1554 - Kinder des Monos
hatten das Handelsmonopol bekommen und sich im Großen Imperium als Galaktische Händler etabliert. Die Kämpfe gegen die Druuf waren längst überstanden. Sie hatten stattgefunden, bevor er - Atlan - auf Larsat III, Terra, verschollen war. Nun hatte es keinen ernstzunehmenden Gegner mehr in der bekannten Milchstraße gegeben, so daß die Entwicklung der durch den Kampf groß gewordenen Arkoniden stagniert und der Müßiggang Überhand genommen hatte.
Doch das Große Imperium hatte sich noch einmal gegen den Niedergang aufgebäumt, und die Arkoniden hatten viele große Projekte geplant, von denen jedoch längst nicht alle zur Durchführung gekommen waren.
Eines der Projekte hatte vorgesehen, ein Ebenbild des Arkon-Systems zu formen, mit drei auf einer Umlaufbahn und im Dreieck angeordneten Planeten.
Bis dahin hatte Atlan geduldig zugehört. Er respektierte die etwas umständliche Art von Enderoa, ihn mit den geschichtlichen Gegebenheiten des alten Arkon vertraut zu machen, obwohl er doch wissen mußte, daß ihm diese weitgehend bekannt waren. „Welche Informationen gibt es über die Flottenbewegungen dieser Zeit?" fragte Atlan, als der Gelehrte eine Pause machte. „Das sind die Dinge, die mich in erster Linie interessieren."
„Ich weiß", erwiderte Enderoa. „Leider kann ich dir nur Allgemeines sagen. Wir arbeiten uns mühsam an die Informationen heran, haben aber keinen direkten Zugriff zu ihnen, da mit der Zerstörung des Robotregenten und des Planeten Arkon III die meisten Familienchroniken und damit auch Detaildaten verlorengegangen sind. Wir sind zur Zeit dabei, aus Familienbeständen und Privatdateien Informationen zusammenzutragen, um so die Geschichtsaufzeichnungen zu vervollkommnen. Ich kann nur immer wieder betonen, daß es ein mühsames Verfahren ist, bei dem wir uns Schritt für Schritt den Dingen nähern, um die es uns geht."
„Ich möchte dich bitten, dich bei den Nachforschungen ganz auf die TARKONIS zu konzentrieren", sagte Atlan. „Das machen wir", versprach der Forscher. „Wir müssen jedoch um Geduld bitten. Dieser ganze Komplex ist weitaus schwieriger, als ich gedacht habe."
Atlan zeigte Verständnis für die Lage des Geschichtsforschers, ersuchte ihn aber doch, diese Angelegenheit vorrangig zu behandeln und sich ausschließlich um die Klärung der Frage zu bemühen, welche Einsätze die TARKONIS geflogen hatte, welche Besatzung sie hatte, und was ihre speziellen Aufgaben waren.
Enderoa versprach es ihm.
Danach flog Atlan zum Sternpalast hinüber, wo er ein Gespräch mit einem hochrangigen Politiker aus dem Kreis des Zwölferrats hatte.
Es kam jedoch vorerst nicht zu dem Dialog, denn der gesamte Rat hatte sich in einem der Konferenzräume versammelt. Die Männer und Frauen des Rates saßen an einem etwa zwanzig Meter langen Tisch, der aus einem einzigen Stück eines blau schimmernden Bmerasath, eines Halbedelsteins, geschliffen worden war und als eine der größten Kostbarkeiten von Arkon galt. Als Atlan den Raum betreten wollte, kam ihm eine der Mitarbeiterinnen des Rates entgegen. „Drei Friedensstifter sind da", berichtete sie mit gedämpfter Stimme. „Es sind Dorina Vaccer, Aramus Shaenor und Yoanu Herrah. Sie sind mit ihren Raumschiffen SINIDO, VAROAR und ALPEK gekommen."
Diese Nachricht überraschte Atlan. Er hatte nicht damit gerechnet, daß die Friedensstifter so rasch in M13 auftauchen und bis nach Arkon vordringen würden. „Worum geht es?" fragte er. „Sie haben um die Erlaubnis gebeten, in M13 tätig zu werden", erwiderte die junge Frau. „Das heißt, sie haben es anders formuliert.
Sie haben wirken gesagt."
Sie trat zur Seite, und Atlan betrat den Raum. Er setzte sich in einen der für Besucher des Rates vorgesehenen Sessel. Der Zwölferrat saß ihm gegenüber. Einige Schritte von ihm entfernt hatten die drei Friedensstifter Platz genommen. „Deshalb möchte ich wiederholen, daß wir offiziell um Erlaubnis bitten, in dieser Galaxis wirken zu dürfen", sagte Dorina Vaccer, wobei sie Atlan einen kurzen Blick zuwarf. Offenbar hatte sie einiges ausgeführt und wiederholte diese Worte nun.
Dorina Vaccer war eine kleine, schlanke, zerbrechlich wirkende Frau mit feuerroten Haaren, das sie im Gesicht geflammt - wie die Strahlen einer Sonne - gestylt hatte. Ihre tief in den Höhlen liegenden, grünen Augen kontrastierten kräftig zu ihren Haaren und der bronzefarbenen Haut, die nur an ihrer Nase und um ihren Mund herum sichtbar war. Sie hatte eine rauchige, kehlige
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