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1554 - Der Zombie-Mönch

1554 - Der Zombie-Mönch

Titel: 1554 - Der Zombie-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Abend.
    Es war noch Zeit, und bis dahin konnte noch viel passieren…
    ***
    David Hume saß auf dem Rücksitz und kämpfte mit seinen Empfindungen, die ihn immer wieder überkamen. Er sprach zwar nicht darüber, aber wir hörten ihn des Öfteren stöhnen und auch schwer atmen.
    Für ihn war es offenbar nicht einfach, sich mit der neuen Lage abzufinden, aber ein Zurück gab es nicht, wenn er überleben wollte.
    Er kannte den Weg zum Kloster und führte uns. Er hatte uns auch berichtet, dass wir uns kein richtiges Kloster vorstellen sollten, wie man es normal kennt. Dieses hier war anders. Da gab es nur ein altes Haus, das innen nach den Wünschen des Abts umgebaut worden war. Wer die Finanzierung geleistet hatte, wusste der Mönch auch nicht.
    Wir hatten erfahren, dass es zwei Hälften gab. Die eine, die für alle offen war, und die zweite, zu der nur der Abt Zugang hatte.
    Ich hatte gefragt, was Basilius darin versteckte, aber eine konkrete Antwort erhielten Suko und ich nicht. Da konnte unser Fahrgast nur die Schultern heben.
    Trotzdem gab ich nicht auf. »Kann es denn sein, dass er auch den Mächten der Finsternis zugetan ist?«
    »Ich weiß es nicht. Aber wenn ich an die Morde denke, die Basilius vielleicht zu verantworten hat, kann ich es nicht ausschließen. Die Hölle hat ihn schon immer fasziniert.«
    »Positiv?«
    »Nein, ich glaube nicht. Wenn wir manchmal darüber sprachen, hat er sehr plastisch geredet. Als wollte er sie uns begreifbar machen. Ja, so ist das gewesen.«
    »Und weiter?«
    »Na ja. Er sprach in Bildern, in Vergleichen. Er malte uns die Schrecken aus, und das so plastisch, als hätte er selbst alles erlebt. So haben wir uns schon gefragt, ob es Menschen gibt, denen ein Blick in die Hölle vergönnt war und die daraus die Konsequenzen gezogen und die Seiten gewechselt haben. Möglich ist für mich inzwischen alles.«
    Da sagte er uns nichts Neues. Das kannten wir, denn auch wir hatten den Teufel und die Hölle schon hautnah erlebt. Nur waren wir das gewohnt, ganz im Gegensatz zu David Hume, der sich fürchtete und das irgendwie auch zu recht, denn er hatte gefehlt.
    Das Kloster lag gewissermaßen im Niemandsland zwischen zwei Ortschaften. Das hatte uns der Mönch gesagt. Wir passierten einen Golfplatz, auf dem niemand spielte, und fuhren dann direkt in das Gelände hinein über einen Weg, der wirklich nur ein Weg war und praktisch von Reifenfurchen gebildet wurde.
    Das Gelände war sehr flach, und das Kloster hätten wir eigentlich schon sehen müssen, aber dunkle Bäume vor uns nahmen uns den Blick. Der Weg führte geradewegs darauf zu, und ich wollte schon fragen, ob das Kloster dahinter lag, als mir unser Gast zuvorkam.
    »Wir müssen den kleinen Wald noch passieren. Dahinter liegt das Gebäude.«
    »Okay.«
    Tatsächlich führte der Weg an der linken Seite des lichten Waldes vorbei. Unsere Sicht wurde frei, und dann lag das Kloster vor uns. Ich hatte mir zuvor keine Vorstellungen davon gemacht, wie es wohl aussah, jetzt aber sah ich das große und recht breite Haus vor mir, das jemand mitten in dem Gelände errichtet hatte.
    »Und das war nicht schon immer ein Kloster, haben Sie gesagt?« Ich schaute Hume an.
    »Nein. Ich weiß allerdings nicht, was sich zuvor in diesem Gebäude befunden hat. Es wurde mal von einem Heim gesprochen und auch von einer Schule. Ehrlich gesagt, es hat mich nie so recht interessiert.«
    »Ist auch nicht wichtig.«
    Unser Ziel rückte näher. Das Grau der Fassade vertiefte sich. Mir fiel auf, dass nur wenige Fenster vorhanden waren, demnach würde es im Innern recht finster sein.
    Suko fuhr langsamer, und wir hörten, dass unser Gast auf dem Rücksitz noch heftiger atmete. Jetzt, wo es so gut wie kein Zurück mehr für ihn gab, überkam ihn offenbar die Furcht.
    »Was meinen Sie, werden wir da lebend wieder rauskommen?«
    Ich musste lachen. »Aber sicher, Mr. Hume. Ich habe keine Lust, jetzt schon zu sterben.«
    »War auch nur eine Frage. Ich rechne inzwischen mit allem Möglichen. Ehrlich. Wenn ich mir überlege, dass ich bisher als Einziger von denen überlebt habe, die das Kloster für eine Weile verlassen haben, dann kommt es mir schon komisch vor.«
    »Sie werden es überstehen«, sagte ich.
    »Das hoffe ich stark.«
    Es gab keinen direkten Weg mehr, der zum Kloster führte. Wir fuhren über einen mit Gras und anderen Kräutern bewachsenen Untergrund, auf dem noch altes Blattwerk vom letzten Jahr lag, und stoppten vor der breiten Eingangstür, die aus zwei

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