenn es ihnen gelungen wäre, die Tür zu öffnen oder eine der Scheiben einzuschlagen. Die Türen waren jedoch mit einem für sie zu schwierigen Kode gesichert, und die Scheiben bestanden aus einem unzerbrechlichen Material.
    Der Chef des Hanse-Kontors blickte nur kurz zu den Epsalpyronern zurück, die noch immer damit beschäftigt waren, die Schäden im Stützpunkt zu beseitigen. Niemand achtete auf ihn, und da es die Elemente nicht mehr in Graund gab, um die es ihm ging, dachte Morken Kattush auch nicht daran, sich bemerkbar zu machen. Er stieg in seinen Gleiter und flog nach Palpyr-City, der Dreimillionenstadt im Süden.
    Während er das Land überflog, versuchte er, Spuren der Widerstandskämpfer auszumachen. Es gelang ihm nicht. Nirgendwo gab es Anzeichen, die auf ihre Anwesenheit hindeuteten. Es war, als hätten sie sich in Luft aufgelöst. „Und jetzt?" fragte der Olltrocc mit dünner Stimme. „Wir stehen vor mehreren Problemen, die wir lösen müssen", antwortete Morken Kattush. „Zunächst sind da die Fragen: Woher wußten die Rebellen von den 43 Elementen, und warum haben sie sie gestohlen? Wissen sie womöglich mehr als wir? Wissen sie, was man damit machen kann?"
    „Und dann?"
    „Sobald wir in Palpyr-City sind, müssen wir versuchen, Verbindung zu Yemahan Burzelar aufzunehmen. Er ist der Anführer des Widerstands. Wenn er die 43 Elemente hat, werden wir sie ihm abkaufen."
    Damit gab sich Pirrts zufrieden. Er suchte sich eine bequeme Ecke auf den Polstern der hinteren Sitzbank aus und rollte sich dort zusammen. Als Morken Kattush sich gleich darauf nach ihm umdrehte, war er bereits eingeschlafen.
    Der Gleiter flog auf direktem Kurs nach Süden. Er überquerte ein weites Wüstengebiet und erreichte danach eine Savanne, in der sich vereinzelt die Burgen einiger Palpyron-Ritter erhoben. Es waren wuchtige Bauten, in denen sich die Feudalherren gegen eine feindliche Umwelt verschanzt hatten. In ihrem Schatten lagen zumeist zwei oder drei Dörfer. Sie stellten den Herrschaftsbereich der Ritter dar.
    Auf der dürren Steppe zwischen Burg und Dörfern weideten die mageren Rinder. Auf abgegrenzten und eingezäunten Flächen unmittelbar an den Herrschaftssitzen ästen kleine Herden von Ghurkas, jenen nashornähnlichen Kolossen, die als Reittiere benutzt wurden. Im Gegensatz zu den terranischen Nashörnern hatten sie jedoch keine Hörner über den Schnauzen, sondern jeweils zwei mächtige Hauer, die rechts und links aus dem Maul hervorragten. Die Zucht der Ghurkas war das Privileg der meisten Feudalherren, auf das sie um keinen Preis verzichten wollten. Für viele waren die Ghurkas geradezu das Symbol ihrer Macht.
    Daß es zwischen den Herren der verschiedenen Burgen keineswegs immer friedlich zuging, konnte

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