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1543 - Der Held von Sigris

Titel: 1543 - Der Held von Sigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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leise, daß es nicht durch die Türfüllung drang.
    Keine Zeit verlieren, Sardon! redete der Ulupho sich ein. Nicht zaudern. Alles sofort erledigen.
    Denke daran, du bist ein Schatten, ein Undercover-Agent der Topar! Los, nichts wie hinauf auf das Ding!
    Mit einem waghalsigen Satz durch die Luft landete er auf der Konsole. Sie reagierte auf den Druck seines Körpers und projizierte automatisch ein Eingabefeld. Sardon betätigte in wahlloser Folge mehrere Tasten und achtete darauf, daß sich auch die Aktivierungstaste darunter befand.
    Der Syntron reagierte übergangslos. „Mit wem willst du kommunizieren?"
    „Mit der zentralen Info-Stelle!" gab er über die Tastatur ein.
    Ein Signal erklang, ein Holozeichen baute sich auf. Es zeigte das Symbol der Info-Stelle. „Wer ist in den letzten zwei Wochen auf Vaar gestorben?" fragte er schriftlich. Eine Liste begann zu laufen, doch er konnte sie nicht lesen. „Akustischer Vortrag!" tippte er ein.
    Eine Stimme las die Namen vor, und Sardon hörte aufmerksam zu. Irgendwann zuckte er zusammen. „Sagtest du Willom?" Seine Gliedmaßen bebten über der Tastatur. „Ja, Willom. Er wurde von den Truillauern getötet. Mehr ist bisher nicht bekannt. Bitte identifiziere dich. Bist du Kremeinz?"
    „Ja", tastete der Ulupho. „Dann bist du vermutlich betrunken. Identifiziere dich über die Optik!"
    Er tat es nicht, und deshalb schaltete sich die Optik von allein ein. Die Kamera musterte ihn und schwenkte an ihm vorbei.
    Sardon rührte sich nicht. Er stellte sich tot und tat, als sei der Informationshungrige schon wieder weg. „Du bist identifiziert!" klang eine Stimme auf. „Du bist das Wesen, das sich des Diebstahls eines Spielzeugs schuldig gemacht hat. Du wirst dich verantworten müssen. Der Ordnungsdienst stattet dir einen Besuch ..."
    Sardon war schon unterwegs. Er störte die Energiezufuhr des Geräts und löschte damit die gerätinterne Aufzeichnung des Vorgangs. Dann sprang er an der Tür hoch und schlug gegen den Öffnungssensor. Die Tür glitt auf, der Ulupho huschte durch das große Zimmer und eine weitere Tür in den Korridor. Er suchte den Weg nach unten und fand den Traktor, der einen ständigen Antigravbetrieb aufrechterhielt. Er warf sich in das Feld, trieb hinab bis auf die unterste Ebene und ging sofort hinter einem Möbelstück in Deckung.
    Jetzt hätte er Hilfe benötigt, denn er spürte, daß er schon wieder müde wurde. Doch niemand war da, nur die Schritte des Springers klangen auf. Neben seinem Kopf hing eine Infokugel und teilte ihm mit, daß der Ordnungsdienst auf dem Weg zu ihm war. „Ich bin nicht für dieses Ding verantwortlich, was immer es war", rief Papilaster Kremeinz ärgerlich. „Es hat sich hereingeschlichen. Es handelt sich offenbar um ein seltenes Tier, das nicht auf Vaar beheimatet ist. Jemand hat es eingeschleppt. Vielleicht ist es gemeingefährlich!"
    „Es ist intelligent!"
    „Ha, ha!" rief der Springer aus. „Das ist ein blöder Witz. Ich habe heute keinen Sinn für so etwas!"
    Was nach dem Gespräch mit Mordechai Almaram kein Wunder war.
    Sardon wartete, bis der rote Riese außer Sicht gelangte. Er schlüpfte hinter dem Möbelstück hervor und verbarg sich hinter einem Vorhang ganz in der Nähe des Ausgangs. Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis der Springer unter die Tür trat, sie öffnete und auf die Straße ging, um die Ankunft des Ordnungsdiensts zu beobachten. „Achtung, jemand verläßt das Haus", meldete der Türsyntron, aber als Kremeinz sich umwandte, war es zu spät. Sardon steckte schon zwischen den dornigen Büschen dicht vor dem Gebäude und verschloß eilig seine Nase, denn die Blüten über ihm verströmten einen Duft, der zum Niesen reizte.
    Alles andere war für den erprobten Ulupho dann ein Kinderspiel. Ein Gleiter senkte sich aus dem Himmel in die Straße herab, und in seinem Schatten huschte der Agent davon und verschwand in einer Materialröhre, wo ihn ein Feld erfaßte, zwischen andere Gegenstande einreihte, ihm eine Metallmarke auf den Pelz klebte und damit seinen Zielort bestimmte.
    Es handelte sich um eine Billigmaschine ohne Hirn oder Überwachungsfunktion. Sie ordnete alle Gegenstande einem einzigen Ziel zu und beförderte sie in eine große Halle, die am Rand des Raumhafens unter PerPlexiglas lag.
    Sardon stöhnte unterdrückt auf und machte sich erneut aus dem Staub, nachdem er sich seiner Metallmarke entledigt hatte.
    Der Raumhafen. Hierher hatte er eigentlich nicht gewollt. Es warf ihn um Stunden

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