Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
154 - Schloß der tausend Schrecken

154 - Schloß der tausend Schrecken

Titel: 154 - Schloß der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Absicht, dir den Kopf abzubeißen.«
    Erica drehte sich rasch um. »Er sieht mich so merkwürdig an.«
    »Ach was«, sagte Dennis beruhigend. »Er sieht uns alle so an. Es soll ja ein bißchen gruselig wirken. Dafür haben wir schließlich bezahlt.«
    Lurch sagte, er würde sich um das Gepäck kümmern, sie sollten dem Fahrer ins Schloß folgen. Der Bucklige winkte die Gäste zu sich und schlurfte vor ihnen her.
    »Die haben hier sogar einen eigenen Friedhof«, stellte Ross Perkins fest.
    »Dort werden jene begraben, die vor Schreck der Schlag trifft«, sagte Dennis Marvin lachend.
    Lurch schleppte einen Teil des Gepäcks hinter ihnen her. Trotz seiner ungesunden Blässe war er außergewöhnlich kräftig.
    Im Schloß wurden die Gäste von einem Mann begrüßt, der die Verschlagenheit in Person zu sein schien. Er hatte dünne Lippen, ein schmalziges Lächeln und war ebenfalls in schlichtes Schwarz gekleidet.
    Warmer Kerzenschein erhellte die große Halle. An den Wänden hingen große Gemälde, die schreckliche Szenen darstellten. Man bekam schon beim bloßen Betrachten eine Gänsehaut.
    Der Mann, der die Ankömmlinge willkommen hieß, war der Verwalter des Spukschlosses. Sein Name war Flash Shawnessy. Der Besitzer dieses unheimlichen Kastens hieß Montgomery Drake.
    Auch ihn würden die Gäste in den nächsten Tagen kennenlernen, versprach der Verwalter.
    »Sie haben einen Urlaub besonderer Art gebucht«, sagte er. »Wir werden uns Mühe geben, Sie nicht zu enttäuschen. Wer weiß, vielleicht gelingt es uns sogar, Ihre Erwartungen – oder sollte ich besser Befürchtungen sagen? – zu übertreffen.« Er schaute dabei Erica Briggs in die angsterfüllten Augen. »Sie werden feststellen, daß eine Fahrt mit der Geisterbahn verglichen mit dem, was wir an Spuk und Horror für Sie vorbereitet haben, geradezu lächerlich harmlos ist. Wir werden Ihre Sinne reizen, wie Sie es mit Sicherheit noch nie erlebt haben.«
    »Sonst hätten wir bestimmt nicht gebucht«, sagte Ross Perkins.
    »Man hat uns gewarnt.«
    Flash Shawnessy rieb sich die Hände. »Nun, dann bleibt mir nur noch eines: Ihnen einen schaurigen Aufenthalt zu wünschen. Wir werden ihn für Sie so unheimlich wie möglich gestalten. Sollten Sie irgendein Problem haben, stehe ich Ihnen selbstredend jederzeit zur Verfügung. Lassen Sie sich treiben. Betreten Sie entspannt und unbeschwert unsere Welt des Grauens. Ich wünsche Ihnen viel Spaß.«
    Alle bis auf Erica applaudierten. Lurch zeigte ihnen anschließend die Zimmer, große, düstere Räume.
    »Ein Himmelbett mit roten Samtvorhängen«, stellte Dennis Marvin grinsend fest. »Wahnsinn. Ich wollte immer schon mal mit dir in so etwas schlafen. Muß ganz irre sein.«
    »So irre wie wir«, sagte Erica gepreßt.
    »Gefällt es dir hier immer noch nicht?«
    »Es gefällt mir immer weniger!« sagte das Mädchen schaudernd.
    »Du wirst dich an die unheimliche Atmosphäre gewöhnen. Nimm dir ein Beispiel an Lauren Majors und Eva-Maria Lockridge, die fürchten sich nicht.«
    »Bist du sicher? Vielleicht zeigen sie es nur nicht.«
    Er drängte sie zum Bett, legte seine Hände auf ihre Brüste und küßte ihren Nacken. Ihr langes, seidiges Haar kitzelte seine Wange.
    »Laß das bitte«, sagte sie und versuchte sich von ihm zu lösen.
    Er schlang die Arme um sie und ließ sich mit ihr auf das Bett fallen. »Sieh nur, wie stabil das Ding gebaut ist. Wollen wir es mal testen?«
    »Wie kannst du jetzt daran denken?«
    Er lachte. »Ich denke immer dran.«
    Seine Hand schob ihr Kleid hoch.
    »Dennis, bitte!« sagte sie zornig. »Ich bin jetzt wirklich nicht in Stimmung.«
    Er hob die Hände und drehte sich auf den Rücken. »Okay, okay, okay, dann eben nicht. Hat dir Ross Perkins den Kopf verdreht?«
    »Bist du verrückt?«
    »Ist doch alles menschlich«, grinste Dennis. »Wenn du schon vorhaben solltest, mir untreu zu werden, dann tu’s wenigstens mit dem alten Terence Lockridge, der hat mehr Geld.«
    »Wie schmutzig du denken kannst«, sagte Erica empört.
    »Das Schloß nimmt bösen Einfluß auf mich. Vielleicht solltest du Mr. Shawnessy bitten, dir ein eigenes Zimmer zu geben. Stell dir vor, ich wurde plötzlich zu Jack the Ripper oder irgendeinem anderen Massenmörder.«
    »Du bist ja wirklich nicht ganz dicht!«
    Umgezogen, geduscht und erfrischt erschienen die Gäste eine Stunde später zum Abendessen. An der langen, festlich gedeckten Tafel hätten doppelt so viele Personen Platz gehabt. Lurch servierte wahre

Weitere Kostenlose Bücher