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1552 - Tolots Terror

Titel: 1552 - Tolots Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Du bist selbst schuld an dem, was ich dir antun werde!"
    „Halt, Haluter!" hörte er aus seinem Mund eine Stimme. Daraus sprach keinerlei Panik, nur eine Art bedächtige Sorge, die ihn fast wirklich rasend gemacht hätte. „Du wolltest mich sprechen? Hier bin ich! Es tut mir leid, daß ich nicht früher kommen konnte."
    Obwohl die Gabe der Friedensstifter über Funk nicht wirkte, gab er schon beim ersten Laut die Körperkontrolle an das Planhirn ab.
    Hinter ihm nahm das Delphinschiff mit hoher Beschleunigung Fahrt auf. Da hinten, die Mulde! Sie stammte von einem Meteoriteneinschlag in ferner Vergangenheit. Tolot katapultierte sich über den Grat hinaus, flog ein paar Meter und landete direkt vor den beiden Schutzschirmglocken. Die eine gehörte einem Mann namens Genar Tintal, einem Archäologen von Lingora. Und die andere beherbergte den Lebensstrauch, auf den es ihm ankam.
    Er nahm sein Funkgerät aus dem Mund und sendete einen vorbereiteten Kode. Im Schirm tat sich eine Strukturlücke auf, die mit ein bißchen Kraft durchdrungen werden konnte. Die dünne Luft jedoch blieb im Innern gefangen.
    Im selben Moment blähte sich der Schutzschirm auf, bis er eine Grundfläche von zwanzig Meter Durchmesser erreicht hatte. Dort wartete der Haluter ab. Aus den Schiffen fielen Beiboote; jedes einzelne davon nahm Kurs auf den Lebensstrauch.
    Sie landeten im Kreis rings um den Schirm. Gestalten kamen herausgeflogen, und Tolot erkannte die drei Friedensstifter, eine Linguidin, die er für Prina Mauenhaudi hielt, außerdem Reginald Bull, Atlan und Perry Rhodan.
    Tolot riß den Rachen zu einem furchtbaren Gebrüll auf. Er wandte sich um zum Kima-Strauch. Welch ein schönes Exemplar! dachte er nochmals. Drei Meter hoch, mit ausladenden und dicht bewachsenen Zweigen. Überall schimmerten weiße Blüten durch das Blattwerk.
    Tolot packte den Stamm mit allen vier Händen.
    Hinter ihm stürmten die Gestalten in den geschützten Raum. „Halt!" riefen mehrere Stimmen zugleich. „Stopp, Haluter! Tue es nicht! Nicht, Tolotos!"
    Er identifizierte auch Rhodans und Atlans Stimmen, ließ sich aber nicht im mindesten stören. Mit einem vorgetäuschten Ächzen ging er in die Knie. „.Nein!"
    Plötzlich hingen an seinen Armen drei Linguiden. Auf Anhieb erkannte der Haluter Shaenor, Saronove und Tesson, die Friedensstifter.
    Verzweifelt versuchten sie, ihn mit reiner Körperhaft zu bändigen - doch wäre er tatsächlich der Drangwäsche unterlegen, dann hätte er sie mit einem Schnippen von sich geschleudert.
    Sie vergeudeten nicht einmal Zeit für Worte. Das sagte alles.
    Schlimmer konnte man Linguiden dieser Art nicht mehr unter Druck setzen.
    Tolot lockerte den Griff seiner Hände.
    Jetzt erst ließ er von dem Kima-Strauch ab; er hatte zu keiner Zeit die Absicht gehabt, auch nur ein einziges Blatt auszureißen. Über ihnen hingen die Schatten dreier riesiger Delphinschiffe, und die Sonne Teshaar warf von oben ein gleißendes Licht auf die Szenerie.
    Ein Seitenblick galt den alten Freunden, Rhodan, Atlan und Bull.
    Die drei hielten sich klug zurück. Noch beobachteten sie lediglich. „Ihr müßt entschuldigen, meine Kleinen..."
    Für seine Verhältnisse flüsterte Icho Tolot. Nun, da niemand ihn mehr aufhalten konnte, übte er die für ihn selbstverständliche Rücksicht.
    Kurzerhand faßte er mit den beiden Laufarmen Kelamar Tesson, den untersetzten, kräftigen Mann, und Mesta Saronove, die schlanke Frau.
    Aramus Shaenor hielt er mit beiden Handlungsarmen vor sich hoch. Aus der Nähe betrachtet sah das kleine Gesicht so sanft aus, so verständnisvoll, daß jede Sekunde der letzten Tage Tolot reute.
    Welch einen Aufwand er hatte treiben müssen - nur, um bis an diesen Punkt zu kommen. „Ich habe mir lange Zeit Fragen gestellt, Aramus Shaenor. Und ich habe lange versucht, mit dir in Kontakt zu kommen. Nun mußte ich es so versuchen. Ich rechne nicht auf Verständnis."
    Mit den Fingerspitzen der rechten Hand zerriß er vorsichtig den Raumanzug des Linguiden. Shaenor nahm keinen Schaden dabei.
    Anschließend kamen die restlichen Kleidungsstücke an die Reihe, bis der Oberkörper nackt war.
    Er hatte recht.
    Seine schlimmste Befürchtung war eingetroffen.
    Auf Shaenors behaarter Brust hing ein Zellaktivator. „Ja, Haluter", sagte der andere. „Das hättest du auch einfach haben können!"
    Genau das war es, was Tolot sich mit Schrecken ausgemalt hatte.
    Behutsam stellte er die drei auf den Boden zurück. Er kämpfte mit dem Schock - und

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