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1553 - Stalkers Trick

Titel: 1553 - Stalkers Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Galaxis", antwortete Ler-O-San. „Bist du nicht gut mit einem Terraner namens Ronald Tekener bekannt?"
    „Wir sind Freunde!" beteuerte Stalker und legte eine Hand auf seine Brust. „Wir auch", erwiderte der Truillauer. „Ich erwähne ihn deshalb, weil wir vorhin über das galaktische Nachrichtensystem darüber informiert wurden, daß Tekener an Bord des kartanischen Trimarans ARDUSTAAR nach einer Exkursion durch Hangay auf dem Rückweg in die Milchstraße ist. Falls du Kontakt mit Tekener aufnehmen willst, werden wir gern so lange in der Region, in die die ARDUSTAAR einfliegen dürfte, kreuzen, bis sie da ist."
    „Nein, das ist nicht nötig", wehrte Stalker ab. „Ich danke dir für deinen guten Willen, aber ich fliege lieber mit euch nach Truillau, denn dort bin ich Erstartu näher als von der Milchstraße aus. Vielleicht kann Per-E-Kit mir ein Schiff zur Verfügung stellen wie schon einmal."
    Er schraubte sich aus seinem Sessel hoch, verneigte sich grotesk und tänzelte aus der Zentrale. Draußen schlug er nicht den Weg ein, der zu seiner Kabine führte, sondern wandte sich nach unten und schwebte in einem Antigravlift in den Stachel, jenen stachelähnlichen unteren Auswuchs des Muschelschiffs, in dem die Antriebssysteme, die Energiespeicher, die Schutzschirmaggregate und Antigravprojektoren untergebracht waren und die zentrale Klimaanlage.
    Vor dem Schott zur zentralen Klimaanlage blieb der Pteru-Klon stehen. Er holte die Kapsel aus ihrem Versteck und betrachtete sie liebevoll. Sie enthielt seinen kostbarsten Schatz: seinen letzten winzigen Vorrat an Kodexmolekülen, wie sie früher für die Konditionierung der Ewigen Krieger verwendet wurden. Sie wirkten eingeatmet wie Wahrnehmungsimpulse und wurden im Gehirn zu Gedächtnisstoffen umgewandelt. Am Ende einer langen Wirkungskette erzwangen sie Reflexverhalten. Zum Beispiel unbedingtes Befolgen der Befehle eines Höherrangigen. In diesem Fall gab es nur einen Höherrangigen: Stalker.
    Der ehemalige Sotho nahm unwillkürlich Kampfhaltung ein, als er den Öffnungskode für das Schott der Klimaanlage, den er schon vor einiger Zeit ermittelt hatte, in sein Kommandoarmband tippte.
    Er empfand Triumph. In weniger als einer Minute würde er der unumschränkte Herr über die GUUR-E-RAHK sein, dann nämlich, wenn das hochkomprimierte Kodexgas, das vom Stasisfeld der Spezialkapsel für die Ewigkeit konserviert war, sich über die Klimaanlage durch das ganze Schiff verbreitet hatte.
    Als das Schott aufglitt, schritt er tänzelnd hindurch, hob die Hand mit der Kapsel - und erstarrte, als ein Dutzend Paralysatoren ihn mit Lähmungsenergie überfluteten.
    Die Kapsel entglitt seinen Fingern. Eines seiner größten Geheimnisse drohte damit in die Gewalt von Unbefugten zu geraten.
    Doch gegen eine solche Möglichkeit hatte Stalker sich abgesichert.
    Ein Gedankenimpuls von ihm erreichte einen winzigen Empfänger im Innern der Kapsel und bewirkte die Zündung einer linsengroßen Thermonitladung.
    Die Kapsel und mit ihr der letzte Vorrat an Kodexmolekülen verglühten in einer sonnenheißen gebremsten Explosion.
    Stalker brach zusammen und konnte gerade noch ein bellendes Hohngelächter ausstoßen, bevor auch die Muskulatur seines Sprechorgans gelähmt wurde.
    Hinter ihm rollte Xeq-U-Cin durch die Schottöffnung. „Ich wußte, daß du so etwas versuchen würdest, Verräter!" sagte der Zweite Kommandant. „Aber diesmal bist du zu weit gegangen.
    Ich werde dafür sorgen, daß du die einzige angemessene Strafe erhältst: den Tod.
     
    2.
     
    Ronald Tekener schloß geblendet die Augen, als grelle Lichtblitze aus den Sekundärschaltungen in der Zentrale der ARDUSTAAR brachen. In dem Formsessel neben seinem fauchte Dao-Lin-H'ay erschrocken.
    Auch der Terraner war erschrocken, denn der kartanische Trimaran war eben erst nach kurzem Überlichtflug in den Normalraum zurückgestürzt -und zwar in einem Sonnensystem, in dem es einen von terranischen Kolonisten bewohnten Planeten gab: Ramanat, den zweiten Planeten der roten Sonne Backtrack.
    Die Kolonisten hatten einen Notruf gesendet, weil sie von einer schrecklichen Epidemie bedroht waren - und weder Tekener noch seine kartanische Partnerin hatten gezögert, zu Hilfe zu eilen, zumal sie nur knapp 230 Lichtjahre vom Backtrack-System entfernt waren, als sie den Notruf empfingen.
    Und jetzt das!
    Vorsichtig öffnete Tekener die Augen wieder. Er sah, daß es fast dunkel war. Nur die wenigen gelbgrün fluoreszierenden Lampen der chemischen

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