Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1550 - Die neue Bestimmung

Titel: 1550 - Die neue Bestimmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Friedensstifters drehte sich zu Atlan um und zeigte eine perfekt menschliche Geste des Bedauerns. „Da ist offenbar nichts zu machen", meinte er. „Warum gebrauchst du nicht deine Fähigkeiten?" fragte Atlan herausfordernd. „Bei deinem Talent und deiner Ausbildung sollte es doch ein Kinderspiel für dich sein, die beiden zu etwas mehr Entgegenkommen zu überreden!"
    Carrom Durok sah aus, als hätte er in einen sehr sauren Apfel gebissen. „So geht das nicht", behauptete er. „Warum nicht?"
    „Das verstehst du nicht."
    „Oh, ich verstehe sehr genau!" behauptete Atlan. „Du hast mich hierhergelotst und mir einen Blick in die Himmelskuppel versprochen, und jetzt machst du plötzlich einen Rückzieher. Hat irgend jemand dir ein Signal gegeben? Ist dies ein Ort, an dem Fremde unerwünscht sind?"
    Carrom Durok ließ sich durch solche Anschuldigungen nicht in Verlegenheit bringen. „Wir werden einen anderen Weg finden", behauptete er. „Laß uns starten."
    „Ganz wie der Herr befehlen", bemerkte Atlan und ließ den Gleiter abheben.
    Er steuerte direkt auf die „Himmelskuppel" zu.
    Irgendwie erwartete er eine heftige Reaktion, zumindest von Seiten der beiden Linguiden, die die Ausgrabungsstelle zu bewachen schienen, vielleicht aber auch von Carrom Durok, der sich gewiß nicht gegen seine eigenen Artgenossen stellen würde.
    Aber es geschah nichts weiter, als daß Carrom Durok sich aus dem Gleiter beugte und mit äußerstem Interesse auf die Kuppel hinabstarrte. „Schade, daß wir nicht hineinkönnen!" seufzte der Linguide.
    Atlan nahm dies als Aufforderung.
    Er ließ den Gleiter sinken und setzte auf dem obersten Pol der „Himmelskuppel" auf. „Was tust du denn?" fragte Carrom Durok erschrocken. „Wir steigen aus und sehen uns da drinnen um", erwiderte der Arkonide gelassen. „Aber wenn wir etwas beschädigen ..."
    „Das ist nicht zu befürchten. Die Hülle ist offensichtlich noch sehr stabil."
    „Trotzdem - laß uns schnellstens von hier verschwinden!"
    Atlan kümmerte sich nicht darum, sondern stieg aus.
    Er trug feste Stiefel. Als er auf die metallene Hülle der Kuppel hinabsprang, lauschte er aufmerksam. Er ging einige Schritte und stampfte hier und da mit dem Fuß auf.
    Carrom Durok beobachtete ihn voller Unruhe. „Hörst du das?" fragte der Arkonide. „Unter der Schlammkruste ist Metall. Vielleicht sogar Arkonstahl. Du weißt doch sicher, was das ist?"
    „Ich weiß lediglich, daß wir gleich gewaltigen Ärger bekommen werden", erwiderte Carrom Durok bedächtig. „Unsere beiden Freunde sind im Anmarsch."
    „Na und? Was können die schon tun? Du glaubst doch wohl nicht, daß sie auf uns schießen werden?"
    Carrom Durok sah Atlan verständnislos an. „Schießen?" fragte er. „Um uns zu vertreiben?"
    „Siehst du, du glaubst es auch nicht", stellte Atlan trocken fest. „Warum kommst du nicht zu mir heraus?"
    Carrom Durok tat etwas anderes: Er lenkte den Gleiter dicht an den Arkoniden heran und streckte Atlan die Hand hin. „Komm!" sagte er dabei - es klang ganz ruhig. „Wir sind hier nicht am richtigen Ort."
    Atlan gab es für den Augenblick auf und stieg ein. „Trotzdem würde ich gerne das Innere der Kuppel sehen", sagte Atlan, als sie wieder draußen über der Ebene waren. „Und ich bin nicht bereit, dieses Vorhaben so schnell aufzugeben."
    „Das brauchst du auch gar nicht", erwiderte Carrom Durok beruhigend. „Niemand will dich daran hindern, das Innere der Himmelskuppel zu besichtigen."
    „Tatsächlich nicht?" fragte Atlan, ehrlich überrascht. „Du sollst es nur nicht zum falschen Zeitpunkt tun", fuhr der Linguide ungerührt fort. „Mit anderen Worten: Ich darf hinein, sobald man da drinnen alles fortgeschafft hat, was ich nicht sehen soll."
    Carrom Durok verlor für einen Augenblick etwas von seiner engelhaften Geduld. „Dein Mißtrauen ist krankhaft", erklärte er. „Das macht den Umgang mit dir nicht gerade leichter."
    „Wenn dich das stört, dann könntest du das ganz leicht ändern", konterte der Arkonide. „Du hast sogar zwei Möglichkeiten. Suche dir eine aus: Entweder bringst du mich auf der Stelle ins Innere der Kuppel und beweist mir auf diese Weise, daß mein Mißtrauen tatsächlich überflüssig ist, oder du redest mir dieses Mißtrauen aus.
    Das wirst du doch wohl können, nicht wahr? Wozu bist du denn der Schüler eines so berühmten Friedensstifters?"
    Carrom Durok starrte den Arkoniden an und lächelte dann plötzlich. „Ja", sagte er gelassen. „Das könnte

Weitere Kostenlose Bücher