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1543 - Der Held von Sigris

Titel: 1543 - Der Held von Sigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wächter zu. Die ersten Ordnungshüter reagierten und erwiderten das Feuer. Einer der Männer in der Nähe des ersten Projektors brach schreiend zusammen.
    Spätestens in diesem Augenblick begriffen die Wächter und Wächterinnen, daß es sich hier um bitteren Ernst handelte. Sie warfen sich zu Boden und nahmen die Truillauer unter Beschuß.
    Inzwischen arbeitete Idinyphe am dritten Projektor. Der Pikosyn lieferte ihre die nötigen Werte für die zeitliche Abstimmung. Er rechnete aus, daß die Truillauer früher ihm Schiff sein würden, als sie mit ihrer Arbeit zu Ende war.
    Von irgendwoher klarig eine laute Stimme an ihre Ohren. Sie wandte den Kopf und sah einen Springer, der im Licht eines Scheinwerfers aus einem Fenster heraus gestikulierte. Ein Schuß schlug dicht neben dem Fenster ein und zwang ihn zum schleunigsten Rückzug. „Es funktioniert!" meldete der Pikosyn. „Sie schaffen den Durchbruch!"
     
    *
     
    Übergangslos stand eine Feuerlohe über dem Landefeld. Das Muschelschiff reagierte. Es nahm das linke der beiden Gebäude unter Beschuß. Dort waren die Schutzschirme eingeschaltet worden und lenkten die Energien ab. Die Triebwerke eines Schiffes, das zwei Kilometer entfernt gerade hatte starten wollen, erloschen. Über den Raumhafen von Sigris war Start- und Landeverbot verhängt worden.
    Idinyphe sah die Truillauer. Sie hatten den Kordon durchquert, doch sie waren nur noch etwas mehr als zwanzig. Die anderen hatten es trotz der Individualschirme nicht geschafft. Draußen außerhalb des Kordons lagen ihre Körper und rührten sich nicht mehr.
    Die Wächter machten sich an die Verfolgung der Durchgebrochenen, und erneut rissen ihre Waffen Lücken in die Reihen der Genormten. Doch auch die Truillauer hatten bisher acht oder neun Männer und Frauen ausgeschaltet.
    Idinyphe hörte den Jubelschrei Pao-Si-Lams. Sie hatten den kritischen Bereich durchquert, und zwischen ihnen und den Verfolgern baute sich ein Schirm auf, der sie schützte und den Nachstellungen des Ordnungsdiensts entzog. Strahlenschüsse prallten an dem Schirm ab und erhellten das Landefeld zusätzlich. Das Feuer zwischen den beiden Gebäuden war gelöscht, die Männer und Frauen kehrten auf ihre Posten zurück. „Noch zwanzig Sekunden! Du mußt dich beeilen!" mahnte der Pikosyn.
    Idinyphe flog auf den nächsten Projektor zu, aber das Gerät verschwamm vor ihren Augen. Es war, als löste es sich einfach auf. „Was ist?" erkundigte sich der Computer ihres Anzugs. „Warum zögerst du?"
    „Ich sehe nichts mehr", hauchte sie. Ihr Körper versteifte sich, sie glaubte, das Bewußtsein zu verlieren. Mit aller Konzentration stemmte sie sich gegen die Schwäche. Aber diese war stärker als sie.
    Unter ihr tat sich ein Abgrund auf, eine Leere ohne jede Begrenzung. Sie ahnte kaum noch, daß sie überhaupt als körperliches Wesen existierte. Über die Ursachen ihres Zustands gab es für sie nur eine einzige vernünftige Erklärung.
    Sie verwandelte sich.
    Der SERUN erkannte ihren instabilen Zustand und injizierte ihr ein kreislaufstabilisierendes Mittel. „Brauchst du zusätzlich ein Psychopharmakum?" erkundigte er sich.
    Sie gab keine Antwort und stieß pfeifend die Luft durch die Zähne. Tief in ihrem Innern brach ein Vulkan aus.
    Die Hitze schwappte wie eine riesige Woge über sie hinweg. Sie glaubte zu verbrennen und stieß einen lauten Schrei aus. Der SERUN aktivierte ein Notprogramm, stach sie mit mehreren Nadeln und verabreichte ihr ein Komplettprogramm. In der Folge klärte sich ihr Blick ein wenig, und sie stellte fest, daß die Truillauer das Muschelschiff erreicht hatten. Aber noch immer waren es zu viele Projektoren, und die Sekunden rasten dahin.
    Es waren noch sechzig.
    Idinyphe biß sich auf die Lippen, daß es blutete. Sie wurde noch immer nicht geortet, und änderte erneut an einem Gerät das Programm, dann am nächsten. Sie schaffte noch einen weiteren Projektor, dann war die Uhr abgelaufen. „Idinyphe!" Die Stimme in ihrem Helmempfänger schrie. „Wir müssen weg!"
    „Zur Schleuse!" japste sie.
    Der SERUN raste am Boden entlang davon, durch eine Strukturlücke im Schirm hindurch unter das Muschelschiff. Über ihr bebte der Raumer auf seinem Antigravkissen. Fremde Kräfte griffen nach ihr. Eine grelle Lichtflut blendete sie, sie brachte nicht einmal soviel Konzentration auf, um zu erkennen, daß es das Innere der Schleuse war. Ihre Glieder gaben nach, und sie sank einfach hin. Schwerelosigkeit umfing sie, und der SERUN

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