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1552 - Tolots Terror

Titel: 1552 - Tolots Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sah, daß es Bull, Rhodan und Atlan kaum besserging.
    Die Geräte, die sie selbst eine halbe Ewigkeit lang getragen hatten, fanden sie nun bei den Linguiden wieder. „Wir hätten es euch sowieso gesagt", bemerkte Mesta Saronove. „Wir werden unsere Zeit gewiß nicht auf mehr Heimlichkeit begründen, als unbedingt erforderlich ist." Die Linguidin öffnete vorne ihren Raumanzug ein Stück weit und zog an einer Kette ebenfalls einen Aktivator hervor. Kelamar Tesson folgte ihrem Beispiel. „Es ist kein Geheimnis. Wir sind die, die ES erwählt hat. Vierzehnmal das Ewige Leben für vierzehn Friedensstifter. Wir werden alles tun, uns dieser Gabe würdig zu erweisen."
    Tolot sagte nichts. Er hatte es geahnt. „Deshalb also hat ES euch nach Wanderer geholt", stellte Perry Rhodan mit heiserer Stimme fest. „Aber... ihr habt nur vierzehn erhalten? „ „Ja", antwortete Aramus Shaenor. Der Schrecken war ihm noch deutlich anzusehen. „So ist es."
    Und Icho Tolot wußte ebensogut wie seine drei Freunde, was das zu bedeuten hatte. Zwei Aktivatoren fehlten, weil sie auf die Zelldaten von Atlan und Perry Rhodan programmiert waren. Wahrscheinlich war nicht einmal ES imstande, daran etwas zu ändern.
    Der Blick des Haluters fiel plötzlich auf Reginald Bull. Im Gesicht des alten Freundes arbeitete es. „Kelamar Tesson", sagte der untersetzte Terraner, und seine Worte klangen wie eine düstere Drohung dabei: „Ich spüre das Ding auf deiner Brust, das du dir angeeignet hast. Ich spüre, daß es mein Aktivator ist! Niemand hatte das Recht, ihn mir zu nehmen! Ich lege hiermit den Schwur ab, daß ich meinen Aktivator zurückholen werde!
    Irgendwann, Kelamar Tesson. Fühle dich nie zu sicher."
    Bull wandte sich mit einem Ruck ab, schloß den Helm seines SERUNS und trat hinaus ins Vakuum. Die Menschengestalt verlor den Boden unter den Füßen, er verschwand in Richtung Stadt.
    Was nun?
    Tolot fühlte Shaenors Blick auf sich ruhen, und er sah im Blick des Friedensstifters keinen Vorwurf. Dennoch schämte er sich für das, was er dem anderen angetan hatte. „Aramus Shaenor?"
    „Ich höre, Haluter."
    „Es tut mir leid."
     
    EPILOG
     
    Prina lag die ganze Nacht wach - unfähig, die Gedanken in ihr zu verdrängen. Was der Haluter getan hatte, war schlimm. Aber es war verzeihlich, weil er einem Volk angehörte, das auf eine lange Tradition der Gewalt zurückblickte.
    Wie aber stand es mit Baron Singhai? Ihr Adoptivsohn war vor einigen Stunden in Sagno Ciff eingetroffen. Und jetzt erst hatte sie gemeinsam mit den Friedensstiftern erfahren, welchen Versuch er unternommen hatte. Seine Handlungsweise mußte am Maßstab der Linguiden gemessen werden.
    Hätte sie ihn nur rechtzeitig auf eine Sprachschule geschickt, dachte Prina, als es noch möglich war. Aber es gab keine Sprachschule auf Sagno Ciff, und nun war es zu spät. Baron Singhai war von der linguidischen Ethik so weit entfernt wie Icho Tolot. Sie begriff erst in dieser Nacht wirklich, wieviel Unglück sich in ihm angesammelt hatte, wie stark die Umstände ihn entwurzelt hatten.
    Am nächsten Morgen trafen sie sich zu einer gemeinsamen Mahlzeit.
    Dabei waren die Friedensstifter mit ihren Schülern, Kogano Mint und andere aus der Stadt, außerdem Baron und sie selbst. „Sagno Ciff hat viel gelitten", sagte Shaenor. Trotz der Ereignisse wirkte er fröhlich und gefaßt. „Die Galaktiker werden dafür zahlen müssen. Aber zum Wiederaufbau der Stadt will auch ich das Meine tun. Schließlich liegt indirekt bei mir ein Teil der Schuld. Prina Mauenhaudi, ich gewähre dir einen Wunsch. Aber überlege gut, was das wahre Problem ist. Vergeude deinen Wunsch nicht."
    In seinen Augen erkannte sie ein stilles Lächeln. Es wirkte wie eine Aufforderung auf sie. Sie hatte mit einemmal keine Wahl mehr, sie wollte zeigen, daß sie zumindest in diesem Augenblick klar denken konnte. „Die Sprachschule!" wurde ihr von allen Seiten zugeraunt. „Frage ihn!"
    Und Kogano Mint fügte hinzu: „Es ist soweit, Prina! Du mußt nur noch ein paar Worte sagen! Das war doch dein Wunsch, all die Jahre. „ Ja, all die Jahre lang. Sie dachte mit viel Wehmut an die verschleuderte Zeit, die hinter ihr lag. Ein kurzer Blick galt Kogano Mint. Der andere legte seinen Arm auf die Schultern, und erstmals ließ sie es geschehen, genoß sogar die Nähe. In diesem Augenblick fühlte sie sich nicht mehr bedroht von ihm.
    Dann aber wandte sich Prina wieder dem Friedensstifter zu. „Ich habe mich entschieden, Aramus Shaenor.

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