Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1551 - Die Linguidenforscher

Titel: 1551 - Die Linguidenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
alles sprechen. „Ich habe eine kleine Überraschung!" rief Poke Mengor, als er am Abend des 18. Januar hereinstürmte. „Diesen Bericht hat mir mein Onkel Jasson überlassen. Er hat seine Arbeit bei den Ausgrabungen von Zonai niedergelegt."
    Sikki Kapteyn hatte schon von dieser Ausgrabungsstätte auf dem Kontinent Kaybor gehört. Die dafür zuständigen Linguiden verhielten sich aber ziemlich ablehnend, was Besuche durch Fremde betraf. „Wenn das stimmt, was Onkel Jasson schreibt", fuhr Poke fort, „dann handelt es sich um eine Sensation."
    „Was schreibt er denn?" fragte der Terraner. „Das sage ich dir nicht, mein Freund." Poke lachte. „Ich kann es nämlich selbst nicht glauben. Daher mache ich euch einen anderen Vorschlag. Wir drei fliegen nach Zonai und sehen selbst nach. Ich habe die Lagepläne von der Ausgrabungsstätte. Und Onkels Notizen.
    Das genügt uns. Die Privatfähre meiner Eltern steht draußen bereit."
    „Warum hat dein Onkel dort aufgehört zu arbeiten?" wollte Sikki Kapteyn wissen. „Er hatte einfach keine Lust mehr und wollte eine Angeltour machen.
    Sicher wird er später wieder nach Zonai gehen, aber eine Pause hat er sich bestimmt verdient."
    „Bekommen wir auch keinen Ärger", fragte der Terraner weiter, „wenn wir ohne Genehmigung die Ausgrabungsstätte aufsuchen?"
    „In unserer Gesellschaft", lachte Orlana Chant, „gibt es niemanden, der ein solches Verbot aussprechen würde oder aussprechen könnte. Daher gibt es auch niemanden, der eine Genehmigung erteilen würde. Es ist gut möglich, daß einigen Wissenschaftlern dort unsere Anwesenheit nicht besonders gefällt, aber wir werden uns schon einigen."
    Kurz darauf waren sie unterwegs. Der Flug zur südlichen Halbkugel und auf die andere Seite des Planeten würde einige Stunden dauern. Sikki Kapteyn versuchte Poke Mengor dazu zu überreden, ihm Einsicht in die Unterlagen zu gewähren. Der entnahm ein Blatt und verstaute es in seiner Brusttasche. Die anderen Seiten reichte er ihm. „Du kannst dir alles ansehen", erklärte er dazu, „aber dieses eine Blatt noch nicht. Mache dich mit den örtlichen Gegebenheiten der Stätte vertraut, denn das kann nur nützlich sein. Wir müssen an die Stelle, die ich mit einem grünen Kreuz markiert habe."
    Sikki Kapteyn faßte sich in Geduld. Er wollte dem Freund den Spaß nicht verderben. Ob an seinen geheimnisvollen Andeutungen überhaupt etwas dran war, was Bully und Icho Tolot nützen würde, bezweifelte er sowieso.
    Sie trafen am frühen Morgen in Zonai ein. Noch herrschte hier Ruhe.
    Die Ausgrabungsstätte ähnelte einem riesigen Halbkreis von mehr als zwei Kilometern Durchmesser, halb Kiesgrube, halb Steinbruch, an manchen Stellen bis zu hundert Meter hoch.
    Die markierte Stelle entpuppte sich als eine provisorische Lagerhalle.
    Davor landete Poke Mengor die Fähre. „Kommt!" Er winkte seiner Freundin und dem jungen Terraner mit dem Blatt, das er aus seiner Brusttasche geholt hatte.
    Sie verließen das Gefährt. Der Eingang zur Lagerhalle war nicht gesichert. Als sie eintraten, sprang automatisch die künstliche Beleuchtung an.
    Sikki Kapteyn blickte dem Linguiden über die Schulter. Auf dem Blatt, mit dem Poke so geheimnisvoll umging, standen nur handschriftliche Notizen. Er konnte ein paar Worte erkennen.
    Skelette, Brustplatten, Knochen ... „Da hinüber!" Poke Mengor deutete auf einen größeren Behälter, in dem .Knochenreste abgelegt worden waren.
    Einige der Skelette waren fast vollständig zusammengesetzt worden. „Das ist der Fund, von dem Onkel Jasson berichtet hat. Das Alter dieser Knochen wurde ziemlich genau mit 10000 Jahren bestimmt.
    Sie stammen also aus der Zeit der Katastrophe."
    Sikki Kapteyn trat näher heran. Die Knochenfunde gehörten zweifellos zu Humanoiden. Es hätten menschliche Skelette sein können, wenn da nicht ein gravierender Unterschied gewesen wäre.
    Er entdeckte keine Rippen am Brustkorb. Sondern Brustplatten.
    Diese Skelette gehörten Arkoniden oder deren Verwandten. „Ich muß sofort meine Freunde informieren", stellte er fest. „Ja, natürlich." Poke Mengor starrte auf den Zettel aus den Unterlagen seines Onkels. „Es stimmt tatsächlich. Aber das würde ja bedeuten, daß wir von den Arkoniden abstammen."
    „Das kann es nicht bedeuten", widersprach seine Freundin. „Wir Linguiden haben keine Brustplatten; wir haben Rippen. Dieser Fund bedeutet etwas ganz anderes, nämlich daß wir vor 10000 Jahren Besuch von Arkoniden auf Lingora

Weitere Kostenlose Bücher