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1545 - Die Welten von Truillau

Titel: 1545 - Die Welten von Truillau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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politischen Motiven geleitet wurden.
    Einmal hatte er sein Prinzip vom alleinigen Kampf schon durchbrochen, als er sich mit Pak-O-Noor und Quest-U-Rag verbündet hatte. Die beiden stammten auch von Hamak, aber sie hatten keine Erinnerung mehr an ihre biologische Umformung durch die Helfer des Bewahrers. Und auch nicht an das Leben davor.
    Bei Cyrr-A-Kjus war das anders, aus welchen Gründen auch immer. Darüber dachte er nicht nach. Für ihn zählte nur die Rache.
    Die beiden Amorphen teilten seine Gefühle inzwischen. Er hatte ihnen Bilder von ihrem Aussehen gezeigt, und schon waren sie auf seiner Seite gewesen. Der Vergleich zwischen dem jetzigen Fladenleib und dem ursprünglichen Hamakaukörper hatte das kleine Wunder bewirkt.
    Er konnte sich ganz auf sie verlassen. Das war wichtig.
    Die ersten Geräusche aus dem Empfänger in seiner lederartigen Hülle wurden hörbar. Die Mikrosonde, die er auf den Humanoiden angesetzt hatte, begann ihre Aufgabe zu erfüllen.
    Dumpfe Schritte klangen auf. Der Gesandte des Bewahrers mußte das Haus betreten haben.
    Dann kam ein anderes Geräusch leise herüber. Cyrr-A-Kjus identifizierte es als den Summton eines Visiphonmelders.
    Eine helle Stimme rief: „Wer ist da?"
    Cyrr-A-Kjus kannte diese Stimme nicht, aber er vermutete, daß sie der Frau gehörte, die die Topar Gesil genannt hatten, auch wenn sie zu seiner Überraschung die Einheitssprache der Truillaner, das Spekra, benutzte. „Kaldar", lautete die Antwort. „Darf ich eintreten?"
    Wieder eine Überraschung, nein, es waren zwei.
    Der Humanoide benutzte Interkosmo, die Sprache der Gefangenen! Und er nannte seinen Namen ganz offen.
    Kaldar! Cyrr-A-Kjus hatte ihn noch nie gehört, obwohl er diesem Ungeheuer mehr als einmal begegnet war.
    Seine Stimme ließ sich völlig problemlos identifizieren. Das war der üble Helfer des Tyrannen von Truillau.
    Kaldar fühlte sich hier auf Bipula ganz sicher. So war es in der Tat! Und damit stiegen die Chancen des Hamakau, denn ein falsches Gefühl der Sicherheit war verführerisch. Seine Folgen waren Leichtsinn!
    Den konnte er für seine Pläne brauchen.
    Pak-O-Noor und Quest-U-Rag verhielten sich still.
    Die Sonde übertrug das weitere Gespräch. „Es tut mir leid, wenn ich gestört habe", sagte der Humanoide. Wie frech er lügen konnte! „Mein Name ist Kaldar. Ich wurde ausgesandt, um dich zu abholen, Gesil."
    Auch das bestätigte Cyrr-A-Kjus’ Vermutungen.
    Er verfolgte das weitere Gespräch, bis wieder eine wichtige Information zu hören war. „Mein Raumschiff wartet im Synchron-Orbit", behauptete Kaldar. „Ich bin mit einer Fähre gekommen, mit der ich dich innerhalb einer halben Stunde zur CASSADEGA bringen kann. Wann wirst du bereit sein, Gesil?"
    Wieder eine Lüge! Cyrr-A-Kjus wußte genau, daß die CASSADEGA eines der Residenzschiffe des Bewahrers war. Kaldar bezeichnete sie aber als sein Schiff. Wollte er sich der fremden Frau gegenüber aufspielen?
    Eigentlich war das undenkbar, denn der Tyrann von Truillau würde solche Frechheiten niemals dulden.
    Aber auch dieses Verhalten des Gesandten war ein Zeichen für dessen Leichtsinn. Cyrr-A-Kjus wurde sich seiner Sache immer sicherer. „Das hängt von dir ab, Kaldar", entgegnete Gesil. „Beantworte mir erst eine Frage. Wie groß ist dein Einfluß auf die Regierung dieses Planeten?"
    „Sie weiß, daß ich der Gesandte des Mächtigen bin. Was ich sage, ist für sie ein Befehl."
    Er nannte den Tyrannen von Truillau den Mächtigen! Cyrr-A-Kjus erschauderte, als er dies hörte.
    Sicher, mächtig war der Bewahrer. Aber er war ein Teufel, dem man die Macht entreißen mußte.
    Gesil schien ähnlich zu denken, denn sie antwortete: „Der Gesandte des Mächtigen, also des Bewahrers."
    „Wenn du es sagst, kann ich es bestätigen", erwiderte Kaldar etwas ausweichend. Auch das war typisch für sein hinterhältiges Verhalten. Er wollte seine Macht demonstrieren, aber auch prahlen und gleichzeitig die Aufträge seines Herrn erfüllen.
    Er schien davon auszugehen, daß er hier auf Bipula nicht kontrolliert wurde. Auch das half Cyrr-A-Kjus weiter.
    Er konnte es riskieren, mit den beiden anderen Hamakau in die Raumfähre des Humanoiden einzudringen, wenn dort keine Kontrollinstrumente des Bewahrers existierten.
    Dieses Vorhaben ließ sich aber nur realisieren, wenn der Hamakau genügend Zeit zur Verfügung hatte. Sein Plan wurde wieder etwas konkreter.
    Das weitere Gespräch zwischen Kaldar und Gesil weckte neue Hoffnungen. Die Frau stellte

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