Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1549 - Brennpunkt Wanderer

Titel: 1549 - Brennpunkt Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der Arkonide Demaron war, da bot sich mir auch dieser Sternenhimmel dar. Und dabei handelte es sich zweifellos um einen Fiktivwanderer."
    „Ich gäbe viel darum, an deiner Statt auf diesem Fiktivwanderer gewesen zu sein", sagte Atlan. „Du hast einen lückenlosen Bericht von mir bekommen, Arkonide", erwiderte Rhodan. „Oder traust du meinem Gedächtnis nicht?"
    „Sei nicht albern, Perry", sagte Atlan. „Mir geht es nicht um die nüchternen Fakten und Daten, sondern um das Gefühl des Erlebens. Ich hätte gerne wie du diese Zeit erlebt. Denn so fiktiv die Welt auch war, in die du versetzt gewesen bist, sie spiegelte vermutlich exakt die arkonidische Zivilisation dieser Epoche wider. Dafür sprechen viele Details aus deinem Bericht."
    „Verstehe", sagte Rhodan. „Wirklich?"
    „Ich denke, doch. Warum bezweifelst du das?"
    „Schon gut." Atlan winkte ab. Als er Rhodans Blick auf sich ruhen sah, fuhr er seufzend fort: „Also schön, ich will’s dir sagen. Ja, es stimmt, ich glaube, daß dir während dieses Erlebens womöglich einiges entgangen ist, was von Bedeutung sein könnte und woraus ich Schlüsse hätte ziehen können. Tut mir leid, Barbar, aber das ist meine Meinung. Faß das nicht als Herabsetzung deiner Fähigkeiten auf. Es ist nur so, daß eine arkonidische Seele eben anders fühlt als eine terranische."
    „Du mißt diesem Fiktivwanderer zu große Bedeutung zu, Arkonide", sagte Rhodan überzeugt. „Das war keine gezielte Aktion von ES, sondern nur eine Projektion seiner gestörten Psyche - wenn man das über eine Superintelligenz so sagen darf."
    „Und ich bin trotzdem davon überzeugt, daß der Verweis auf diese Epoche des Großen Imperiums von großer Bedeutung ist", beharrte Atlan. „Du mußt wissen, daß es über diese Zeit nur lückenhafte Geschichtsaufzeichnungen gibt. Bei der Zerstörung des Robotregenten sind alle wichtigen Daten verlorengegangen." Und er fügte sarkastisch hinzu: „Wir haben damals ganze Arbeit geleistet."
    Alaska Saedelaere machte sich durch ein Räuspern aufmerksam und sagte: „Könntet ihr eure Privatdiskussion vielleicht für später aufheben? Wie wäre es, wenn wir uns auf unser eigentliches Vorhaben konzentrierten? Wollen wir unseren Flug nicht fortsetzen?"
    „Alaska hat recht", stimmte Reginald Bull zu. „Wenn ES uns tatsächlich aus irgendwelchen Gründen hinhalten und von sich fernhalten will, dann schaden wir uns durch unser Zögern nur selbst. Wir sollten ..."
    Alaska Saedelaere unterbrach Bull durch eine Handbewegung. „Was war das?" flüsterte er. „Habt ihr es nicht gehört? Es war ein Geräusch wie von knackenden Ästen."
    „Doch", bestätigte Perry Rhodan und spannte sich an. „Da ist jemand."
    Atlan hatte seinen Strahler gezogen und deutete mit dem Lauf in die Richtung des wuchernden Dschungels, von wo das Geräusch gekommen war. „Verteilt euch und macht die Scheinwerfer aus!" ordnete er an. „Was immer dort auch herumschleicht, wir nehmen es in die Zange."
     
    *
     
    Alaska Saedelaere sah sich nach wenigen Schritten in absolute Dunkelheit gehüllt. Durch Löcher in der Wand aus Pflanzen konnte er die Lagune in leuchtende Flecken zerteilt sehen. Jetzt erst merkte er, wie hell das Sternenlicht des Nachthimmels von Wanderer strahlte. Nach einigen weiteren Schritten in das Dickicht hinein wurde auch diese kleine Lichtquelle von der Schwärze des Dschungels geschluckt.
    Von den anderen war nichts zu hören.
    Aber da vernahm er nahe vor sich wieder ein Rascheln. Es hörte sich diesmal an, als streife ein Körper im Vorbeischleichen an Blättern. Ein kaum wahrnehmbares Geräusch, aber in der absoluten Stille dieser geradezu klinisch sterilen Wildnis klang es deutlich in Alaskas Ohren. Er begann ganz flach zu atmen, um sich nicht zu verraten.
    Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen. In der einen Hand hielt er den Paralysator, mit der anderen tastete er sich durch die Finsternis, um eventuelle Hindernisse rechtzeitig beiseite räumen zu können.
    Da waren wieder Geräusche. Diesmal klangen sie von noch näher zu ihm herüber, und es hörte sich wie das Tapsen von Füßen, vermischt mit dem Rascheln synthetischen Stoffes, an. Alaska war sich da ganz sicher; er kannte das Knistern von gegeneinanderreibenden Kunstfasern. Und er bildete sich ein, sogar ein Atmen hören zu können.
    Das alles klang nicht nach einem wilden Tier. Und Alaska war froh, daß er erwarten durfte, es mit einem intelligenten und vielleicht sogar mit einem zivilisierten

Weitere Kostenlose Bücher