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1543 - Der Held von Sigris

Titel: 1543 - Der Held von Sigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vorsichtig bewegte er sich durch die Straßen und Gassen. Er verzichtete darauf, sich unter die Oberfläche des Planeten zu begeben, denn dort mußte er mit einer wesentlich größeren Zahl an Überwachungssystemen rechnen als in den Straßen.
    Ab und zu ragten Schatten in seinen Weg und bewogen ihn zum Anhalten oder zum Ändern seiner Richtung.
    Manchmal blieb er stehen und lauschte, weil er sich einbildete, daß sich Verfolger auf seine Spur gesetzt hatten.
    War da nicht ein Geräusch von Schritten, ein Tapsen und Trommeln auf dem halbweichen Untergrund?
    Er redete sich ein, daß er sich das alles nur einbildete. Über ihm ragten an den oberen Enden der Gebäude Beleuchtungskörper auf die Straße hinaus und erhellten sie mit einer Mischung aus gelbem, weißem und grünem Licht, was wohl ein Zugeständnis an die unterschiedlichen Helligkeitsempfindungen der verschiedenen in Sigris ansässigen Völkerschaften dar-, stellte.
    Ein Zischen ließ ihn zusammenzucken. Er drückte sich eng in eine Nische und blickte zurück.
    Aus dem Halbdunkel unter einem Türvorsprung stachen ihm zwei grüne, leuchtende Murmeln entgegen.
    Wieder klang das Zischen auf. Es war keine Ratte, deren Verhalten gestaltete sich anders.
    Der Ulupho beschloß, keine Zeit zu verlieren. Auf allen seinen Extremitäten hastete er los, überquerte die Straße und tauchte in den Schatten einer Seitengasse ein. Irgendwo über ihm schlug ein Gong, und in den verklingenden Ton mischte sich ein Krächzen, das ihm einen frostigen Schauer unter dem Pelz entlangjagte.
    Der Verfolger holte auf. Und voraus tauchte ebenfalls ein Schatten auf, der ihm den Weg versperrte. Sardon durfte sich nicht aufhalten lassen. Egal, wie es kam, er mußte seinen Weg fortsetzen. Inzwischen gab es drei Schatten, zwei vor und einen hinter ihm. Auf geschmeidigen Pfoten jagten sie heran, zu allem bereit. Er sah, wie sie sich zum Sprung duckten und aus dem Lauf heraus angriffen.
    Sardon wartete, bis sie mit allen Pfoten den Boden verlassen hatten, dann wich er zur Seite aus, schnellte sich dem Mauerwerk entgegen und stieß sich seitlich ab. Hinter ihm knallte es, als die drei dürren Katzen mit den Köpfen und dann mit den Leibern zusammenstießen. Sie wandten sich nach ihm um, und er ging in Abwehrposition. Er richtete sich steil auf und bemerkte ihr Zögern. Sie blieben halten, und die mittlere schlug mit einer Pfote nach ihm.
    Sardon ließ eine seiner Gliedmaßen nach vorn schnellen. Es klatschte, als er die empfindliche Nase des mageren Stadtkaters traf. Das Tier jaulte auf und machte einen Satz nach hinten. Der Ulupho schnellte sich durch die entstandene Lücke und setzte seinen Weg fort.
    Doch die Tiere gaben sich nicht geschlagen. Noch immer sahen sie in ihm eine willkommene Beute, und er schwor sich, bei nächster Gelegenheit Duftstoff zur Abschreckung von solchem Ungeziefer zu benutzen.
    Die Katzen waren schneller als er und auch größer. Diesmal sprangen sie nicht, sondern rammten ihn von hinten. Er fuhr herum, spürte die Wut des Helden in sich aufsteigen und sah sich in nächsten Augenblick mitten in der wüstesten Keilerei. Er teilte Hiebe und Püffe aus, straffte sein Fell, um die Krallen und Pfoten abzuwehren, wandte verschiedene Nahkampfgriffe an und donnerte zwei der Tiere mit den Schädeln gegeneinander, daß es krachte.
    Die Katzen besaßen keinen Funken Intelligenz, sonst hätten sie angesichts der beherzten Kampftechnik des Ulupho das Weite gesucht. So aber mußten sie erhebliches Lehrgeld zahlen, ehe sie davonhumpelten und sich in ein Loch verzogen, wo sie sich von ihren Blutergüssen erholen konnten.
    Sardon aber machte sich mit geschwellter Brust von dannen und fand endlich den Bezirk mit dem Hauptquartier. Doch dem edlen Kämpfer war kein endgültiger Sieg beschert. Er sah das Netz des Fängers zu spät, das sich über ihm ausbreitete. Ein Strick zog sich zu, und der Ulupho zappelte in der Falle.
    Der Tellerkopf eines Blues tauchte über ihm auf, zwei und drei und vier Augen musterten ihn aufmerksam, und das Wesen aus der Eastside der Milchstraße ließ ein zufriedenes Zirpen hören. Es zog ein nagelgroßes Funkgerät hervor. „Position siebzehn an Zentrale, der gesuchte Dieb wurde gefunden. Es handelt sich um ein offenbar auf solche Verbrechen dressiertes Tier, das nicht auf Vaar beheimatet ist."
    „Hier Zentrale, verstanden. Deine Katzen haben sich bewährt, Türilyit Fyrzeli. Bringe das Ding zum vereinbarten Treffpunkt. Der Veterinär soll es untersuchen.

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