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1552 - Tolots Terror

Titel: 1552 - Tolots Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schleuse. Tolot gebärdete sich wie rasend - und irgendwann hatte auch Rhodan die Botschaft verstanden. Niemand hatte Zutritt hier.
    Der Haluter hatte nicht die Absicht, seinen Plan gefährden zu lassen.
    Selbst Perry Rhodan mußte warten, bis mit Aramus Shaenor die Hauptperson des Spektakels eintraf.
    Die Mondnacht verging ereignislos. Gegen Mittag wurde die VAROAR erwartet. Tolot sah einen Ausschnitt des Planeten Lingora aufsteigen, anwachsen und wieder verschwinden. Seine Geiseln schliefen, sogar er selbst gab sich bis zum Morgen einer Mischung aus Schlaf und reduzierter Aufmerksamkeit hin.
    Dann plötzlich stand ein Linguide in flugfähigem Schutzanzug vor der Schleuse. Er war der erste dieses Volkes, den Tolot mit schwarzgefärbten Haaren sah. „Mein Name ist Baron Singhai", sagte der andere. „Und bevor du mit mir dasselbe machst wie mit allen vorher, möchte ich mit dir reden."
    Tolot erhob sich drohend. Er richtete seinen Körper zur vollen Größe von drei Metern fünfzig auf, die Augen funkelten wie rote Lava. Dieser Baron Singhai war ihm nicht geheuer. Er wirkte keineswegs sanftmütig wie die anderen, vielmehr aggressiv, berechnend. „Halt!" rief der Linguide. „Ich will dich nicht überzeugen, ich habe etwas anzubieten. Ich weiß, daß du dich auf Lingora für die Geschichte der Linguiden interessiert hast. Aber auf die Idee, hier oben zu suchen, bist du nicht gekommen. Dabei hätte es sich gelohnt! Es gibt auf Sagno Ciff eine Art Raumfort, das Tausende von Jahren alt sein muß ..."
    Von einer Sekunde zur anderen erwachte Interesse in Icho Tolot. „Sprich weiter", grollte er drohend. „Ich schlage einen Handel vor", sagte Baron Singhai mit einem Tonfall, der fest klingen sollte. „Du läßt Adan Valodol frei. Dafür zeige ich dir den Artefakt. Nur eines darfst du nicht verlangen - ich bin nicht bereit, das Fort zu betreten. Es heißt, wer ihm zu nahe kommt, verliert unweigerlich sein Kima. Das alte Tabu meines Volkes wäre gebrochen."
    Der Haluter dachte nicht lange nach. Er konnte jederzeit zurück in die Kuppelstadt. Sein Ziel hatte er ohnehin fast erreicht; und mit diesem Angebot setzte der Linguide ihn unwissentlich derart unter Druck, daß keine andere Möglichkeit offen blieb. Tolots Neugierde war zu groß. Wer wußte schon, ob nach dem Zusammentreffen mit Aramus Shaenor noch Gelegenheit war? „Ich warne dich, Baron Singhal. Sobald ich einen Trick bemerke, ist die letzte Minute deines Lebens angebrochen. Komm!"
    Bevor der andere noch reagieren konnte, hatte Tolot ihn schon gepackt und sich unter den Arm geklemmt. Mit einem gezielten Sprung legte er die letzte intakte Schleuse in Trümmer. Der Haluter hatte Eile, weil Aramus Shaenor nahe war. Um keinen Preis wollte Tolot den großen Augenblick versäumen. Zurück blieben drei verwirrte Schüler - und vierhundert intakte Lebenssträucher.
     
    *
     
    Er hätte natürlich seinen Schutzanzug oder die HALUTA als Transportmittel einsetzen können, doch aus gutem Grund entschied er sich dagegen.
    Zu Fuß ließ sein Weg sich ortungstechnisch kaum verfolgen. Er legte Wert darauf, unbeobachtet zu kommen und zu gehen. So blieb sein Nimbus der Unberechenbarkeit gewahrt, und auf die Angst der Linguiden war er nach wie vor angewiesen.
    Baron Singhal zeigte ihm eine Route Richtung Westen, die geradeaus durch Meteoritenkrater, Sandmulden und Gebirge führte. Tolot legte seine höchste Marschgeschwindigkeit vor. An der Halskrause seines Anzugs klammerte sich der Linguide fest. Baron Singhal sagte kaum ein Wort. Er war voll und ganz damit beschäftigt, nicht den Halt zu verlieren.
    Mehr als neunzig Minuten waren sie so unterwegs. Darum jedoch machte sich Tolot keine Gedanken, er hätte die hundertzwanzig Kilometer pro Stunde notfalls bis zum Abend durchgehalten. „Wie weit ist es noch?" grollte er per Funk. Die Sender waren auf geringste Reichweite eingestellt. „Na los, sag schon!" .„Nur noch ein paar Minuten", gab der Linguide zurück.
    Baron Singhal hatte deutlich an Sicherheit gewonnen. Im übrigen sah Icho Tolot auch keinen Sinn darin, ihm gegenüber eine besonders perfekte Komödie abzuziehen. Sollte der andere doch seine Furcht verlieren - nun, da es ohnehin zu spät war. „Geradeaus! Das Gebirge hinauf! Etwas langsamer jetzt, damit ich den Weg finden kann."
    Tolot drosselte sein Tempo so sehr, daß Singhal Gelegenheit bekam, sich in der Umgebung umzusehen. Der Linguide bestätigte den Kurs und deutete immer wieder auf einen bestimmten, nicht mehr

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