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1549 - Brennpunkt Wanderer

Titel: 1549 - Brennpunkt Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wanderer gefunden hatte. Aber seine Zweifel hinderten ihn nicht daran, mit der CIMARRON schleunigst nach Terra zu fliegen, als ihn Myles Kantors Nachricht aus dem UBI-ES-Hauptquartier erreichte.
    Sie lautete: „Es ist uns gelungen, die Bahn des realen Wanderer zu berechnen. Nun brauchen wir nur noch auf das entsprechende Signal von GALORS zu warten, das die Materialisation von Wanderer irgendwo entlang der errechneten Bahn anzeigt."
    So einfach war das - oder ...?
     
    *
     
    Der UBI-ES-Stab war im Waringer Building untergebracht. Beim Betreten der Halle glaubte Reginald Bull in einen botanischen Garten geraten zu sein. Überall wuchsen exotische Gewächse in Nährbeeten, die Wände hinauf rankten sich Kletterpflanzen.
    Während Bull noch die Pflanzenpracht bestaunte, näherte sich ihm eine bekannte Gestalt. Der Mann mit dem struwweligen schwarzen Haar und der nicht zu klein dimensionierten Nase hatte sich kaum verändert. Er war höchstens um die Mitte etwas fülliger geworden. Aber sonst schien Sedge Midmays der alte zu sein. „Du hast Gewicht zugelegt, Sedge", sagte Bull zu dem ehemaligen Bordarzt der CIMARRON zur Begrüßung. „Das Planetenleben scheint dir zu bekommen."
    „Ja, man könnte sagen, mir geht es rundum gut", erwiderte der Mediziner lächelnd. „Auch wenn du es nicht wahrhaben willst, ich bereue meinen Abschied vom Bordarztdasein nicht. Du kannst dir deine Anspielungen also sparen."
    „Das war als Kompliment gemeint", beteuerte Bull. „Ehrlich, du fehlst uns allen an Bord. Wie geht es Myles?"
    Sie bogen in einen begrünten Korridor ein und mußten einem Gärtnerrobot ausweichen, der ihnen den Weg verstellte. „Ich bin kein Seelendoktor. Aber soweit ich das beurteilen kann, ist Myles okay", antwortete der Mediziner.
    Sedge Midmays führte Bull zu einem Antigravlift, in dem sie zur Ebene mit dem Hauptquartier schwebten. „Das klingt nicht recht überzeugt. Irgendwelche Zweifel?"
    Sie stiegen aus dem Antigravschacht, und Sedge Midmays blieb stehen. „Keinerlei Zweifel", sagte er. „Im Gegenteil. Es mag seltsam klingen, aber ich glaube, daß Myles jetzt besser dran ist als vor seinem Unfall. Ich habe den Eindruck, daß er um den Preis der körperlichen Gesundheit seine geistige Kapazität potenziert hat."
    „Hm", machte Bull, weil ihm darauf nichts zu sagen einfiel. Dann fügte er hinzu: „Ich habe gehört, daß du bei Myles’ Rehabilitation wahre Wunder vollbracht haben sollst."
    „Ich habe lediglich meine Schulweisheiten angewandt", sagte Sedge Midmays bescheiden. „Myles hat sich selbst geholfen."
    Sie erreichten die Tür zur UBI-ES-Kommandozentrale. Die beiden Flügel glitten lautlos auseinander und gaben den Blick auf einen relativ kleinen Raum frei, der durch Batterien verschiedenartiger technischer Geräte noch beengter wirkte.
    Ein halbes Dutzend Männer und Frauen saßen an Terminals und waren offensichtlich mit dem Auswerten und Vergleichen von Daten beschäftigt. Sie sahen nur kurz von ihrer Tätigkeit auf, als die beiden Besucher eintraten, und widmeten sich dann wieder ihrer Arbeit-Trotz der Betriebsamkeit herrschte keine Hektik. „Klaustrophobisch veranlagt sollte man besser nicht sein, wenn man für UBI ES arbeitet", kommentierte Reginald Bull die Platzverhältnisse.
    Hinter einem Turm trat eine Frau hervor. Sie trug saloppe Kleidung, hatte kurzgeschnittenes blondes Haar und blaue, intelligent blickende Augen.
    Sie mußte Bulls Bemerkung gehört haben, denn sie sagte: „Nicht mehr lange, dann hat sich das Projekt von selbst erledigt. Wir haben ES festgenagelt."
    „Das ist Konsella Upton", stellte Sedge Midmays die Frau vor. Zu ihr sagte er: „Reginald Bull wird dir ja kein Unbekannter sein."
    „Ich habe schon von dir gehört", sagte Bull zu der Frau. Ihr Name war im Zusammenhang mit der Gruppe Oktober ‘69 genannt worden, die die Auffindung von ES zu verhindern versucht hatte. Konsella Upton hatte sich von der verqueren Philosophie der Oktobristen abgewandt und war von Myles wegen ihrer Tüchtigkeit im Team belassen worden. „Tatsächlich?" sagte Konsella Upton spöttisch und fügte im Weggehen hinzu: „Dann darfst du mich Kolibri nennen."
    „Wieso Kolibri?" wunderte sich Bull und sah Sedge Midmays fragend an. „Das war ihr Deckname."
    Sie kamen zu einem Terminal, an dem ein hagerer, blonder Mann saß, der selbst im Sitzen großgewachsen wirkte. Bulls Blick wurde wie magisch von seinen Füßen angezogen, die in übergroßen Schuhen steckten.
    Dem Mann entging das

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