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1543 - Der Held von Sigris

Titel: 1543 - Der Held von Sigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück, die gelbe Sonne Pharyx geriet aus dem Erfassungsbereich des Schirms. Die Sterne begannen zu glitzern. „Der schwerste Teil unseres Auftrags liegt hinter uns", empfing der Genormte sie. „Der Bewahrer wird mit uns zufrieden sein. Wie geht es dir, Idinyphe?"
    „Es geht mir gut!" Sie blickte sich aufmerksam um. „Habt ihr Tiere an Bord?"
    Pao-Si-Lam folgte ihren Blicken und erkannte ein paar braune Haare, die sich um den Fuß eines Sessels geschlungen hatten. „Trau-Ke-Vots Ke-Ri hat mit uns das Schiff verlassen, als wir uns auf deine Spur setzten.
    Niemand weiß, wo er abgeblieben ist. Er befindet sich nicht im Schiff, also wird er auf Vaar zurückgeblieben sein. Es spielt keine Rolle. Du hast ihn bei deinem Ausflug nach Pozalin zur ANEZVAR nicht zufällig gesehen?"
    Idinyphe schüttelte beiläufig den Kopf. „Nein. Ich glaube auch nicht, daß er mir in das Versteck gefolgt wäre. Fliegen wir direkt nach Truillau?"
    „Nein. Auf halbem Weg machen wir Station und wechseln vielleicht sogar das Schiff. Wir werden es sehen.
    Bei uns bist du auf jeden Fall sicher aufgehoben!"
    „Davon bin ich überzeugt, Pao-Si-Lam!
     
    8.
     
    Bisher hatte Sardon geglaubt, alle Fegefeuer und Höllen des uluphischen Volkes zu kennen. Jetzt erfuhr er am eigenen Leib, daß eine neue dazukam. Der Gestank des verschmorten Pelzes raubte ihm den Atem und führte dazu, daß er mit Übelkeit rang und ihm jeder Appetit auf Nahrung und Flüssigkeit verging. Und wo kein Bedürfnis herrschte, fehlte auch der psychische Anreiz, eine Schwächereaktion zu zeigen. Also blieb es dabei, daß der Ulupho stark und tapfer durch Sigris eilte und versuchte, auf einem Umweg an den Raumhafen heranzukommen.
    Idinyphe, was war aus ihr geworden? Hatte sie die Folie gefunden, oder hatten die Genormten das verräterische Papier entdeckt?
    Der Undercover-Agent schimpfte mit sich selbst, weil er diesen wichtigen Aspekt außer acht gelassen hatte.
    Keine Folie wäre besser gewesen als eine Folie. In einem kleinen Winkel seines Bewußtseins jedoch war er überzeugt, daß Idinyphe ein Wesen mit überragender Begabung war, deren Augen alles sahen und deren Geist alle Möglichkeiten in Erwägung zog. Über all diesen Gedanken und Überlegungen hatte er völlig vergessen, daß er ein Fremder in einer fremden Stadt war und noch schlimmer, daß er polizeilich gesucht wurde. Den heranjaulenden Gleiter entdeckte er viel zu spät, und es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich mit grotesken Sätzen quer über die Straße in Sicherheit zu bringen. Erste Passanten wurden auf ihn aufmerksam, und unter einer Tür entdeckte Sardon einen Uniformierten, der einen Strahler aus dem Gürtel zog und auf ihn anlegte. Der Agent aus Truillau fegte zwischen die Beine von mehreren Fußgängern und entzog sich damit der Bedrohung durch die Waffe. Ein Schrei klang auf, jemand stolperte und stürzte, wurde jedoch von seinem Nebenmann aufgefangen und vor Unheil bewahrt.
    Es ist die Ausgewogenheit des Schicksals! kreischten die Gedanken des Ulupho. Sein Vordringen in das Versteck der Genormten war von Erfolg gekrönt gewesen, jetzt schlug das Schicksal dafür mit unerbittlicher Härte zurück. „Dhaq!" jaulte das Wesen im Gedenken an den ruhmreichen Artgenossen und verstummte, denn es hatte soeben den nächsten Fehler gemacht und geredet. Hastig gab Sardon weitere Laute von sich, die ähnlich klangen. „Dhaakq, Dhaq, dhaq, dhakw!"
    Ein offenbar zwergenwüchsiger Ertruser begann lauthals zu lachen und deutete auf die dahinrasende Fellkugel. „Komische Hühner haben die hier. Wahrscheinlich sind auch Haare in den Eiern!"
    Der Gleiter hatte den Flüchtenden eingeholt, und Sardon vergaß endgültig seinen stinkenden Pelz. Er schlug mehrere Haken nacheinander, und der gut gezielte Strahl verfehlte ihn um nur wenige Zentimeter. Da der Bodenbelag neben ihm nicht zu kochen begann, interpretierte er es als Lähmschuß, der ihn bewegungsunfähig machen sollte. Er hüpfte in weitem Bogen über mehrere sich bewegende Schuhpaare hinweg und pfiff ein Warnsignal, das aber von den meisten nicht gehört wurde, weil sie ihre Aufmerksamkeit auf den Gleiter richteten und nach einem flüchtenden Zweibeiner Ausschau hielten. An den Vielbeinigen aus dem Volk der Ulupho, den tapferen Helden des Einsatzes, dachten sie nicht.
    Wie ungerecht das Schicksal zu Sardon war, zeigte sich darin, daß ihm jetzt keine Mutter mit einem Kind und einem Spielzeugauto über den Weg lief. Mit einem kleinen Rennauto hätte

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