Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1542 - Mission auf Vaar

Titel: 1542 - Mission auf Vaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erschreckte ihn. Natürlich stellte sein Geist einen Zusammenhang her mit dem Versagen bei dem Versuch, den Störfaktor zu Identifizieren, der die Disharmonie in den hyperenergetischen Feldern um Vaar verursachte. Diesmal wurde die Vermutung, daß er an einer Störung seines organisationellen Komplexes litt, zur Gewißheit. Und Willom konnte sich nicht länger der Einsicht verschließen, daß seine Störung doch ernsterer Natur war, als er anfangs angenommen hatte.
    Die laute Stimme des Naats riß ihn aus seinen Überlegungen. „Fühlst du dich nicht wohl?" verstand er wenig später. „Eine vorübergehende Störung", erklärte er wider besseres Wissen. „Es ist nichts, was mich von der Durchführung meiner Mission abhält. Nur kann ich nicht selber verfolgen, was in deinem Syntron vorgeht."
    „Das ist kein Problem", erwiderte der Naat. „Ich sage es dir. Es liegt noch kein Ergebnis vor. Die kodierte Botschaft kommt mir extrem willkürlich zusammengewürfelt vor."
    Seine Finger glitten fast unheimlich schnell über die Sensorfelder seiner Schaltkonsole. Auf einem Bildschirm tauchten in rasender Folge mehr oder weniger sinnlose Texte auf und verschwanden wieder. „Das ist hart", sagte Paschtuur im Selbstgespräch. „Meine Syntrons schaffen es nicht, obwohl sie im Verbund arbeiten. Was schlägst du vor, Katron?"
    „Hilfe holen!" schnarrte ein zirka vier Meter großer Roboter, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Haluter hatte. „ARCHIMEDES rufen!"
    „Ich bin deiner Meinung", gab Paschtuur zurück. „Wenn überhaupt, dann kann uns nur der größte Syntronverbund Vaars helfen. Kann er uns helfen, Katron?"
    „Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt neunzehn Prozent", antwortete der Riesenroboter. „Also denkst du, nein", erwiderte der Naat. „Ich sage ja. Um was wetten wir, du Ungetüm?"
    „Um tausend Galax", erklärte Katron. „Einverstanden", sagte Paschtuur. Abermals flogen seine Finger über Sensorfelder. Ein weiterer Bildschirm erhellte sich. „Wir haben jetzt eine Verbundschaltung zu ARCHIMEDES, dem leistungsstärksten Syntron des ganzen Planeten, hergestellt", erklärte der Wissenschaftler seinem Kunden. „Er hat bisher jeden Kode geknackt, wenn der Verfasser des Textes nicht den Sevenprime-Kode verwendete, also einen Kode aus einer Vielzahl riesiger Primzahlen." Er verzog das Gesicht zu einem grausig wirkendem Lächeln. „Du wirst dich über meine vielen Roboter und mein Verhältnis zu ihnen gewundert haben, Nakk. Ich bin nicht verrückt. Nur ist mein Hobby die Sammlung von Oldtimer-Robotern. Ich besitze rund fünfhundert davon."
    Er stutzte, als in der rechten oberen Ecke seines größten Bildschirms ein kleiner blauer Kreis blinkte, dann berührte er ein paar zusätzliche Sensorfelder. Ein weiterer Bildschirm wurde hell. In seiner Mitte erschien ein Text. „Kurzzeitige Zuschaltung eines unbekannten Syntrons während der Bearbeitung der kodierten Botschaft durch ARCHIMEDES", las Paschtuur. „Wahrscheinlich Lesen der Botschaft. Danach Ende der Zuschaltung."
    „Was bedeutet das?" erkundigte sich Willom. „Wissen kann ich das natürlich nicht", sagte der Naat. „Es gibt viele Möglichkeiten. Ich halte allerdings nur eine für wahrscheinlich. Jemand hat auf der Lauer gelegen. Aber nicht ziellos. Er hat ARCHIMEDES belauert, weil er wußte, daß derjenige, der deine Botschaft entschlüsseln will, letzten Endes auf den größten Syntron Vaars zurückgreift, weil alle anderen versagen mußten."
    „Er wußte demnach, daß Idinyphe und ich mit der Botschaft nach Vaar kommen würden", folgerte Willom. „Und wir haben eigentlich nur einen Botendienst geleistet, dadurch veranlaßt, daß man uns die Koordinaten des Pharyx-Systems zuspielte."
    „Das kann ich nicht beurteilen, weil mir die Vorgeschichte unbekannt ist", meinte Paschtuur.
    Willom gab ihm einen stichwortartigen Überblick. „Das erscheint mir reichlich mysteriös", urteilte der Wissenschaftler. „Ich kann mir nicht vorstellen, warum ES diesen Umweg gewählt haben sollte, falls die Superintelligenz wirklich dahintersteckt."
    Er arbeitete erneut mit seinem Schaltpult, dann lehnte er sich zurück und blickte Willom nachdenklich an. „Alles scheint mysteriös zu sein, Nakk. Entweder ist die Botschaft doppelbödig verschlüsselt - das hieße, wenn man den ersten Kode geknackt hat, erhielte man noch nicht den richtigen Text, sondern einen, der mit einem zweiten Kode verschlüsselt wurde, der auch erst wieder geknackt werden müßte -, oder

Weitere Kostenlose Bücher