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1554 - Der Zombie-Mönch

1554 - Der Zombie-Mönch

Titel: 1554 - Der Zombie-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ausgang gab es so etwas wie eine Empfangsloge. Eine kleine Theke, hinter der die Wirtin Mrs. Grafton ihr kleines Reich hatte. Sie hatte unsere Schritte bereits gehört, drehte sich um und schaute uns an.
    »Oh, Mr. Hume, Sie wollen auch fort?«
    »Ja.«
    »Moment mal.« Die Frau mit den grauen Haaren, die im Nacken zu einem Knoten gebunden waren, schnippte mit den Fingern. »Sie scheinen ein sehr begehrter Mann zu sein.«
    »Wieso?«
    »Vorhin waren zwei Herren hier, die mit Ihnen sprechen wollten. Das heißt, es war eigentlich nur einer. Der Zweite hat draußen vor der Tür gewartet. Ich wollte den Menschen hochschicken. Als er jedoch hörte, dass Sie bereits Besuch haben, hat er es vorgezogen, wieder zu fahren. Er wollte es später noch mal versuchen.«
    »Hat er einen Namen genannt?«
    »Nein, das hat er nicht.«
    »Aber Sie können ihn beschreiben?«, fragte ich.
    Mrs. Grafton strahlte mich an. »Ja, das kann ich.«
    »Wunderbar. Und wie sah er aus?«
    »Nun ja, er trug dunkle Kleidung. Darunter ein Hemd mit dem steifen Kragen eines Priesters. Ja, ich schätze ihn als einen Geistlichen, einen Priester ein - oder so ähnlich.«
    »Und sein Gesicht?« Ich wollte auf Nummer sicher gehen.
    Mit einer Beschreibung hatte sie schon ihre Probleme. Wir wussten trotzdem nach wenigen Sätzen Bescheid. Der Mönch sprach flüsternd aus, was wir ebenfalls dachten.
    »Das kann nur der Abt gewesen sein.«
    Sukos Stimme klang sehr ernst, als er sagte: »Dann wissen Sie ja Bescheid, dass man Ihnen auf den Fersen ist.«
    »Um mich zu töten?«, hauchte er.
    Ich hob nur die Schultern. Eine Antwort wollte ich nicht geben, weil Mrs. Grafton längst große Ohren bekommen hatte. Deshalb schlug ich vor, endlich zu fahren.
    Dagegen wehrte er sich nicht. Vor dem Haus auf dem Weg zum Rover fragte er jedoch: »Wollen Sie wirklich zum Kloster?«
    »Wohin sonst? Nur dort können wir die Lösung finden.«
    »Und vielleicht den Tod«, flüsterte David Hume…
    ***
    Der Abt hatte Germaine zur Eile angetrieben. Er wollte so schnell wie möglich das Kloster erreichen, um dort einiges vorzubereiten.
    Die beiden Polizisten waren nicht dumm. Sie hatten es geschafft, ihm dicht auf den Fersen zu bleiben, und das konnte ihm nicht gefallen. Sinclair und Suko waren wie zwei Bluthunde. Auch wenn er ihre Arbeit achtete, diesmal aber waren sie ihm in die Quere gekommen, und sie würden sein Gebilde von Gerechtigkeit zum Einsturz bringen.
    Sie erreichten das Kloster in Rekordzeit, und Basilius sorgte dafür, dass der alte Benz an der Rückseite abgestellt wurde, wo trockenes Buschwerk ihn vor Blicken schützte.
    Außerdem befand sich dort noch ein Eingang, den er und Germaine immer nahmen.
    Sie gelangten von dort in einen kleinen Teil des Klosters, der für die normalen Mönche tabu war. Basilius sah es als sein privates Refugium an.
    Er stieg noch vor dem Fahrer aus und schloss die Hintertür mit einem Spezialschlüssel auf. Germaine kam mit schnellen Schritten und tauchte als Erster in das Dunkel. Es wurde erst Licht gemacht, nachdem der Abt die Tür geschlossen hatte.
    Beide befanden sich in einem schmalen Gang, dessen Beleuchtung recht spärlich war.
    »Komm jetzt!«
    Der Abt ging vor. An einer Tür blieb er stehen. Er öffnete sie und ließ Germaine in seine Welt eintreten. Es war ein Gefängnis, in dem ein blaues Licht keine Zelle erhellte, sondern einen Käfig, denn es gab noch eine zweite Tür in diesem Verlies, und sie bestand aus Gitterstäben. Ein Schemel stand dahinter und sonst nichts.
    »Du wartest hier!«
    Germaine nickte. Er stand mit hängenden Armen vor seinem Chef. Nur seine langen Finger bewegten sich zuckend. Aus seinem Mund drang kein Atemstoß. Überhaupt sah er mehr aus wie eine Puppe.
    Der Abt sprach ihn an. »Ich weiß nicht, wie es weitergehen wird, aber ich rechne damit, dass ich Besuch bekommen werde. Ob ich ihn abwimmeln kann, ist schwer zu sagen. Wenn Sinclair Blut geleckt hat, bleibt er auch am Ball. Auf jeden Fall werde ich meinen Plan zu Ende bringen. David Hume hat den Tod verdient.«
    Der Zombie-Mönch nickte wieder.
    »Du hörst von mir.«
    Basilius ging. Aber er nahm nicht die Tür, durch die sie gekommen waren. Er ging zum Gitter hinüber, das an der Seite ein Schloss hatte.
    Zwei Drehungen mit einem kleinen Schlüssel reichten aus, dann konnte er es zur Seite schieben und aus der Zelle schlüpfen. Er schloss nicht ab, weil er Germaine nicht die Freiheit nehmen wollte. Denn er war sicher, dass er ihn noch brauchen

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