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1549 - Brennpunkt Wanderer

Titel: 1549 - Brennpunkt Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wesen zu tun zu bekommen. Jedenfalls bewegte es sich auf ihn zu. Der Fremde kam ihm geradewegs entgegen.
    Alaska hielt an, den Paralysator schußbereit. Für einen Moment überlegte er sich, ob er die anderen über Sprechfunk verständigen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Jeder Laut hätte das unbekannte Wesen verscheuchen können.
    Es war besser, es nicht zu warnen. Alaska brauchte nur darauf zu warten, daß es ihm in die Arme lief. Er war bereit. Während er mit dem Paralysator Ziel nahm, lag der Zeigefinger der anderen Hand auf dem Sensor des Scheinwerfers.
    Alaska war nun ganz ruhig. Er glaubte nicht an eine lebensgefährliche Bedrohung. ES würde, falls es sich um einen Abgesandten der Superintelligenz handelte, was wahrscheinlich war, nicht gerade einen Killer auf sie hetzen. ES hatte diffizilere Methoden.
    Und der Revolvermann mit dem „Peacemaker"? erinnerte er sich. Aber dieser Gedanke konnte in seinem Bewußtsein keine Wurzeln mehr schlagen. Er spürte eine deutliche Luftbewegung wie von rudernden Armen - und schaltete den Scheinwerfer an. Der helle Lichtschein zeigte einen Humanoiden - einen jugendlich wirkenden Mann, der instinktiv die Hände vor die geblendeten Augen hob.
    Der Mann rief etwas in einer fremden Sprache. Es klang erschrocken und zornig zugleich.
    Obwohl Alaska nicht verstand, was der Mann sagte, klang das, was er sagte, nicht absolut fremdartig, sondern auf eine gewisse Weise sogar vertraut. „Wer bist du?" fragte Alaska in Interkosmo.
    Der Fremde äußerte sich wieder in seiner Sprache und fuchtelte dabei mit einer Hand vor Alaskas Scheinwerfer hin und her. „Was hast du hier zu suchen?" fragte Alaska wieder, durch die Unsicherheit des anderen forscher geworden. „Verstehst du kein Interkosmo?"
    Als der Mann diesmal sprach, verstand Alaska die Worte. „Mach das Licht aus", sagte er in hart akzentuiertem Englisch. „Es blendet."
    Alaska war kein Sprachgenie, aber diese alterranische Sprache beherrschte er wenigstens leidlich.
    Abgesehen davon waren viele Begriffe des Englischen ins Interkosmo integriert.
    Er richtete den Scheinwerfer zur Seite, so daß der andere nicht mehr geblendet wurde, und betrachtete ihn eingehender. Er war absolut menschlich, mittelgroß und schlank und hatte ein schmales Gesicht ohne besondere Merkmale und dunkles Haar. Er machte weder einen gefahrlichen noch unsympathischen Eindruck; ein Durchschnittstyp, ein Gesicht in der Menge.
    Er trug eine einteilige Kombination und hatte einen klobigen, veraltet wirkenden Tornister mit vorsintflutlich anmutendem Flugaggregat auf den Rücken geschnallt. „Bist du Terraner?" erkundigte sich Alaska ebenfalls in englisch. „Bist du ein Bote von ES?"
    Der andere gestattete sich ein Lächeln und sagte geschraubt: „Ihr Englisch ist auch nicht besser als meines. Aber es ist mir lieber als diese andere Sprache, die wie ein Mischmasch aus allen möglichen Sprachen, inklusive der toten, klingt."
    Alaska hatte das Gefühl, daß der andere ihn hinhalten und einlullen wollte, darum hob er den Paralysator und wiederholte mit drohendem Unterton: „Sag schon, hat ES dich geschickt? Und mit welchem Auftrag?"
    Der andere deutete belustigt auf den Paralysator und meinte: „Was für ein komisches Ding. Eine Waffe?" Er wurde aber sofort wieder ernst, als Alaska den Lähmstrahler in seine Richtung stieß. „Schon gut. Sie brauchen mich nicht zu bedrohen. Sie haben nichts von mir zu befürchten. Ich will hier jemanden treffen. Sagen sie mir bitte nur eines: Welches Jahr schreiben wir?"
    „Einundsiebzig."
    „Das paßt. Ich bin beruhigt. Welcher Tag und welcher Monat?"
    „Zehnter Dezember."
    „Sind Sie sicher? Dezember könnte hinkommen. Aber der zehnte? Da stimmt doch irgend etwas nicht."
    „Hör mal, Bürschchen, was bezweckst du eigentlich damit, daß du diese Show abziehst?" herrschte Alaska, der allmählich die Geduld verlor, den Fremden an. „Sag mir nun, wen du hier treffen wolltest."
    „Einen Mann namens Perry Rhodan. Kennen Sie ihn auch?"
    „Mag sein."
    Alaska war gar nicht so sehr überrascht, daß der Fremde Rhodans Namen genannt hatte.
    Irgendwie beschlich ihn das dumpfe Gefühl, daß der andere ihm eigentlich kein Unbekannter sein dürfte. ES würde keinen Boten schicken, der nicht in irgendeiner bedeutungsvollen Beziehung zu Perry Rhodan und der Menschheit stand.
    Aber Alaska konnte dieses Gesicht auch bei noch so eingehender Betrachtung nicht irgendeinem Namen zuordnen. Sein Gegenüber war ein Fremder für

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