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1548 - Orbit im Nichts

Titel: 1548 - Orbit im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf syntronische Impulse."
    Kallia war ganz und gar nicht wohl zumute. „Und wann ... wann geht das Ding los?" wollte sie wissen. „Gar nicht mehr", antwortete Derivoor Ken. An diese Worte erinnerte sich Kallia mit eindringlicher Deutlichkeit: „Jemand hat die Verbindung zwischen Zünder und Explosivstoff zertrennt."
    Kallia sah sich mißtrauisch um. „Wie hast du ... das hier ... gefunden?"
    Derivoor Ken sagte es ihr. Er wollte sich ein Getränk besorgen und war in Richtung der Automatenküche gewandert. Dabei war er an der Kammer vorbeigekommen und hatte die Tür angelehnt gefunden.
    Da hatte ihn die Neugierde gepackt. „Ich bin ganz schön erschrocken", bekannte er naiv. „Man betritt nicht oft einen Raum, in dem hundert Kilogramm HNP gelagert sind, noch dazu mit einem Zünder an der Wand. Ursprünglich wollte ich einfach davonlaufen. Aber dann sah ich mir das Kästchen etwas genauer an ..."
    Natürlich sollte Myles von ihrem Fund erfahren. Sie eilten zu Bohannons Arbeitsraum, aber Myles war nirgendwo zu sehen. Sie fanden die kurze Nachricht, die er hinterlassen hatte, und jetzt begann ihnen zu dämmern, daß hier etwas ganz und gar Unplanmäßiges im Gange war. Von der Tür in der Wand gegenüber dem Schreibtisch ließ sich keine Spur mehr finden. Ein Abklopfen der Wand brachte keinen Aufschluß bezüglich der Räumlichkeiten, die dahinter lagen. Myles hatte in seiner Nachricht von einem Schacht gesprochen, der nach unten führte. Sie riefen Myles’ Namen, aber es kam keine Antwort. Weiter vorne im Haus lagerten zweihundert Pfund hochexplosive Chemikalien, und wenn auch der Zünder desaktiviert worden war, so durfte man das noch lange nicht als Garantie dafür nehmen, daß sich nicht irgendwo noch ein zweiter Zünder befand.
    Es war Kallias Idee, die Waffe zu holen, die Myles Kantor in seinem Spezialgleiter stets mit sich führte. Es war ein Kombistrahler, eine etwas schwerere Ausführung, aber im Grunde vom selben Typ wie der Kombi, den Myles manchmal während seiner nächtlichen Streifzüge durch die Projekträume im Waringer-Building in das Holster schob, das von der rechten Armlehne des Kantormobils herabbaumelte. Deri eilte davon, um die Waffe zu besorgen. Als er zurückkehrte, hörte Kallia ihn fluchen. „Was ist los?" fragte sie erschreckt. „Der Timer des Zünders ist aktiviert", stieß er hervor. „Ich wollte gerade noch rasch einen Blick in die Kammer werfen, da hörte ich es knacksen."
    „Was regst du dich auf?" fragte Kallia, obwohl ihr selbst recht mulmig zumute war. „Der Zünder ist desaktiviert, nicht wahr?"
    „Trotzdem", keuchte Derivoor Ken. „Der Anschlag gilt Myles. Myles ist dort unten. Wenn der Attentäter merkt, daß die Bombe nicht gezündet wurde, oder wenn es doch irgendwo noch einen zweiten Zünder gibt, dessen Timer jetzt ebenfalls läuft."
    Mehr brauchte er nicht zu sagen. Kallia deutete auf die Wand, hinter der nach Myles Kantors Angaben die Schachtkammer liegen sollte. Deri brachte den Kombistrahler in Anschlag und betätigte den Auslöser. Kallia eilte davon und alarmierte von einem anderen Raum aus die städtische Ordnungsbehörde. Als sie zurückkehrte, stand Njels Bohannons Arbeitszimmer zur Hälfte in Flammen, so intensiv war die Hitze, die die auf Thermostrahl-Modus geschaltete Waffe entwickelte.
    Der Rest war in wenigen Worten gesagt. Derivoor Ken schoß ein riesiges Loch in die Wand. Die Schachtkammer kam zum Vorschein. Der Schacht besaß ein tragfähiges Antigravfeld. Kallia und Deri warfen sich im Hechtsprung an den noch glühenden Rändern der Schußöffnung vorbei in den Schacht hinein. Während sie in die Tiefe sanken, hörten sie eine Stimme, bei deren Klang sie zusammenzuckten.
    Unverkennbar war es Njels Bohannon, der da in zynischem Tonfall rief: „Zehn Sekunden, Kantor." Derivoor Kenn feuerte einen Schuß nach unten. Er traf die seitliche Kante des Schachtausstiegs und verflüssigte ein paar Kilogramm Polymermetall.
    Sekunden später fanden sie Myles Kantor. Er saß hoch aufgerichtet im Sitz des Kantormobils und zitterte vor Panik am ganzen Körper. Als er Deri und Kallias Stimmen hörte, verließen ihn endgültig die Kräfte und er sank bewußtlos in sich zusammen. Kallia und Derivoor schafften ihn nach oben. Inzwischen war Hilfe eingetroffen.
    Myles Kantor wurde in die nächste Medostation verfrachtet, wo man seinen Zustand als traumatischen Schock ersten Grades diagnostizierte. Der Sprecher der Station meinte, der Patient werde spätestens am

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