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1552 - Erzfeind der Hölle

1552 - Erzfeind der Hölle

Titel: 1552 - Erzfeind der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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saß die Tote.
    Das traf genau zu. Sie saß tatsächlich. Man schien sie in den engen Sitz gepresst zu haben.
    Ein Fotograf war dabei, Bilder zu schießen. Er nahm die Tote aus verschiedenen Perspektiven auf und ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Wir kannten den Mann. Er arbeitete schon lange mit Tanner zusammen.
    Der hatte uns gesehen. Er klappte sein Handy zu, winkte und kam zu uns.
    »Habt ihr euch die Leiche schon genau angesehen?« So lautete seine Begrüßung. »Nein.«
    »Dachte ich mir.«
    »Und?«, fragte ich.
    Er warf uns einen bitterbösen Blick zu, der uns nicht weiter störte, weil wir so etwas von unserem Freund gewöhnt waren.
    »Dann kommt mal mit, aber zertrampelt hier keine Spuren. Bleibt genau hinter mir.«
    »Wir werden uns Mühe geben«, erwiderte ich grinsend.
    »Gut so.«
    Wir gingen hinter ihm her und mussten einen kleinen Bogen schlagen Suko und ich ließen die Tote nicht aus den Augen.
    Obwohl wir noch ein paar Schritte von ihr entfernt waren, fiel uns schon etwas auf. Sie war zum einen sehr jung, trug nur schwarze Kleidung, und aus ihrem offen stehenden Mund ragte etwas hervor.
    Es war für uns noch nicht genau zu erkennen, aber wir gingen schon jetzt davon aus, dass es eine bestimmte Bedeutunghatte und der Grund für unser Erscheinen sein konnte.
    Tanner erkundigte sich noch, ob alles gesichert wäre, erhielt eine positive Antwort und winkte uns zu.
    Vor der Leiche blieben wir stehen »Wir wissen noch nicht, wie die Tote heißt. Aber sie wurde erstochen, und das mit einem Messer mit langer und auch breiter Klinge. Das lasst sich schon jetzt sagen.«
    Ich hatte alles akustisch mitbekommen. Die Bedeutung der Worte allerdings waren mehr an mir vorbei gegangen, weil ich meinen Blick einfach nicht von dem jungen und blassen Gesicht lösen konnte.
    Aus dem Mund ragte ein Holzkreuz hervor. Die Enden des waagerechten Balkens berührten die Mundwinkel. Der senkrechte Balken steckte tief im Rachen.
    Unser Freund Tanner wusste, wann er zu schweigen hatte. Das war in diesem Moment der Fall. Und so wartete er, bis wir uns meldeten.
    Ich tat es mit einem Anheben der Schultern.
    »Ist das dein ganzer Kommentar, John?«
    »Im Moment ja.«
    Tanner schnaubte. »Ha, siehst du das auch so, Suko?«
    »Du denkst an das Kreuz, nicht wahr?«
    »Genau das ist es.«
    »Und weiter?«, fragte ich.
    »Gib dir die Antwort selbst, du kennst sie bestimmt.«
    Ich hob erneut die Schultern an.
    »Das sieht mir ganz nach einer Bestrafung aus - nach dem Mord. Oder bist du da anderer Meinung?«
    »Ich denke darüber nach, aber im Prinzip gebe ich dir recht. Das riecht nach einer Bestrafung. Diese Person hat sich schuldig gemacht, und sie ist dafür bestraft worden.«
    »Fragt sich nur, vom wem«, sagte Suko.
    »Von einem, der auf das Kreuz vertraut.« Tanner sah mich an. »Da scheinst du nicht der Einzige zu sein.«
    »Was willst du?«
    Ich winkte ab. »Ich stecke keinen toten Frauen Kreuze in den Mund.«
    »Das traue ich dir auch nicht zu. Aber ich bin mir sicher, dass du mehr dahinter siehst.«
    »Im Moment noch nicht.«
    »Dann spekuliere doch.«
    Tanner versuchte mich aufs Glatteis zu führen. Natürlich konnte man spekulieren, und mir schoss der Begriff Fanatiker durch den Kopf.
    Zusammen mit dem Wort religiös.
    »Ein Killer, eine Art Bestrafer, der den Begriff Religion falsch auslegt, indem er ihn mit einer Rache verbindet. Einer, der in irren Bahnen denkt.«
    »Ich kann dir folgen«, sagte Tanner. »Nur bringt uns das nicht weiter.«
    »Was habt ihr an Spuren gefunden?«, wollte Suko wissen.
    »Zu wenige.«
    »Keine?«
    Tanner winkte ab. »Was es an DNA-Spuren gibt, kann noch keiner von uns sagen. Wir stehen zudem im Sand und der verwischt die Abdrücke. Das ist schon mal klar.« Tanner schob seinen grauen Hut zurück, ohne den man ihn nie sah. »Die andere Seite hat wirklich alle Vorteile für sich, und das ärgert mich.«
    Da hatte er in unserem Sinne gesprochen. Normalerweise ging uns ein Mord beruflich nichts an. Doch hier lagen die Dinge anders. Da steckte ein Kreuz im offenen Mund der jungen Toten, und das wies in eine bestimmte Richtung, die uns durchaus etwas anging. Mein Bauchgefühl meldete sich bereits. Ich konnte mir leicht vorstellen, dass wir erst am Anfang standen und noch einiges auf uns zukommen würde.
    »Ist das ein Einzelfall, Tanner?«, fragte ich.
    »Wie meinst du das?«
    »Hat es ähnliche Fälle in der letzten Zeit gegeben?«
    Der Chiefinspektor runzelte die Stirn.
    »Das kann ich dir

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