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1551 - Die Linguidenforscher

Titel: 1551 - Die Linguidenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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umging die kritische Stelle, an der der Erdrutsch stattgefunden hatte, im Flug. Dann näherte er sich dem abgebrochenen Felssims von der anderen Seite. Er ging sehr behutsam vor, aber er geriet immer wieder in herabstürzende Gesteinsmassen.
    Aus zusätzlichen Energieechos konnten die Zuschauer entnehmen, daß Tolot jetzt mit der Aktivortung seiner Kampfmontur arbeitete. Es war klar, daß er nach zwei verschiedenen Objekten Ausschau hielt.
    Zunächst nach einer Wärmequelle, nämlich nach Poke Mengor.
    Selbst wenn dieser irgendwo tot und verschüttet lag, so würde sein Körper höhere Temperaturwerte abgeben als die Felsen und das eisige Wasser.
    Und dann nach der kleinen Metallmasse der Lampe, die sich entweder bei dem jungen Linguiden oder zumindest in seiner Nähe befinden mußte. Hierfür war die Aktivortung mit starken elektromagnetischen Feldern besonders geeignet, denn diese würden in jeder Art Metall Wirbelströme auslösen. Die wiederum erzeugten Magnetfelder, die Icho Tolot anmessen konnte.
    Auf irgendwelche Mitteilungen verzichtete der Haluter diesmal ganz. Bully versuchte mehrmals, ihn auf einer Standardverbindung über Funk anzusprechen, aber der Koloß reagierte nicht darauf. Sicher hörte er den Freund, aber die Tätigkeiten dort in der Tiefe erforderten seine ganze Aufmerksamkeit. „Wir haben nun auch zwei Seismographen installiert", berichtete Vee Yii Ly. „Damit können wir feststellen, wenn der Boden dort unten wieder in Bewegung geraten sollte."
    Auch die Hohlraumtaster des Shifts hatten inzwischen das Einsatzgebiet des Haluters ausfindig gemacht. Sie lieferten nun erstmals genauere Bilder von der unheimlichen Umgebung, auf denen der Schlund mit allen Nebenhöhlen und Nischen gut zu erkennen war.
    Die Syntronik des SHOGUNS arbeitete alle Daten zusammen zu dreidimensionalen Bildern auf. Die gewählten Farben entsprachen dabei sicher nicht der Realität, aber sie vermittelten einen plastischen Eindruck. Tolots Defensivschirm wurde durch einen dunkelroten Flecken dargestellt, der sogar die Umrisse des Haluters besaß.
    Inzwischen hatten sich nahezu alle Mitarbeiter der Ausgrabungsstätte in dem Gebäude eingefunden. Bully, der nicht nur die Bilder aus der Tiefe verfolgte, vermißte allerdings nach wie vor Quodran Mengor.
    Er nahm sich Sikki Kapteyn zur Seite und befragte ihn noch einmal eindringlich, ob er sich ganz sicher sei, den Schüler des Friedensstifters gesehen zu haben. „Da gibt es keinen Zweifel", behauptete der junge Mann. „Auch Poke und Orlana haben ihn in der Tür stehen sehen. Er war sehr schnell wieder verschwunden. Wir haben uns dann nicht weiter darum gekümmert und nur darauf geachtet, daß uns niemand folgte."
    Da sich bei Tolot im Moment wenig tat, fragte Bully auch die Linguidin nach dem Schüler. Hier erhielt er die gleiche Antwort.
    Lalande winkte ihn heran. „Er sinkt nach unten", erläuterte sie die Bilder.
    In der Tat glitt Icho Tolot in die Tiefe des Schlundes. „Ob er dort unten etwas geortet hat?" fragte Vee Yii Ly. „Ganz sicher", meinte die Kopilotin der CIMARRON. „Er bewegt sich ganz zielstrebig auf einen Punkt zu. Er ist jetzt bereits über hundert Meter in die Tiefe geglitten."
    „Wenn Poke dort unten liegt", stöhnte Jasson Mengor, „dann kann er nicht mehr am Leben sein."
    „Achtung!" rief der Blue dazwischen. „Die Seismographen schlagen aus!"
    Die Bilder der Hohlraumorter verschwammen. Das konnte nur bedeuten, daß dort unten etwas in Bewegung geraten war. „Paß auf, Tolot!" brüllte Bully in das Funkgerät. Aber er bekam keine Antwort aus der Tiefe.
    Der Syntron stellte nun nur Einzelbilder dar. Eine kombinierte Auswertung war nicht mehr möglich.
    Oberhalb des Haluters war alles in Bewegung. Gewaltige Massen von Gestein mußten in Bewegung geraten sein. Felsbrocken und Geröll stürzten in den Schlund. Andere Verzerrungen in der Masseortung deutete der Syntron als Wassereinbrüche. Innerhalb von zwanzig oder dreißig Sekunden stimmte nichts mehr an dem bisherigen Bild.
    Zwischen den unklaren Teilbildern leuchtete unregelmäßig der rote Fleck auf, der durch die Energiestrahlung von Icho Tolots Schutzschirm ausgelöst wurde. Aber die Ortungsergebnisse veränderten sich so schnell, daß selbst der Syntron keine Direktauswertung mehr vornehmen konnte.
    Dadurch entstand der Eindruck, daß der Orterfleck des Haluters mehrfach erlosch und dann mit verminderter Stärke wieder aufflammte. „Das ist sein Ende", jammerte Jasson Mengor. „Hätte er

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