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1552 - Erzfeind der Hölle

1552 - Erzfeind der Hölle

Titel: 1552 - Erzfeind der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er nicht weiter mordet.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Es steckt Methode dahinter. Gehen wir mal davon aus, dass diese junge Frau zu Lebzeiten den falschen Weg eingeschlagen hat. Du weißt, was ich damit sagen will.«
    »Ja, du denkst an die Hölle.«
    »Nenne es, wie du willst. Du kannst es auch als das Böse oder eine dämonische Macht bezeichnen. Wenn das tatsächlich zutreffen würde, dann muss es jemanden geben, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, es zu bekämpfen. Der nicht will, dass sich jemand der dämonischen Seite zuwendet. Der so fanatisch ist, dass er die Menschen sogar umbringt, die diesen Weg beschreiten.«
    »Ich verstehe, was du meinst. Einer, der nicht so ist wie wir, aber im Prinzip das gleiche Ziel verfolgt.«
    »Du sagst es.«
    »Nur mit einem Unterschied. Wir hätten die junge Frau nicht umgebracht.«
    »Ja.«
    Es war nur eine Theorie, an der wir bastelten, aber sie konnte mir gefallen und nahm für mich immer mehr an Wahrscheinlichkeit zu, je mehr ich über sie nachdachte.
    Suko war sehr langsam gefahren. Am Ende der Grünfläche hielt er an, um auf die Vaugham Street einzubiegen, die auf die nicht weit entfernte Wine Bridge zu führte. Sie verlief über einen einem Kanal ähnliches Wasserreservoir hinweg.
    Vor der Brücke verengte sich die Fahrbahn etwas. Links ging es zu einer Subway Station. Das sah ich alles nebenbei, denn ich konzentrierte all meine Sinne auf den Mann, der vor der Brücke am Beginn eines Eisengeländers gewartet hatte. Und zwar auf uns, denn als wir ihm näher kamen, setzte er sich in Bewegung und stellte sich mitten auf die Straße.
    »Der meint uns, Suko.«
    »Ich weiß.«
    »Dann geh mal vom Gas.«
    Suko lenkte den Rover an die linke Seite, damit er den Verkehr nicht behinderte, und stoppte.
    Der Mann, der noch recht jung war, trat an mein Seitenfester und nickte.
    Ich ließ die Scheibe nach unten fahren.
    »Was gibt es?«
    »Darf ich einsteigen?«
    Ich lächelte kantig. »Es kommt darauf an, was Sie von uns wollen. Anhalter nehmen wir aus Prinzip nicht mit.«
    »Ich bin auch kein normaler Anhalter, aber ich weiß, wer Sie sind. Sie waren auf dem Spielplatz.«
    »Stimmt. Aber was hat das mit Ihnen zu tun?«
    »Ich kenne die Tote.«
    Die Aussage war für Suko und mich eine Überraschung.
    »Wenn das so ist«, sagte ich, »dann steigen Sie mal ein.«
    »Danke.«
    Ich war auf der Hut, aber der Mann machte nicht den Eindruck, als wollte er uns bedrohen. Aus der Nähe betrachtet sah ich den Ausdruck von Furcht auf seinem Gesicht.
    »Haben Sie ein bestimmtes Ziel, zu dem wir Sie bringen sollen?«, fragte Suko.
    »Nein, fahren Sie einfach los, bitte.«
    »Okay«, sagte Suko nur und startete…
    ***
    Das Haus brannte lichterloh. Es war klein und glich mehr einer Hütte.
    Jetzt waren die Flammen dabei, es zu verschlingen, und der Mann, der das Feuer gelegt hatte, stand in guter Deckung in der Nähe und konnte seinen Blick nicht von diesem Ort lösen, während er in der Ferne schon die Sirenen der Feuerwehr hörte.
    Sarrazin bewegte seine Lippen. Er sprach leise wie bei einem Gebet.
    »Es ist die Hölle. Es hat sie auch sein sollen. Es geht um nichts anderes. Diejenigen, die auf das Feuer warten, sollen es schon jetzt erleben und nicht erst später. Sie sollen wissen, was die Hölle bedeutet.«
    Das Feuer brauste und toste. Unheimlich klingende Geräusche drangen an die Ohren des Beobachters. Fette schwarze, von Flammenzungen durchzuckte Qualmwolken stiegen in den Himmel, und der Mann hatte das Gefühl, dass die dichten Schwaden die Schreie der sich noch im Haus befindlichen Menschen zu ihm transportierten.
    Er hatte sie gesehen. Er war im Haus gewesen, um das Feuer zu legen.
    Und er hatte sie auch gefesselt. Nicht mit Stricken, sondern mit Draht, der den Flammen widerstand.
    Sie sollten schmoren, und sie schmorten. Sie lagen auf dem Boden, sie konnten sich nicht bewegen, und Sarrazin sah noch jetzt ihre weit geöffneten und erstaunten Augen vor sich, als er ihnen die Kreuze in die Münder geklemmt hatte. So weit und hart, dass sie keine Chance hatten, sie wieder loszuwerden.
    Kreuze aus Metall. Wären sie aus Holz gewesen, sie wären verbrannt.
    So aber würden sie das Feuer überstehen und eine neue Fährte legen.
    Wie bei Ellen Lissek.
    »So muss es sein«, flüsterte Sarrazin vor sich hin. »So und nicht anders! Ich werde alle ausrotten, die den falschen Weg gehen. Dafür lebe ich…«
    Das Jaulen der Sirenen verstärkte sich. Die Wagen der Feuerwehr

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