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1545 - Die Welten von Truillau

Titel: 1545 - Die Welten von Truillau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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große, aufrecht gehende Insekten, die an terranische Libellen erinnerten. Ihre Körper waren grazil, mit hauchdünnen und durchsichtigen Flughäuten zwischen den dünnen Armen und Beinen. „Die Hamakau." Conn-Y-Spreik stand hinter ihr. Als Gesil sich umblickte, erkannte sie auch die Antigravplattform, die er mitgebracht hatte. Sie war groß genug, um den Amorphen und sie selbst sowie die Ausrüstung zu transportieren. „Das sind wir, die Hamakau."
    Der Amorphe wirkte etwas betreten.
    Rhodans Frau zog einen Vergleich zwischen den Fladenkörpern der Truillauer und diesen anmutigen Flugwesen. Sie verkniff sich jede Bemerkung darüber. Für sich selbst gestand sie aber ein, daß ein Truillauer ein häßlicher, in Leder verpackter Fleischkloß war, ein Hamakau aber ein Harmonie und Lebensfreude ausstrahlendes Wesen.
    Die CASSADEGA sank nun noch tiefer. Dabei wurde sie langsamer. Zwischen zwei riesigen - Korallenwäldern zog sich ein flaches Tal ohne jeden Bewuchs hin. Die felsige Senke war natürlich und etwa fünf Kilometer lang und zwei Kilometer breit.
    Ein idealer Landeplatz.
    In den Korallenstöcken zu beiden Seiten der Senke wimmelte es. Hier mußten Tausende von Hamakau leben.
    Das Residenzschiff landete mitten in einem dichtbesiedelten Gebiet.
    Gesil verstand nicht ganz, was sie sah. Als die CASSADEGA dicht über dem Boden schwebte und die Landeabsicht unverkennbar war, ergriffen die Hamakau die Flucht. Ihr Flugverhalten war bewundernswert. Sie schwangen ihre zarten Körper auf den hauchdünnen Flügeln in die Höhe und verschwanden irgendwo hoch oben in den Korallenbäumen oder in der Ferne. „Wir scheinen hier nicht sonderlich willkommen zu sein", vermutete die Frau laut. „Oder was hat das zu bedeuten?"
    „Ich weiß es nicht, aber ich ahne es", antwortete Conn-Y-Spreik. Mehr schien er dazu nicht sagen zu wollen.
    Die CASSADEGA setzte auf. „Ihr könnt nun gehen", teilte Serb-A-Sherba mit. „Vier Stunden stehen euch zur Verfügung.
    Danach müßt ihr wieder an Bord sein."
    „Wir sind pünktlich zurück", antwortete Gesil.
    Dann zeigte sie dem Amorphen die Ausrüstung: drei größere Koffer und mehre kleine Behälter mit Geräten.
    Conn-Y-Spreik fuhr mehrere Tentakelarme aus und lud die Sachen auf die Plattform. Gesil stieg hinzu.
    Der Amorphe übernahm schweigend die Lenkung. Er sagte kein Wort, auch nicht, als sie den riesigen Bauch der CASSADEGA verlassen hatten und in die Höhlen der Hamakau glitten. „Sie sind geflohen", murmelte der Fladen neben Gesil. „Ich erinnere mich jetzt wieder ein wenig.
    Der Bote des Unheils."
    „Was meinst du damit?"
    Sie entfernten sich immer weiter von der CASSADEGA, aber noch hatten sie keinen Hamakau direkt zu Gesicht bekommen. „Ich weiß es nicht. Warte! Sieh dort!" Conny bildete einen neuen Tentakelarm aus, der auf einen grellroten Korallenbaum deutete, der alle anderen Gewächse in der näheren Umgebung übertraf. „Dort wurde ich geboren. Ich sehe es jetzt wieder. Das Wissen war bisher in mir verschüttet."
    Er lenkte die Antigravplattform auf den bezeichneten Korallenbaum zu und dann in diesen hinein. „Wie fühlst du dich jetzt?" fragte Gesil. „Als Truillauer oder als Hamakau?"
    Sie bekam keine Antwort und wiederholte die Frage. „Ich blicke dich an, Fremde", klang es dumpf aus dem Bauch des amorphen Kunstwesens. „Du weckst seltsame Erinnerungen in mir."
    „Was macht der Bewahrer mit euch?"
    Conn-Y-Spreik gab wieder keine Antwort. Er steuerte die Plattform in eine große Höhle. An der Decke brannten mehrere elektrische Lichter. Sie erhellten den natürlichen Dom nur spärlich. „Urgenta!" schrie der Amorphe. „Komm her! Ich bin’s, Spreik."
    Gesil ließ ihn gewähren.
    Im Hintergrund der Höhle hatte sie mehrere Hamakau entdeckt. Eins der großen Flugwesen glitt nun auf sie zu.
    Es landete wenige Meter vor der Plattform und stolzierte dann etwas unbeholfen über den unebenen Untergrund des Korallenbaums. „Wer ruft Urgenta?" erklang es in gelispeltem Spekra. „Ich bin es, Spreik, Ich sehe anders aus als früher, aber wir sind vom gleichen Stamm."
    „Ich sehe nur einen häßlichen Kloß und ein fremdartiges Wesen mit zwei Beinen. Wer kennt meinen Namen?
    Wer spricht mit mir?"
    Conn-Y-Spreik rollte von der Plattform. Er fuhr einen Tentakelarm aus und berührte die Hamakau. Dann formte er mit dem Ende des Tentakels ein Gesicht, das dem Urgentas sehr ähnelte. „Das haben sie aus dir gemacht", lispelte das Insektenwesen. „Wie grausam! Was gibt

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