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1552 - Erzfeind der Hölle

1552 - Erzfeind der Hölle

Titel: 1552 - Erzfeind der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht genau sagen, John. Gehört habe ich nichts, aber das ist kein Wunder. Ich hatte zwei Wochen Urlaub.«
    »Nein!«, rief ich. »Du?«
    Er nickte und zeigte ein zerknirschtes Gesicht. »Meine Frau hat mich dazu gezwungen. Wir waren sogar im Ausland, in den Alpen. Und stell dir den Zufall vor. Wir haben tatsächlich in diesem Hotel die Verwandtschaft meiner Frau getroffen. Inklusive der Nichten und Neffen. Das ist doch ein Hammer, nicht wahr?«
    »Ist es in der Tat.« Ich grinste ganz offen, weil ich mir vorstellen konnte, wie sehr sich Tanner darüber gefreut hatte.
    »Da ist mir in London eben einiges entgangen. Außerdem hat man mir mein Handy versteckt. Und wie war es bei euch? Sind euch hier keine dieser abnormen Fälle zu Ohren gekommen?«
    »Nicht dass ich wüsste«, sagte ich. »Außerdem hatte auch ich im Ausland zu tun. Da musst du schon Suko fragen.«
    »Nein, nichts«, sagte dieser.
    Tanner strich über seinen Hut wie andere über ihr Haar. »Dann kann dies durchaus der Anfang sein, was ich mir wirklich nicht wünsche. Jedenfalls habe ich euch dazu geholt, und ich möchte, dass ihr mitmischt, falls es eure Zeit zulässt. Wer immer diese junge Frau umgebracht hat, er hat ihr nicht grundlos das Kreuz in den Mund gesteckt, und ich gehe davon aus, dass er in dieser Person etwas Bestimmtes gesehen hat.«
    Da lag er richtig. Ich betrachtete das bleiche Gesicht der Toten, auch die Kleidung, die auf einen Gruftie hinwies. Mit solchen Leuten hatte ich schon meine Erfahrungen gesammelt und hatte lernen müssen, dass die überwiegende Zahl dieser jungen Menschen harmlos war. Nur sehr wenige schlugen den falschen Weg ein.
    Sollte hier ein Fanatiker unterwegs sein, der es auf die Grufties oder die »Schwarzen« abgesehen hatte, wie sie sich auch nannten?
    Es konnte sein. Es gab derartig hasserfüllte Menschen, aber das würde sich noch herausstellen.
    »Du wirst die Tote genau obduzieren lassen«, sagte ich zu Tanner.
    »Gibst du uns Bescheid?«
    »Sicher.« Er verengte die Augen »Und was habt ihr vor? Habt ihr schon einen Plan?«
    »Dazu ist es noch zu früh«, erklärte Suko.
    »Ach.« Tanner glaubte uns nicht »Was ist denn mit der Gruftie-Szene? Wollt ihr euch dort nicht umhören?«
    »Erst mal hineinkommen.«
    »Nun ja, ich wollte euch nur Bescheid geben. Jedenfalls scheint sie auf dem falschen Weg gewesen zu sein, und das hat ihrem Mörder nicht gefallen Es war so etwas wie ein Fazit, dem wir nichts hinzuzufügen hatten Wir erkundigten uns nach weiteren Spuren, die es aber leider nicht gab. Die Tote hatte auch nichts bei sich getragen, das sie identifiziert hätte. Sie hatte sich wohl vor ihrem Tod noch übergeben. Diese Spuren waren nicht nur an ihrer Kleidung zu finden.«
    »Dann werden wir uns mal wieder auf den Weg machen«, sagte ich und nickte Tanner zu »Tut das. Und vergesst nicht, was ihr hier gesehen habt.«
    »Bestimmt nicht.«
    Wir verließen den Tatort. Auf diesem Spielplatz würden wohl so schnell keine Kinder mehr spielen.
    Zwei Beamte aus Tanners Mannschaft hatten die Neugierigen befragt.
    Mich interessierte, ob sie etwas herausgefunden hatten, und ich stellte die entsprechenden Fragen.
    »Nein, Mr Sinclair, nichts.«
    »Gar nichts?«, fragte Suko.
    »Ja. Niemand kennt die Tote oder will sie nicht kennen. So wie sie gelebt hat, war sie wohl den meisten Menschen suspekt. Es gibt keinen Namen. Tut mir leid.«
    »Okay, das wollte ich nur wissen.«
    Wir gingen weiter, um den Rover zu erreichen.
    Das war wieder mal eine harte Nuss, aber die Schale würde angeknackt werden, wenn die Identität der Toten geklärt war. Da gab es dann Hinweise, wo wir ansetzen konnten.
    Suko öffnete per Fernbedienung die Wagentüren. Bevor wir einstiegen, warf ich noch einen letzten Blick in die Umgebung. Obwohl die Sonne schien, konnte ihr Licht die Trostlosigkeit nicht vertreiben. Vielleicht lag es auch an den kahlen Bäumen, die ihre Äste wie Totenarme in den Himmel streckten und so gar nicht zu dem schönen Wetter passen wollten.
    Der Spielplatz lag inmitten einer Rasenfläche, durch die ein Weg führte, den auch wir gegangen waren.
    Suko startete den Rover und fuhr langsam an. Wir hatten den Dienstwagen auf dem Rasen abgestellt, rollten jetzt auf den Weg und fuhren den Häusern dahinter entgegen.
    »Was denkst du?«, fragte Suko.
    Ich lachte leise. »Das sieht noch alles sehr nebulös aus, ehrlich. Aber ich fürchte, dass wir es mit einem religiös-fanatischen Killer zu tun haben, und ich kann nur hoffen, dass

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