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1551 - Die Linguidenforscher

Titel: 1551 - Die Linguidenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Brustplatten plötzlich solche von Rippen geworden sein könnten, blieb auch ungelöst.
    Einig waren sich alle Beteiligten in der grundsätzlichen Beurteilung.
    Die offenen Fragen würden sich nur dann zufriedenstellend beantworten lassen, wenn es gelänge, die zehntausend Jahre alten Ereignisse zu rekonstruieren. Dazu gehörten die kosmische Katastrophe mit dem Kippen der Planetenachse, das vermutliche Verschwinden eines Mondes, das Aussterben aller Säugetiere, das Auftauchen der Arkoniden und das Entstehen oder Mutieren der Prä-Linguiden oder Ur-Linguiden.
    Mit großer Wahrscheinlichkeit gehörten auch noch andere Ereignisse oder Fakten dazu, von denen man heute aber noch nichts wußte.
    Etwas mußte damals passiert sein, etwas, dem die heutigen Linguiden eigentlich ihre Existenz verdankten.
    Aber was?
    Noch hofften die Archäologen, hier in Zonai Antworten auf die vielen Fragen zu finden, denn höchstens ein Zehntel des Ausgrabungsgebiets war bisher durchsucht worden. Jahre mühevoller Arbeit lagen noch vor den Forschern.
     
    *
     
    „Onkel Jassons Skizze ist recht genau", stellte Poke Mengor zufrieden fest. Er leuchtete mit seiner Stablampe die Höhle ab. „Dort hinten geht der Weg weiter. Kommt!"
    Seit zwei Stunden waren die drei jungen Humanoiden im Innern des Höhlenlabyrinths unterwegs. Quodran Mengor hatten sie abhängen können. Zumindest nahmen sie das an, denn der Schüler des Friedensstifters zeigte sich nicht mehr. „Mir ist nicht ganz wohl bei diesem Ausflug", klagte Orlana Chant „Unsere Ausrüstung ist zu kümmerlich. Ich weiß nicht, was du hier unten finden willst, Poke. Laß uns umkehren."
    „Nein", erklärte der junge Linguide entschlossen. „Onkel hat hier in seinen Aufzeichnungen etwas vermerkt. Eine Abkürzung, die etwa bedeutet: Da ist der entscheidende Fund. Oder: Das ist der springende Punkt Er hat seine persönliche Kurzschrift verwendet, die ich nicht zu hundert Prozent verstehe. Wir sind höchstens noch fünfhundert Meter von der markierten Stelle entfernt. Und hier unten scheint außer Onkel Jasson noch niemand gewesen zu sein."
    Sikki Kapteyn erinnerte sich an den ausgezeichnet getarnten Eingang, den sie nur durch die Hinweise aus den Unterlagen des Archäologen gefunden hatten. Warum Pokes Onkel just zu diesem Zeitpunkt seine Arbeiten eingestellt hatte, war für den Terraner unerklärlich. Konnte jemand so chaotisch denken und handeln, daß er mitten in der Arbeit eine Angeltour vorzog?
    Sicher, die Mentalität der Linguiden war nur schwer zu verstehen.
    Insgeheim hoffte der Terraner natürlich auch auf eine lohnende Entdeckung. Die Ängste Orlanas teilte er nicht, denn er konnte jederzeit mit seiner funktechnischen Ausrüstung Reginald Bull erreichen und um Hilfe bitten.
    Sie durchquerten eine Höhle von etwa dreißig Metern Länge. Im feuchten Boden waren die Fußabdrücke von zwei Spuren zu sehen.
    Ein Mann war hier in die gleiche Richtung gegangen, die sie jetzt benutzten. Und dann hatte er irgendwann den Rückweg angetreten.
    Es war allen klar, daß es sich dabei nur um Jasson gehandelt haben konnte, denn von Pokes Onkel stammten die Notizen und Hinweise.
    Die Höhle verengte sich. Der Boden wurde steinig. Damit waren die Spuren auch nicht mehr zu erkennen.
    Poke Mengor ging voran und leuchtete mit seiner großen Stablampe alles aus. Dann folgte Orlana, und den Schluß bildete Sikki Kapteyn. „Vorsicht!" rief der junge Linguide und leuchtete nach rechts.
    Ein tiefer und schmaler Graben begann hier. Der Grund war nicht zu erkennen. Sikki warf einen Stein hinein. Der prallte erst gegen einen Felsen, und kurz danach klatschte er auf eine Wasserfläche.
    Aus der verstrichenen Zeit schätzte er die Tiefe auf mindestens fünfzig Meter. „Ich finde es hier ungemütlich", nörgelte Orlana. „Laßt uns umkehren.
    Ich bin schließlich weder eine Archäologin noch eine Höhlenforscherin. „ „Noch zweihundert Meter", rief ihr Freund ihr zu. „Dann sind wir an der gekennzeichneten Stelle. Ich will wissen, was Onkel Jasson da entdeckt hat."
    Aus dem Weg war inzwischen ein Felssims geworden, auf dem keine zwei Personen nebeneinander Platz hatten. Rechts gähnte der dunkle Abgrund, und links ragte eine feuchte Felswand in die Höhe.
    Sikki Kapteyn leuchtete nach oben. Der Spalt, durch den sie sich jetzt bewegten, konnte durch eine gewaltige Erdverschiebung entstanden sein. Da aber alles sehr alt aussah, konnte dieses Ereignis schon Jahrtausende zurückliegen. Ganz wohl war dem

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