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1554 - Der Zombie-Mönch

1554 - Der Zombie-Mönch

Titel: 1554 - Der Zombie-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würde.
    John Sinclair würde sich noch wundern!
    Dieser Gedanke beflügelte ihn, und er betrat durch eine Geheimtür den Bereich des Klosters, der offen zugänglich war.
    Wer hier lebte, der musste sich mit einer eigenen Welt abfinden. Hier gab es keinen normalen Klosterbetrieb, auch nicht außerhalb der Mauern. Es gab keine Gärten, keine bestellten Felder. Auch nach Kreuzgängen suchte man vergebens. Es war nur das Haus vorhanden, in dem die Mönche nach ihren eigenen Gesetzen lebten. Es ging ihnen dabei um Studien, die viele Gebiete betrafen, insbesondere die Kirchengeschichte, aber auch Gebiete wie die Physik und die Astronomie. Man versuchte, die Religion und die Wissenschaft unter einen Hut zu bringen, was nicht einfach war.
    Es gab im Kloster eine kleine Kapelle, aber dorthin zog sich der Abt nicht zurück.
    Sein Weg führte ihn woanders hin.
    Während die Mönche in der Regel in der großen Bibliothek saßen und dort studierten - es waren noch genau sechzehn -, ging der Abt seinen eigenen Studien nach, die er in seinem Büro durchführte.
    Es war ein recht geräumiger Raum mit einer weiteren Tür hinter dem wuchtigen Schreibtisch. Sie war nur schlecht zu erkennen, weil sie einen Teil der Holvertäfelung darstellte und ringsum von zahlreichen Büchern umgeben war. Es gab auch eine Sitzecke im Büro. Die Sessel mit den hohen Lehnen atmeten ihr Alter förmlich aus.
    Im Gegensatz dazu standen der Laptop und die Telefonanlage. Der Abt wusste sehr wohl, sich der neusten Technik zu bedienen, auch wenn er in seinen Ansichten überaus konservativ war. Der Himmel und die Hölle standen bei ihm an erster Stelle, und er wusste mittlerweile, dass es die Hölle wirklich gab.
    Germaine hatte sie gesehen.
    Und er war aus ihr zurückgekehrt. Nicht als normaler Mensch, er war zu einem Veränderten geworden. Er hatte einen Blick in die Hölle werfen können, aber nicht durch das Zutun des Abtes. Germaine war schon vorher besessen gewesen.
    Er hatte sich schon immer für den Teufel interessiert, sich für ihn engagiert, und das hatte sein Leben völlig auf den Kopf gestellt. Nicht nur äußerlich durch das, was er tat und was er nicht tat, vor allen Dingen war sein Inneres durcheinandergewirbelt worden. Er hatte kurz davorgestanden, sich selbst zu töten und sich so endgültig dem Teufel zu opfern.
    In dieser Notlage hatte er im Kloster Schutz gesucht. Ausgerechnet bei denen, die den Teufel hassten, die seine größten Feinde waren. So hatte auch Basilius gedacht und sich vorgenommen, bei Germaine einen Exorzismus durchzuführen.
    Doch bald schon hatte er seine Meinung geändert. Er hatte darauf gebaut, was ihm das Schicksal da in die Hände gespielt hatte. Es war der große Wink gewesen. Einen Teufelsdiener für seine Zwecke einzusetzen, das hatte es noch nie gegeben.
    Und genau aus diesem Grunde hatte er sich mit dem Mann beschäftigt und sich ihm gefügig gemacht. Denn jetzt tat Germaine genau das, was er wollte.
    Er war sein Leibwächter, er war sein Killer und er war sein Bestrafer.
    Mit diesen Gedanken beschäftigte sich der Abt, als er hinter dem Schreibtisch saß.
    Fünf Verräter hatte er ausgelöscht, einer war noch übrig geblieben, und auch der sollte sterben, weil er die heilige Sache verraten hatte. Obwohl der Abt in seinen eigenen Vorstellungen gefangen war, brachte er den Mönchen schon ein gewisses Verständnis entgegen, wenn die Versuchungen zu groß wurden.
    Sie kehrten ja immer wieder ins Kloster zurück. Aber diese sechs hatten schwere Sünden auf sich geladen. Zwar war der Begriff der Todsünde von der Kirche abgeschafft worden, für ihn aber galt sie noch, und er war zu ihrem Bewahrer geworden.
    Ruhig saß er hinter dem Schreibtisch. Es war ein Raum ohne Fenster. Licht gaben zwei Lampen ab. Allerdings nicht zu viel. Zum Lesen hätte es nicht gereicht, aber das wollte der Abt auch nicht.
    Er hatte etwas anderes vor. Er musste sich auf den Besuch eines Geisterjägers und Höllenhassers vorbereiten, und der Gedanke daran ließ ihn lächeln.
    Er hatte schon immer gewusst, dass er und Sinclair mal aufeinandertreffen würden.
    Im Prinzip waren sie sich ja ähnlich, nur bei der Ausführung gab es Unterschiede.
    Sollten er und sein Partner Suko kommen. Erst dann würde sich entscheiden, was mit ihnen geschah. Es gab nur noch einige Vorbereitungen zu treffen. Mit Störungen brauchte er nicht zu rechnen. Seine Mitbrüder waren eingespannt. Zeit, um etwas zu besprechen oder zu diskutieren, gab es erst am späten

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