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1545 - Vampirtränen

1545 - Vampirtränen

Titel: 1545 - Vampirtränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Augenblick passierte es.
    Der Angriff erfolgte wie aus dem Nichts. Jane war bereits in den Lichtschein getreten, als sich die Gestalt von der linken Seite her löste.
    Blitzschnell war sie da.
    Jane Collins wurde gepackt, herumgerissen und mit dem Rücken gegen die stabile Haustür gedrückt. Zwei harte Hände griffen nach ihren Schultern und ließen sie nicht mehr los, sodass Jane den Eindruck hatte, an der Tür zu kleben.
    Sie startete eine Gegenwehr und wollte sich nach vorn abdrücken, da geschah etwas, womit sie beim besten Willen nicht hatte rechnen können.
    Eine Hand ließ sie los, um Platz dafür zu haben, ihren Kopf zu drehen.
    Er wurde nach rechts gedrückt, und einen Moment später spürte sie an ihrer straff gewordenen linken Halshaut den Druck zweier spitzer Zähne…
    ***
    Ich bin im falschen Film!, dachte sie.
    Es war der erste Gedanke, und der ließ sich auch nicht vertreiben, denn dieser Druck, der war schon etwas Besonderes. Den übte man nicht so zum Spaß aus. Und Jane hätte sich nicht gewundert, wenn sich die Spitzen in ihre Haut gegraben hätten, um aus den Wunden das Blut zu saugen.
    Sie bewegte sich nicht. Das war auch nicht möglich. Sie fühlte sich wie erstarrt, wie in einer Fessel, und als sie wieder normal denken konnte, da fiel ihr sofort Justine Cavallo, die blondhaarige Vampirin ein, die hier auf sie gelauert hatte, um ihr Blut zu trinken.
    Es war verrückt. Einfach zu verrückt, als dass es der Wahrheit hätte entsprechen können. Justine hätte unzählige Gelegenheiten gehabt, an Janes Blut zu gelangen, da brauchte sie es nicht vor der Haustür und im Freien zu versuchen.
    Der Biss erfolgte nicht!
    Jane Collins nahm das zur Kenntnis, und sie merkte, dass es ihr wieder gelang, ihre Gedanken zu ordnen. Wenn jemand hätte zubeißen wollen, er hätte es längst getan.
    Sie hatte ihre Augen geöffnet und schielte zur Seite, um zumindest etwas erkennen zu können.
    Was sie sah, waren schwarze Haare!
    Justine Cavallo hatte sie also nicht angegriffen, denn ihre Haare waren hellblond.
    Wer dann?
    Die Detektivin kam nicht dazu, sich diese Frage zu beantworten, denn sie hörte die Frage der Frau, obwohl diese ihre Zähne noch nicht von Janes Hals entfernt hatte.
    »Okay, weißt du, was hier abläuft?«
    »Ich kann es mir denken.«
    »Und was?«
    »Du willst mein Blut.«
    »Genau.«
    Jane behielt die Nerven. »Und warum beißt du dann nicht zu?«, fragte sie provokant.
    »Das kann ich später noch immer. Es ist möglich, dass ich dich noch brauche.«
    »Aha. Und für was?«
    »Lass uns erst mal ins Haus gehen. Aber ich warne dich schon jetzt davor, irgendwelche Dummheiten zu machen.«
    »Verstanden.«
    Mehr sagte Jane vorerst nicht. Durch ihren Kopf rasten zahlreiche Gedanken. Zudem war sie neugierig geworden. Sie dachte auch nicht daran, sich zu wehren. Jetzt wollte sie wissen, was hinter dem Überfall steckte und was er zu bedeuten hatte.
    Allerdings wollte sie das Gespräch in Gang halten und sagte: »Darf ich dich trotzdem fragen, was du von mir willst?«
    »Geh ins Haus.«
    »Und dann?«
    »Das wirst du schon erleben.«
    »Okay«, flüsterte Jane Collins, »ich denke nur, dass du mich loslassen solltest, damit ich aufschließen kann.«
    »Das schaffst du auch so.«
    »Gut, ich versuche es.«
    Jane Collins war wenig später froh, die Zähne nicht mehr an ihrem Hals zu spüren. Sie hielt sich allerdings mit weiteren Kommentaren zurück, weil sie nichts provozieren wollte.
    Die beiden Personen betraten das Haus, und Jane Collins kam sich dabei wie eine Fremde vor. Dieser Überfall hatte sie zwar nicht aus der Bahn geworfen, aber doch völlig überrascht, und jetzt musste sie erst mal ihre kühle Überlegung wiederfinden.
    Im Haus war es nicht völlig dunkel. Eine Lampe, die automatisch gesteuert wurde und dann für den Rest der Nacht ihr Licht abgab, stand auf einem kleinen Tisch dicht hinter der Eingangstür. Auch der Zugang zur Küche war nicht geschlossen, und aus der offenen Tür drang ebenfalls ein schwacher Schein.
    Es war alles wie sonst, abgesehen von der Besucherin mit ihren spitzen Zähnen, die Jane kein Blut ausgesaugt hatte, obwohl sie es hätte tun können.
    Das brachte Jane wieder auf den Gedanken, dass die Unbekannte aus einem anderen Grund ihr Haus betreten hatte. Nur konnte sich Jane keinen vorstellen. Vielleicht war sie auch nicht mehr in der Lage, völlig normal zu denken, weil sie ein wenig zu viel Wein getrunken hatte. Sie war in einer lockeren und gelösten Stimmung

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