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1543 - Der Held von Sigris

Titel: 1543 - Der Held von Sigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fuhr einen langen Arm mit einem Greiflappen aus und hielt sie am Bein fest. „Du hast noch immer nicht gesagt, was dein Gesinnungswandel bedeutet, Idinyphe!"
    „Kannst du es dir nicht denken? Ich will weg von Vaar und weg aus der Milchstraße. Der Auftrag, den euch der Bewahrer erteilt hat, kommt mir wie gerufen, jetzt, wo Willom tot ist. Wer immer die höchste Macht in Truillau ist, wird keine Freude an mir haben."
    „Weil du dich in einen Nakken verwandelst!"
    „Ja. Es kommt, wie es kommen muß. Ich sehe keine andere Zukunft für mich!"
    „Wir werden uns beeilen. Unser Weg führt sofort aus der Galaxis hinaus, die ihr Milchstraße nennt."
    „Ich nenne sie nicht so!"
    „Du bist aber vom Volk der Terraner!"
    „Nein!" entgegnete sie scharf. „Hat euch der Bewahrer keine Einzelheiten über mich genannt?"
    „Nur die, die wir brauchten, um dich zu finden!"
    Idinyphe runzelte die Stirn. Ihre Gedanken schweiften ab. Sie begann sich mit diesem Wesen auseinanderzusetzen, das sich Bewahrer nannte. Wie sah es aus, woher kam es? Stammte es aus diesem Universum, oder kam es aus einem anderen?
    Ein plötzlicher Verdacht ließ sie mit den Augenlidern zucken. Wenn der Bewahrer ihre Entwicklung kannte und von ihrer inneren Veränderung wußte, wenn er mit der Metamorphose rechnete und sie deshalb zu sich rief, dann ließen sich daraus Rückschlüsse auf seine Identität ziehen.
    Sie warf den Kopf zurück und blickte schräg auf den ovalen Körper des Genormten hinab. „Viel Glück!" flüsterte sie. „Ich werde euch den Weg so gut wie möglich freimachen!"
    Der Helm des SERUNS schloß sich, und mit Hilfe des Ortungsschutzes wurde der Anzug praktisch unsichtbar.
    Dicht über den Büschen flog er auf die Schneise zwischen den beiden Gebäuden zu. „Was macht Pao-Si-Lam?" fragte Idinyphe den Pikosyn. „Er ist bei den anderen angelangt. Die zweiunddreißig pirschen sich an ihr voraussichtliches Einsatzgebiet heran. Das Schwellmoos, das sich vor ihnen befindet, reagiert auf ihre Anwesenheit allergisch. Es bläht sich auf und bietet ihnen dadurch zusätzlichen Schutz vor Entdeckung."
    „Gut. Fangen wir an!"
    Sie landete in der Nähe des Zigarettenstummels und untersuchte den Bodenbelag. Es handelte sich um einen Plastbelag, der nicht hitzeempfindlich war, zumindest nicht im Bereich bis dreihundert Grad Celsius. Dennoch mußte sie es versuchen. Nicht die Logik des Feuers zählte, sondern die Signalwirkung, die es ausübte.
    Aus einer der Taschen ihres Anzugs zog sie eine Folie, die vielfach gefaltet war und jetzt von ihr auf dem Boden ausgebreitet wurde. Es handelte sich um eine Schmelzfolie, die für den Einsatz auf Metall gedacht war, bei einem Plastbelag jedoch wesentlich stärker und wirkungsvoller eingesetzt werden konnte. Mit beiden Handschuhen strich sie die Folie glatt und entzündete sie danach mit Hilfe des Handstrahlers. Die Energieemission der Waffe konnte angemessen werden, aber sie dauerte höchstens zwei Hundertstel Sekunden, Die Folie fing Feuer, das sich rasch auf ihre gesamte Fläche ausdehnte. Es begann zu knistern, erste Flammen schlugen empor. Der Plastbelag des Bodens wurde weich und sonderte erste Dämpfe ab.
    Irgendwo jaulte eine Alarmsirene auf, und die Wächter rechts und links der beiden Gebäude begannen sich zu bewegen. Sie rannten auf das Feuer zu, und jetzt blieb nur zu hoffen, daß die Truillauer sich für die richtige Seite entschieden.
    Idinyphe hatte keine Zeit, sich um sie zu kümmern. Sie verschwand von ihrem Standort und betrat das Landefeld. Die Projektoren waren deutlich zu sehen und auch die Ordnungshüter, die an ihnen wachten. Ohne Ausnahme wandten sie ihr den Rücken zu, alle richteten ihre Aufmerksamkeit auf das Feuer, das ausgebrochen war.
    Unbemerkt gelangte die Frau an den ersten der Projektoren heran. Das Gerät ruhte auf einem festen Sockel, und an seiner linken Seite befand sich ein Steuerfeld, mit dessen Hilfe es eingeschaltet und justiert werden konnte.
    Eine Abschaltung allein genügte nicht. Nach dem Wiedereinschalten funktionierte der Projektor wie bisher.
    Also veränderte Idinyphe die Justierung und schaltete die Zeituhr davor. Genau sechs Minuten hatte sie jetzt Zeit, um ausreichend viele Geräte zu manipulieren. „Los!" zischte sie in ihr Funkgerät und hoffte, daß Pao-Si-Lam sie hörte.
    Tatsächlich brachen die zweiunddreißig Truillauer aus ihrer Deckung hervor. Wild um sich schießend rasten sie mit Hilfe ihrer Antigravgeräte auf die Lücke im Kordon der

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