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155 - Der Teufelsrocker

155 - Der Teufelsrocker

Titel: 155 - Der Teufelsrocker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Pressefreiheit!« begehrte der Reporter auf.
    »Ich entscheide, wie weit Sie in diesem Fall gehen!« erwiderte der Inspektor.
    Woher mochte Huston als einziger von diesem Mord erfahren haben? Gab es in William Stacks Mannschaft jemanden, der den Reporter für Geld auf dem laufenden hielt, damit er stets als erster zur Stelle war?
    Hörte er den Polizeifunk ab?
    Stack setzte sich durch. Das imponierte mir. Der Reporter bekam seine Aufnahme nicht. Meckernd zog er sich zurück.
    »Was werden Sie nun tun, Mr. Ballard?« erkundigte sich Stack.
    Ich erwähnte Rufus, der meine Freundin in seine Gewalt gebracht hatte, um mich gefügig zu machen.
    »Heißt das, Ihnen sind die Hände gebunden?« fragte der Inspektor.
    Ich erklärte ihm, daß ich über Rufus an den Killer zu kommen hoffte. Das bedeutete aber, daß mein Erzfeind etwas unternehmen mußte, wo ich einhaken konnte.
    »Miserable Aussichten, mit einem Wort«, brummte Stack.
    »Das wird sich ändern«, erwiderte ich zuversichtlich.
    Als ich wenig später in meinen Rover steigen wollte, sprach mich Huston an. »Sie gehören nicht zu Stacks Crew«, stellte er fest. »Darf ich fragen, wie Sie heißen? Mein Name ist Bob Huston. Ich bin Reporter, keine fixe Anstellung, freier Mitarbeiter der auflagenstärksten Illustrierten dieses Landes.«
    »Tony Ballard«, sagte ich knapp.
    »Scotland Yard?«
    »Privatdetektiv.«
    »Und da läßt Sie William Stack an seinen Fall ran? Mann, entweder sind Sie etwas ganz Besonderes, oder Stack steht so sehr an, daß ihm sogar die Unterstützung eines Privatdetektivs recht ist.«
    »Ich finde nichts dabei, daß ich ihm helfe«, sagte ich. »Wir wollen beide dasselbe: den Mörder zur Strecke bringen.«
    »Der Bursche hat schrecklich gewütet. Was halten Sie von der Sache? Haben Sie schon eine Spur? Irgendeinen Verdacht? Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Mr. Ballard: Ich bringe Sie ganz groß raus. Reklame kann Ihnen nicht schaden. Jeder wird Ihre Dienste in Anspruch nehmen wollen. Ich bringe Ihre Story: Ein wackerer, verbissen arbeitender Privatdetektiv, der sich an die Fersen eines grausamen Killers heftet und so lange dranbleibt, bis er ihn hat. Die Leser werden die Reportage verschlingen, sag’ ich Ihnen. Was halten Sie davon?«
    »Nichts. Ich bin nicht publicitygeil.«
    »Seien Sie doch nicht so bescheiden, Mr. Ballard. Was ich für Sie tue, wird zu klingender Münze.«
    »Ich brauche dieses Geld nicht«, sagte ich.
    »Herrgott noch mal«, sagte Bob Huston kopfschüttelnd, »überlegen Sie doch mal, was für Vorteile ich Ihnen verschaffen könnte. Sie informieren mich exklusiv über Ihre Ermittlungen, und ich mache aus Ihnen den Mann des Jahres.«
    Ich blieb beim Nein.
    Plötzlich durchzuckte mich ein Gedanke: Hatte ich Rufus vor mir? Machte er sich einen Spaß daraus, mir als Reporter auf die Nerven zu gehen?
    Ich testete ihn sofort, holte einen meiner magischen Wurfsterne aus der Tasche und drückte ihm diesen wortlos in die Hand. Als nichts geschah, nahm ich ihm den Silberstern wieder weg und steckte ihn ein.
    Rufus hätte reagieren müssen.
    Bob Huston sah mich verwirrt an. »Darf ich fragen, was das eben war?«
    »Ein Test.«
    »Soso«, sagte der Reporter gedehnt. »Und? Habe ich ihn bestanden?«
    Ich nickte. »Das haben Sie.«
    Huston musterte mich, als wäre ich nicht ganz dicht. Er gab mir eine Visitenkarte. »Überlegen Sie sich mein Angebot in Ruhe, und rufen Sie mich an, sobald Sie sich entschieden haben. Es wird Ihr Schaden nicht sein, wenn Sie mit mir Zusammenarbeiten.«
    Er begab sich zu einem weißen Porsche und stieg ein. Ich zerriß seine Karte und ließ die kleinen Stückchen durch ein Gullygitter rieseln.
    Ein Taxi hielt an, und Mr. Silver stieg aus. »Ich weiß, wo Vicky ist!« sagte er aufgeregt.
    ***
    Der Ex-Dämon hatte Boram mitgebracht, doch der Nessel-Vampir war im Augenblick nicht zu sehen, weil er sich unsichtbar gemacht hatte. Wir stiegen in meinen Rover, und ich stieß den Zündschlüssel nervös ins Schloß.
    Wenn sich Vicky in Sicherheit befand, würden wir ohne Rücksicht auf Verluste gegen Rufus und seinen Schützling - den Killer mit den Krebsscheren - Vorgehen können.
    Mr. Silver saß neben mir, Boram befand sich im Fond des Wagens. Ich wandte mich an meinen Freund mit den Silberhaaren.
    »Woher weißt du, wo sich Vicky befindet?« fragte ich.
    »Daryl hat es mir gesagt.«
    Daryl Crenna alias Pakka-dee war ein Mann aus der Welt des Guten. Er hatte in London den »Weißen Kreis« gegründet und

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