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1542 - Mission auf Vaar

Titel: 1542 - Mission auf Vaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausschließlich Nakken zugedacht hat und daß nur Nakken sie verstehen sollten. Was ist mit dem Koordinatensatz ?"
    „Der Bordsyntron wird es uns gleich sagen", erwiderte Willom.
    Im gleichen Moment warf der Syntron eine Hardcopy aus. Sie besagte, daß der Koordinatensatz der gegenwärtigen Position eines Sonnensystems entsprach, das sich ungefähr an der Grenze zwischen East- und Southside der Milchstraße befand. Es handelte sich um das Pharyx-System, bestehend aus der solähnlichen Sonne Pharyx und ihren acht Planeten, von denen die Nummer zwei Vaar hieß und große Bedeutung für den galaktischen Handel besaß. „Was mag das bedeuten?" überlegte Idinyphe laut. „Hat ES Pharyx-System ein weiteres Fragment hinterlassen? Aber das wäre auch ohne uns gefunden worden, da eine Materialisation der Kunstwelt in einem von Schiffen und Ortungssystemen wimmelnden System sofort bemerkt würde."
    „Ich nehme an, wir sollen auf Vaar oder irgendwo sonst im Pharyx-System den Schlüssel finden, mit dessen Hilfe sich der zweite Teil der dem Fragment aufgeprägten Information dekodieren läßt", sagte der Nakk. „Der zweite Teil der Information!" rief Idinyphe überrascht. „Davon hast du mir noch gar nichts gesagt." Sie winkte in Gedanken ab, weil sie wußte, daß es für Nakken nicht selbstverständlich war, gleich alles zu sagen, was sie wußten. Alles zu seiner Zeit. Das war in etwa die Devise, nach der diese Wesen der höheren Daseinsebene handelten. „Du konntest ihn nicht entschlüsseln?"
    „Ohne Hilfe werde ich ihn niemals entschlüsseln können. Er ist so hochwertig kodiert, daß nur der Kodierer ihn entschlüsseln kann - oder jemand, der von ihm den richtigen Schlüssel bekommt."
    „Das sieht ES ähnlich!" schimpfte Idinyphe. „Er spielte schon immer gern Katz und Maus mit Wesen niedrigeren Evolutionsgrades."
    „Ich verstehe ›Katz und Maus‹ nicht", sagte Willom.
    Entgegen ihrer sonstigen Angewohnheit machte sich Idinyphe diesmal nicht in der Stillsprache oder mit Hilfe des Lasims,verständlich. Sie war in tiefes Grübeln versunken, denn mit ihrem Instinkt spürte sie, daß irgend etwas mit dem Spiel, das mit ihrem Mentor und ihr gespielt wurde, nicht stimmte.
    Sie fand jedoch nicht heraus, was - und als Willom etwas später sagte, daß er in die Kommandozentrale gehen wollte, um das Schiff auf einen Kurs - zum Pharyx-System zu bringen, nickte sie nur. Erst eine ganze Weile später folgte sie dem Nakken
     
    4.
     
    Als die ANEZVAR in den Normalraum zurückfiel, waren auf den Holos der Rundumbeobachtung eine solähnliche Sonne und acht Planeten zu sehen. Nummer eins, drei und vier waren etwa merkurgroß und den Ortungsdaten nach unwirtlich; Nummer fünf bis acht waren unterschiedlich große Gasriesen. Nur der zweite Planet bot gute Lebensbedingungen für Sauerstoffatmer. Vaar.
    Ein Hypersignal kam an und wurde von dem nachträglich installierten Hyperkom angezeigt. „Ich spreche mit der Raumkontrolle", sagte Idinyphe zu ihrem Mentor.
    Sie schaltete den Hyperkom ein. Wie sie erwartet hatte, war die ANEZVAR von der Raumkontrolle Vaar angerufen worden. Idinyphe bat um Landeerlaubnis und nannte Schiffsnamen, Schiffstyp und Eigner. Die Erteilung war eine reine Formsache für die Raumkontrolle einer Welt, die mit vielen tausend Welten zahlreicher unterschiedlicher Völker Handel trieb.
    Vierzig Minuten später landete die ANEZVAR auf dem Raumhafen Pozalin Port im Innern des Kontinents Oreya, des größten von Vaar. Es war Nacht auf diesem Teil des Planeten, doch das ließ sich kaum erkennen.
    Das gesamte Hafenareal und sein Umfeld lagen unter dem taghellen Licht starker Tiefstrahler.
    Nicht einmal eine Maus hätte unbemerkt über den Platzbelag aus hellgrauem Glasfaserbeton laufen können.
    Ganz abgesehen davon, daß aus den anwesenden Raumschiffen und aus den Kontrollgebäuden mit hochwertigen Ortungssystemen beobachtet wurde, die selbst bei Gewitter, Staubstürmen, Nebel oder Monsunregen alles gewünschte klar und deutlich auf die Holos gebracht hätten.
    Ein paar Minuten lang sah Idinyphe dem regen Treiben zu. Rund siebzig Großraumschiffe standen auf dem Hafengelände, mit wenigen Ausnahmen alles Frachter beziehungsweise Finishing-Raumer, die ihre Fracht während des Fluges zu den Empfängerwelten zu Endprodukten verarbeiteten. Dazwischen herrschte das typische Gewimmel von syntrongesteuerten Robotverladern, Frachtcontainern und Container-Transport-Gleitern. Was hier an einem Tag an Gütern umgeschlagen

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