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1543 - Der Held von Sigris

Titel: 1543 - Der Held von Sigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich an dem Gerät fest und drückte auf die einzig sichtbare Erhebung an der Oberfläche. „Undefinierbares Tier", verstand er die Identifizierung, die die Maschine an eine übergeordnete Einheit weitergab. „Typ Pelzkugel, Rüsselgesicht. Erbitte Anweisungen!"
    Sardon wartete nicht ab. Er dachte etwas von Unverschämtheit wegen des Rüsselgesichts, klemmte sich in die Öffnung und drückte mit aller Gewalt. Es gelang ihm, den Roboter nach hinten zu schieben, worauf dieser einen Angriff auf das Haus meldete.
    Jetzt gab es für den Ulupho kein Halten mehr. Mit einem Schrei katapultierte er sich in die Freiheit und raste durch die offene Tür hinüber in den nächsten Raum, der einer großen Halle ähnlich war. Er verschwand hinter einem Sitzmöbel und sah, daß die übergeordnete Einheit sich näherte, zwei Hosenbeine mit Schuhen.
    Obendrauf befand sich ein Rumpf mit einem Kopf, der dem eines Springers äußerst ähnlich war. „Fang das Ding ein, vielleicht läßt sich ein Geschäft damit machen", wies der riesige Kerl den kleinen Saubermann an. „Es ist entkommen", lautete die Antwort. „Du mußt irgendwo im Wohnzimmer suchen. Meine Empfehlung: Keine Türen öffnen. Nach einer Weile erledigt sich das Problem von allein. Wenn das Wesen hungrig wird, kommt es heraus!"
    „Oder auch nicht. Ich hasse stinkende Kadaver in meinem Haus!"
    „Ich werde mich darum kümmern!" erwiderte das Programm des Saubermanns. Der Roboter rollte aus der Küche und machte sich daran, die Winkel des großen Wohnzimmers zu durchsuchen. Er drängte Sardon dabei immer mehr in Richtung der Fenster, hinter denen andere Fassaden zu erkennen waren. Als er bereits meinte, daß ihn jetzt nur noch ein Sprung in den Tod retten konnte, entschloß sich der Springer, einen Nebenraum aufzusuchen. Er ließ die Tür offen, und Sardon folgte ihm hastig, wobei er geschickt die Deckung der mehrfach aufgeschichteten Bodenteppiche sowie eines Wandbehangs nutzte und sich dann unter einem Sockel verbarg, der ein Tisch oder Stuhl sein konnte. Von dort beobachtete er, wie der rote Riese sein Terminal aktivierte und einen Kode nannte. Sardon prägte ihn sich intensiv ein. „Gib mir die Hafenverwaltung", erklärte der Springer. „Hier spricht Papilaster Kremeinz!"
    „Ich erkenne dich, Subordinator. Ich stelle dich zu Mordechai Almaram durch!"
    Sekunden später erhellte sich der holographische Schirm, ein dreidimensionales Abbild eines Artgenossen des Hausherrn entstand. „Du störst mich bei wichtigen Geschäften", empfing Almaram ihn. „Was ist los?"
    „Ich habe einen Hinweis auf das Versteck der Truillauer und ihrer Gefangenen!"
    „Raus damit, Papilaster!"
    „Es muß sich irgendwo am Rand der Stadt befinden."
    „Genaue Angaben?"
    „Nein."
    „Idiot. Es ist mit dir doch immer dasselbe. Was habe ich nur für eine hirnlose Verwandtschaft.
    Wegen einer Lappalie störst du mich!"
    „Ich wollte nur ..."
    „Halt den Mund. Kein Wunder, daß du es in deinem Leben nie weiter als bis zum Subordinator bringen wirst.
    Verschwinde aus meinen Augen und laß dich nicht eher sehen, als bis du den exakten Aufenthaltsort der Mörder kennst!"
    „Jawohl, Mordechai Hauptverwalter!"
    Der Springer schaltete das Gerät hastig aus, stürmte aus dem Raum und schloß die Tür.
    Sardon sank in sich zusammen und rieb mit den Spitzen dreier Extremitäten an dem länglichen Gesicht.
    Mörder? Wen hatten Trau-Ke-Vot und seine Begleiter umgebracht?
    Es hielt den Ulupho nicht mehr unter seinem Sockel. „O nein!" ächzte er und verstummte erschrocken. Er durfte nicht sprechen. Egal, was geschah, er durfte auf keinen Fall sprechen!
    Hatten sie Idinyphe versehentlich getötet? Die Tochter Rhodans, die sie im Auftrag des Bewahrers nach Truillau schaffen sollten?
    So lautete der Auftrag, und Sardon hatte es vom ersten Augenblick an gewußt. Er hatte sich an seinen Herrn gehängt, und dieser hatte es mit Vergnügen zur Kenntnis genommen, daß sein Ke-Ri die Reise in die Milchstraße mitmachte.
    Wie lange war das eigentlich her?
    Er drängte die Frage zurück und malte sich aus, wie eine Rückkehr nach Truillau mit leeren Händen wohl aussehen mochte. Lag es nicht in seinem Interesse, den Auftrag zu sabotieren, den die Truillauer erhalten hatten?
    Das Terminal hing verlockend über ihm, er brauchte nur auf die Konsole zu springen und ...
    Mit wenigen Schritten stand er an der Tür und lauschte. Draußen war nichts zu hören. Der Springer schwieg, und das Surren des Saubermanns war so

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