1554 - Kinder des Monos
einer ersten Information, da wir noch nicht eure Zustimmung dazu hatten. Jetzt kehren wir dorthin zurück, um unsere Arbeit aufzunehmen."
Damit verabschiedeten die Friedensstifter sich.
Atlan zog sich in seinen Arbeitsraum innerhalb des Sternpalasts zurück. Er verdrängte die Gedanken an die Friedensstifter zunächst und konzentrierte sich ganz auf die Arbeit an dem Material, das der Historiker ihm übergeben hatte. Damit war er mehr als zwei Tage lang beschäftigt, ohne Informationen daraus gewinnen zu können, die ihn wirklich weiterführten.
Hatten die Arkoniden vor 10 000 Jahren tatsächlich etwas mit dem Ursprung der Linguiden zu tun gehabt? Oder hatte er sich selbst in eine Sackgasse manövriert, aus der er so bald keinen Ausweg finden konnte?
Zwei Tage nach dem Auftritt der Friedensstifter auf Arkon Ierhielt Atlan eine Nachricht, die ihn aufhorchen ließ.
Die Friedensstifterin Cebu Jandavari war mit ihrem 150-Meter-Delphin-Raumschiff LOMORAN im Punta-Pono-System aufgetaucht. Sie hatte auf dem Planeten Paricza Kontakt mit den Überschweren aufgenommen. „Es sieht ganz so aus, als wollten sich die Friedensstifter auf die Arkoniden und ihre Zweigvölker einschießen", kommentierte er.
Er war allein in seinem Arbeitszimmer. Es war niemand bei ihm, der etwas darauf entgegnen konnte.
Inzwischen hatte er eine Reihe von Informationen zur Milchstraße durchgegeben und Perry Rhodan aufgefordert, nach M13 zu kommen. Rhodan folgte dieser Bitte. Er war bereits unterwegs, und Atlan brach seine Arbeiten ab, um ihn auf halber Strecke zum Rusuma-System zu treffen.
Bevor er den Planeten verließ, sprach er noch einmal mit dem Gelehrten Enderoa. Er hoffte, von ihm noch etwas erfahren zu können, was ihm irgendwie weiterhalf, wurde jedoch abermals enttäuscht.
Siebzehn Stunden später trafen sich die ATLANTIS und die ODIN in der Nähe einer kleinen, weißen Sonne, die nur von einem Planeten begleitet wurde. Die Männer begrüßten sich über Telekom. „Ist Theta nicht bei dir?" fragte Rhodan, nachdem er ihn über die letzten Ereignisse in der Milchstraße informiert hatte. „Nein", erwiderte der Arkonide. „Sie ist auf Arkon geblieben."
Er setzte Rhodan darüber ins Bild, was auf Arkon geschehen und wie der Auftritt der Friedensstifter verlaufen war. „Wir sollten uns nicht lange aufhalten, sondern zum Rusuma-System fliegen", schlug er danach, vor. „Ich fürchte, die Friedensstifter legen ein ziemlich hohes Tempo vor, und ich möchte nicht versäumen zu sehen, wie sie bei den Springern vorgehen."
*
Drei Tage nach dem Anschlag auf die Asor-Pflanze war die Katastrophe vollkommen. Das paradiesische Parais bestand nicht mehr. Ein eisiger Wind fegte durch die Schlucht und wirbelte den ausgedörrten Boden auf. Alle unter dem Asor-Schutzdach angebauten Pflanzen waren eingegangen. Eine gut atembare Sauerstoffatmosphäre gab es nicht mehr, so daß viele Monkin mit Atemhilfsgeräten versehen werden mußten.
Ailka kam in einem dicken Schutzanzug, der nur ihre Augen freiließ, zum General in den Palast. Sie berichtete ihm, daß keines der in der Schlucht angesiedelten Tiere mehr lebte. „Die Männer sind jetzt dabei, die Kadaver einzusammeln, um sie außerhalb der Schlucht zu verbrennen", teilte sie ihm traurig mit. „Und der Priester hat sich mit vielen Frauen oben am Rand der Schlucht versammelt, um Shohank zu verfluchen."
Der General zog sie in seine Arme, um sie zu trösten. „Ich werde neue Pflanzen beschaffen", versprach er ihr. „Ich werde es noch einmal schaffen, sie hier anzusiedeln, und dann wird Parais zum zweiten Paradies werden."
Sie blickte ihn ernst an. „Hoffentlich hast du noch so viel Zeit."
„Ich habe." Er lächelte voller Zuversicht. „Ich fühle mich so jung und so kräftig, wie schon lange nicht mehr. Ich weiß, daß ich es schaffen kann."
Er verriet nicht, daß er hoffte, sein Leben mit Hilfe eines Zellaktivators verlängern zu können. Das war sein Geheimnis, das er bis zur Entscheidung wahren wollte. Er wußte, daß er nicht zu früh mit seinen wahren Plänen herausrücken durfte, wenn er nicht die Begehrlichkeit der anderen wecken wollte.
Von einem Zellaktivator träumte jeder Todgeweihte!
Auch du wirst versuchen, ihn mir von der Brust zu reißen, wenn ich ihn erst einmal habe, dachte er, während er der jungen Frau in die Augen blickte. Aber ich werde es niemandem gestatten, ihn mir wegzunehmen. Ich werde Mittel und Wege finden, um ihn ausschließlich für mich zu bewahren.
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