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154 - Schloß der tausend Schrecken

154 - Schloß der tausend Schrecken

Titel: 154 - Schloß der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sein schweres Beil und nahm Maß. Erica lag wie versteinert im Bett, die Angst lähmte sie, sie konnte sich nicht rühren.
    Spiel oder Ernst? Diese Frage stellte sich Dennis. Hatte der Henker tatsächlich die Absicht, zuzuschlagen? Man hatte ihnen garantiert, daß niemand zu Schaden kommen würde, aber konnten sie sich blind darauf verlassen?
    Vielleicht lockte man auf diese Weise Opfer für den Henker ins Schloß. Vielleicht waren sie alle dem Tod geweiht?
    Diese Gedanken sausten wie Blitze durch seinen Kopf, und dann handelte er. Er lief nicht um das Bett herum, sondern wählte den kürzesten Weg – über das Bett.
    Er stieß sich kraftvoll von der durchschwingenden Matratze ab, flog wie vom Trampolin hochgeschleudert durch die Luft, mit vorgestreckten Armen über Erica hinweg und dem Henker entgegen.
    Ihre Körper prallten zusammen, und Dennis Marvins Schwung stieß den Henker zurück. Die Axt krachte neben dem Fenster gegen die Wand.
    Endlich konnte sich Erica wieder bewegen. Sie schnellte wie eine Katze aus dem Bett und stürmte durch das große Zimmer, während Dennis verbissen mit dem Henker kämpfte.
    Nebenan zogen sich Lauren Majors und Ross Perkins soeben aus.
    »Erica Briggs gefällt dir, wie?« sagte die Platinblonde.
    »Na ja«, antwortete Perkins obenhin. »Sie ist ganz nett, aber sie hat nicht deine Klasse, und vor allem kann sie nicht mit deiner Erfahrung konkurrieren.«
    Lauren hob die Hand. »Was ist denn nebenan los?«
    Perkins lachte. »Die Natur fordert ihr Recht.«
    »Hört sich wie Kampflärm an. Vielleicht solltest du mal nachsehen.«
    »Bin ich ein Voyeur?«
    Erica trommelte mit beiden Fäusten gegen ihre Tür. Sie rüttelte an der Klinke, aber Perkins und seine Freundin hatten sich eingeschlossen.
    »Hilfe!« schrie Erica. »Helfen Sie uns!«
    »Bei denen scheint der Spuk schon losgegangen zu sein«, sagte Perkins und öffnete die Tür. Erica war sich der Tatsache, daß sie nahezu nackt war, nicht bewußt, aber Perkins entging es nicht.
    »Hallo!« sagte er mit großen Augen. »Sie werden sich eine Lungenentzündung holen.«
    »In unserem Zimmer ist ein Henker! Dennis kämpft mit ihm!«
    »Kümmere dich um sie«, sagte Perkins und schob das verstörte Mädchen seiner Freundin zu.
    Eva-Maria Lockridge und ihr Mann kamen aus ihrem Zimmer, in Kaschmirschlafröcke gehüllt. »Was ist denn los?« fragte der Fabrikant.
    »Dennis Marvin kämpft mit einem Henker!« gab Perkins zurück.
    »Das muß ich sehen«, sagte Terence Lockridge.
    Sie eilten gemeinsam zum Zimmer des jungen Pärchens. Die Tür war hinter Erica zugefallen. Ross Perkins stieß sie auf und betrat als erster den Raum. Er wollte zeigen, wie mutig er war, daß er überhaupt keine Angst hatte. Er verließ sich auf die Garantie, die man ihm gegeben hatte, daß ihm nichts zustoßen würde.
    Der Raum war leer.
    »Kein Henker«, stellte Perkins enttäuscht fest.
    »Hätte mich auch gewundert, wenn wirklich ein… Aber wo ist Dennis Marvin?« fragte Terence Lockridge.
    »Verschwunden.«
    Plötzlich hörten sie ihn stöhnen, und dann richtete er sich neben dem Bett auf. Er massierte seinen Hinterkopf, mit dem er gegen den massiven Bettpfosten aus gedrechseltem Hartholz geknallt war.
    Perkins begab sich zu ihm. »Alles in Ordnung, Dennis?«
    »Ja, alles okay«, sagte der junge Mann.
    »Haben Sie wirklich mit einem Henker gekämpft?«
    »Ja. Ein Bär von einem Mann.«
    »Sie wollen uns verschaukeln«, sagte Perkins ungläubig.
    »Fragen Sie Erica, wenn Sie mir nicht glauben. Es war ein Henker hier!«
    »Und wo ist der Kerl hingekommen?« fragte Perkins. »Aus dem Zimmer kam er nicht, da hätten wir ihn gesehen, und in Luft kann er sich ja wohl nicht aufgelöst haben.«
    »Ich weiß es nicht. Als ich gegen den Bettpfosten krachte, wurde mir kurz schwarz vor Augen. In dieser Zeit muß der Bursche verschwunden sein.« Dennis beschrieb den Henker, und Ross Perkins sagte grinsend zu Terence Lockridge: »Donnerwetter, die fahren gleich zu Beginn mit schweren Geschützen auf.«
    ***
    Die Aufregung legte sich, und die Gäste zogen sich wieder in ihre Zimmer zurück. Terence Lockridge rollte die Augen. »Hast du Miß Briggs’ Nachthemdchen gesehen?«
    »Ich kann mir vorstellen, daß dir das gefallen hat«, sagte Eva-Maria etwas spröde.
    »Eine Augenweide. Vielleicht sollte ich dir auch so ein Ding kaufen.«
    »Ich käme mir in so etwas lächerlich vor.«
    Er küßte sie. »Ich liebe dich trotzdem.«
    Sie gingen zu Bett, und Eva-Maria schlief bald

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