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1554 - Der Zombie-Mönch

1554 - Der Zombie-Mönch

Titel: 1554 - Der Zombie-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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direkten und geraden Weg gehen. Dabei noch missionieren.«
    »Was heißt das?«
    »In andere Religionen oder Sekten einbrechen, um die Menschen auf den richtigen Weg zu führen oder sie wieder zurückzuführen. Das war unser Auftrag.«
    »Den Sie aber nicht ausgeführt haben?«
    »Wohl wir alle nicht, die wir in die Welt geschickt wurden, wie Basilius zu sagen pflegte.« Er schüttelte den Kopf und sah dabei aus wie ein Mensch, dem plötzlich etwas Bestimmtes eingefallen war.
    »Moment mal«, flüsterte er. »Wollen Sie mit Ihren Fragen vielleicht andeuten, dass unser Abt hinter den Morden steckt?«
    Ich hob ebenso wie Suko die Schultern an, und so ließen wir Hume mit seinen Überlegungen allein.
    Er sprach auch weiter, und wir hörten gespannt zu.
    »Okay, Basilius ist zwar ein harter Knochen, ein Reaktionär, aber Morde traue ich ihm bestimmt nicht zu.«
    »Er muss sie nicht selbst begangen haben«, sagte Suko.
    »Ja, schon. Aber…« Hume zuckte ein paar Mal mit den Schultern. »Ich weiß wirklich nicht, was ich dazu sagen soll. Es ist alles so anders geworden. Man kann sich auf nichts mehr verlassen.« Er schüttelte sich und stellte dann die Frage, die ihm auf der Seele brannte.
    »Wie geht es denn jetzt weiter?«
    »Gute Frage.« Ich lächelte, wusste aber nicht, ob es ihn aufheiterte. »Ich will Sie nicht unnötig in Sorge versetzen, aber ich denke, dass auch Sie in Lebensgefahr sind. Sie haben sich nicht gerade wie ein Mönch verhalten.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Und deshalb gehe ich davon aus, dass Sie ein potentielles Opfer sind. Sie sollten nicht länger hier bleiben. Sie sind in Gefahr, und ich…«
    »Aber wo soll ich hin?«, rief er.
    »Zurück ins Kloster.«
    Hume zuckte nach meiner Antwort zusammen. »In die - in die Höhle des Löwen?«
    »Ja.« Ich lächelte. »Sie müssen keine Sorge haben, in der Höhle wird Ihnen nichts geschehen.«
    »Ha, wie wollen Sie das denn verhindern?«
    »Indem wir mit Ihnen gehen. Wir werden Sie begleiten, und ich denke, dass uns im Kloster einige offene Fragen beantwortet werden können.«
    Er nickte langsam und flüsterte: »Basilius also.«
    Ich hob die Schultern. »Es kann durchaus sein, dass er uns in die Nähe des Täters führt. Ich selbst glaube nicht daran, dass er Ihre Kollegen getötet hat.«
    »Und wer dann?«
    Ich hob die Schultern. »Lassen wir die Sache offen.«
    David Hume überlegte noch. »Das gefällt mir alles nicht. Ich habe mich nie davor gefürchtet, in das Kloster zu gehen. Es war schließlich meine Heimat, doch jetzt liegen die Dinge anders. Da kommt es mir vor, als würde ich mich in ein Mausoleum begeben, um dort die ewige Ruhe zu finden. Das ist mein Gedanke.«
    »Von dem Sie Abstand nehmen sollten«, sagte ich. »Denken Sie daran, dass Sie nicht allein auf sich gestellt sind. Wir stehen Ihnen zur Seite, und ich vermute mal, dass der Abt vorsichtig sein wird, solange wir in der Nähe sind.«
    Er versuchte es noch mal. »Gibt es denn keine andere Möglichkeit für mich?«
    Ich schüttelte den Kopf, und diese Geste musste er als endgültig ansehen.
    »Gut«, sagte er dann und schloss für einen Moment die Augen. »Ich werde mich dann fügen. Wann holen Sie mich ab?«
    »Wir sind schon hier«, sagte Suko.
    »Was?« Er stand heftig auf. »Jetzt?«
    »Ja. Oder haben Sie vorher noch andere Dinge zu erledigen?«
    Hume winkte ab. »Die sind jetzt nicht mehr wichtig. Also gut, gehen wir. Ich ziehe mir nur etwas über.« Er ging an uns vorbei und verschwand im Schlafzimmer.
    Suko sprach mich leise an. »Was sagst du?«
    »Wir sind auf der richtigen Spur. Die Lösung finden wir nur im Kloster. Eine andere Möglichkeit kann ich mir nicht vorstellen. Davon bringt mich auch niemand ab.«
    »Hast du auch darüber nachgedacht, wer der Killer sein könnte?«
    »Klar.«
    »Also Basilius?«
    »Nicht unbedingt. Ich sehe ihn eher als Initiator des Ganzen an. Er wird seine Gründe haben, die wir beide wahrscheinlich schlecht nachvollziehen können.«
    »Da sagst du was.«
    David Hume kehrte zurück. Er hatte eine Strickjacke übergestreift und schlüpfte jetzt in einen Mantel, der wie ein dunkler Umhang wirkte. Auf seiner Stirn lag noch immer der Schweiß. Allerdings war er jetzt kalt geworden.
    »Wir können«, sagte er mit gepresster Stimme und ließ Suko und mich vorgehen.
    Wir öffneten die Tür, durchschritten den düsteren Flur und gingen zur Treppe. Die Stufen waren mit einem grauen Läufer belegt, der auch schon bessere Tage erlebt hatte.
    Vor dem

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