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1554 - Kinder des Monos

Titel: 1554 - Kinder des Monos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stimme und sprach auffallend leise. Ihre Sprache war außerordentlich akzentuiert und deutlich, wie von jemandem, der ein sorgfältige Sprachschulung genossen hatte.
    Atlan fiel auf, daß sie körperbetonte Beinkleider aus einem beigefarbenen Stoff und eine im Verhältnis dazu besonders weite Blusenjacke aus einem weichen Material trug. Diese Kleidung war erkennbar sorgfältig gewählt, ebenso wie der Schmuck an ihren Handgelenken und ihren Schultern. Nichts an ihr wirkte aufdringlich oder übertrieben.
    Auch Aramus Shaenor, der deutlich größer war als sie, machte mit seiner eigenwilligen, wie Flammen züngelnden Haartracht, den langen, hochgezwirbelten Augenbrauen, seiner klaren Stimme und den sparsamen Gesten einen ungemein selbstbewußten Eindruck.
    Von ihm wußte Atlan, daß er als der „Meister aller Meister" galt. Er war eine lebende Legende und erfreute sich überall höchster Hochachtung.
    Yoanu Herrah wirkte dagegen blaß und unscheinbar. Er hielt sich zurück und überließ den anderen die Verhandlungsführung, so als sei er lediglich als Beobachter dabei.
    Atlan blickte in die Runde, und ihm fiel auf, daß die Männer und Frauen des Zwölferrates sich anders verhielten als sonst. Sie machten den Eindruck, als hätten sie gerade einen Vortrag hinter sich, der ihnen höchste Befriedigung beschert hatte. Was auch immer die Friedensstifter bis jetzt gesagt haben mochten, es hatte ihren Ansprüchen genügt, sie wahrscheinlich sogar noch übertroffen.
    Der Rat unterliegt dem Charisma der Friedensstifter, erkannte der Logik-Sektor des Arkoniden.
    Inzwischen war galaxisweit bekannt, daß 14 der linguidischen Friedensstifter die neuen Zellaktivatorträger waren, aber die Arkoniden wußten auch, daß Atlans individueller Aktivator weiterhin bei ES verwahrt wurde, so daß sie hoffen konnten, daß er ihn früher oder später aus eigener Kraft zurückerhielt. „Wir sind einverstanden", erklärte Askhort von Tasxa, ein hagerer Mann mit hoher Stirn und weit vorspringender Nase. Er sprach leise, aber deutlich. Damit zwang er alle, ihm zuzuhören. Atlan war ihm schon oft begegnet. Er wußte, daß er seine Stimme noch weiter zu senken pflegte, sobald irgend jemand unter seinen Zuhörern auch nur das geringste Geräusch machte. „Eine Frage", sagte Atlan. Er wandte sich an Aramus Shaenor. „Was sind die nächsten Ziele der Friedensstifter? Wohin wollt ihr euch wenden?"
    Aramus Shaenor antwortete, ohne zu zögern. „Wir werden deutlich machen, in welch hohem Maß das Vertrauen gerechtfertigt ist, das die Superintelligenz ES in uns Linguiden gesetzt hat", erwiderte er. „Wir werden in der Milchstraße eine neue, zukunftsorientierte Ordnung schaffen."
    „Ach ja?" Atlan lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er widerstand der Versuchung, die Arme vor der Brust zu verschränken.
    Es wäre eine Geste allzu deutlicher Ablehnung gewesen. „Und wie sollen wir das verstehen?"
    „Dazu gehört vor allem, daß wir das bürokratische, handlungsunfähige Galaktikum durch eine moderne, leistungsfähige Dachorganisation ersetzen werden", erläuterte Aramus Shaenor. „In dieser Organisation werden wirklich alle Völker der Galaxis gleichberechtigt sein. Ohne Ausnahme alle!"
    „Eine interessante Idee", sagte Atlan, ohne erkennen zu lassen, was er tatsächlich darüber dachte. „Und wie stellt ihr euch das vor?
    Ich würde gern mehr über diesen Plan hören. Vielleicht kannst du mir mit ein paar Einzelheiten dienen?"
    Ruhig bleiben! warnte das Extrahirn. Nur keine Emotionen zeigen.
    Das könnte sie zu falschen Schlüssen verleiten. „Keine Einzelheiten", antwortete der Friedensstifter ruhig und ohne jedes Zeichen von Aggressivität. „Warte es ab. Wir sind dafür, Taten für sich sprechen zu lassen."
    „Ich bin gespannt auf diese Taten!"
    Atlan blieb sitzen, als die drei Friedensstifter sich erhoben, um sich zu verabschieden. Er war sich darüber klar, daß er das Eindringen der Linguiden nach M13 nicht aufhalten konnte. Er mußte sie gewähren lassen, und er mußte sich vor allem der Entscheidung des Zwölferrates beugen. „Wohin werdet ihr euch jetzt wenden?" erkundigte sich Askhort von Tasxa. „Ich fliege mit der ALPEK zum
     
    5.
     
    Planeten der Sonne Arkon, der Heimat der Naats", erwiderte Yoanu Herrah sofort. „Unser Ziel ist das Rusuma-System", eröffnete Aramus Shaenor. „Dorina Vaccer und ich waren bereits dort, wie ihr wißt. Wir haben mit den Springern gesprochen. Doch unser Auftritt war nur kurz und diente

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