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1547 - Sabotage auf Terra

Titel: 1547 - Sabotage auf Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und verließ den Raum. Er schritt den Korridor zurück, trieb hinauf in die Halle und wandte sich in Richtung des Nebenausgangs, durch den er gekommen war. „Eigentlich wollte ich zu Myles!" sagte er in Richtung des Pförtnerrobots. „Aber Myles hat Besuch. Da will ich nicht stören. Gute Nacht!"
    „Gute Nacht ...", erwiderte der Automat, und seine roten Sehlinsen verfolgten ihn, bis er aus dem Sichtbereich der Maschine verschwand.
    Er verließ das Gebäude und schritt auf die Fußgängerröhre zu, die sich dreißig Meter neben dem Gebäude in den Boden bohrte. Er betrat ein Gleitband, das ihn in einen der Vergnügungsbezirke der Stadt brachte. Er suchte ein Weinlokal auf, in dem er ab und zu verkehrte. Er trank denselben Wein wie immer, und kurz vor Mitternacht speiste er. Anschließend machte er in einem der Erlebniskinos Station, und als er endlich zu Hause anlangte, kroch er ins Bett und schlief ein.
    Daß er am nächsten Morgen der letzte war, der zur Arbeit erschien, wen wunderte das noch.
    Myles stand längst auf seinem Posten und kümmerte sich um die syntronischen Jongliermanöver mit den Bahndaten von Wanderer. Die ersten Meldungen über vier Dutzend Möglichkeiten nahmen die Aufmerksamkeit aller Anwesenden in Anspruch, so daß es nicht auffiel, daß er seine Hände in den Hosentaschen verbarg. Sie zitterten, und es gelang ihm erst nach einer Weile, die verräterische Erscheinung unter Kontrolle zu bekommen
     
    8.
     
    Die kleine Maschine ruhte auf einem winzigen Antigravkissen. Sie schwebte zweimal durch den Raum und tastete die Einrichtung ab. Dann gab sie die erste Meldung von sich. „Der gesuchte Gegenstand befindet sich in der Nähe der hinteren Wand des Hauptsyntrons!"
    Myles Kantor nickte fahrig und hörte kaum zu. Er war müde, und als er sich niederließ und damit begann, die Verkleidung des Steuergeräts des Syntrons zu öffnen, übermannte ihn die Müdigkeit. Er murmelte die Anweisung, die Tür verriegelt zu halten, lehnte sich gegen das kühle Metall und schlief auf der Stelle ein.
    Mindestens drei Stunden verharrte er in dieser ungewohnten Stellung, ehe er wieder zu sich kam.
    Verwirrt blickte er sich um, wischte sich die Augen und starrte die Maschine an, die sich zwecks Energieersparnis auf dem Boden niedergelassen hatte. „Wir fangen an", verkündete er. Er schob die Verkleidung zur Seite und schaltete die mitgebrachte Stablampe ein. In ihrem Licht leuchtete er in das Innere des Projektors hinein. Der Griff der Lampe leuchtete in Blau und Rot und zeigte ihm das Vorhandensein niedrigfrequenter Felder an. Konzentriert sah er sich um, und schließlich entdeckte er das Kästchen, das sich nahtlos in das Innere des Geräts einfügte und keinerlei Aufmerksamkeit erregte.
    Das also war der Simulator. Myles wich zur Seite und steuerte seine Maschine auf ihrem Antigravfeld hinein.
    Es dauerte keine zwei Minuten, dann hatte er sich über die Funktionsweise des Kästchens informiert. Ein Zug der Befriedigung glitt über sein Gesicht. Genau so hatte er es sich vorgestellt.
    Er öffnete eine Klappe an der Oberseite der Maschine und entnahm ihr eine faustgroße Kugel von dunkler Farbe. Sie enthielt einen Mechanismus, der genau auf die Vorgänge des Kästchens abgestimmt war. Er deponierte die Kugel und nickte erleichtert. „Tritt zur Seite, ich justiere die Energiefelder", machte sich sein syntronischer Helfer bemerkbar.
    Wieder schwebte die Maschine in das Innere des Geräts, und diesmal benötigte sie mehr als eine halbe Stunde. Danach meldete sie die Einsatzbereitschaft der Kugel, und Myles zog den Melder aus der Hosentasche, schaltete ihn ein und hängte ihn sich um den Hals. Das Hemd und die Jacke verbargen ihn vor neugierigen Blicken.
    Er brachte die Verkleidung wieder an und bewegte sich in Richtung des Eingangs.
    In der ganzen Zeit hatte niemand den Versuch gemacht, sich dem Steuerraum zu nähern. Kein Mensch war erschienen, der sich verdächtig gemacht hätte.
    Er ließ die Tür auffahren und schritt hinaus. „Bald!" murmelte er. „Bald!"
     
    *
     
    Myles war nicht da. Er hatte keinem gesagt, wo er sich aufhielt, und Kallia, die es wußte, schwieg. Sie hatten die wichtigsten Arbeiten abgeschlossen, und die Mathematikerin war an ihren Arbeitsplatz im Zentrallabor zurückgekehrt.
    Die Syntrons jonglierten wie die Weltmeister mit den Koordinaten der Materialisationsorte des echten und der fiktiven Wanderer, bauten sie in das Modell des vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums ein,

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